Warum werden Menschen zu Atheisten?

Auf der Site www.futurezone.de ist seit 8.5.2021 dazu eine Antwort von Philipp Rall zu lesen, die atheistischer Anmerkungen bedurfte:

Philipp Rall - Atheismus: Darum werden Menschen zu Nicht-Gläubigen, so Forscher
Was genau bedeutet "Atheismus" und warum werden Menschen zu Atheisten? Macht Atheismus glücklicher als Religion? Oder warum hören Menschen einfach auf, an einen oder mehrere Götter zu glauben? Forscher könnten auf ebendiese Fragen Antworten haben.
In den vergangenen Jahren scheint sich ein regelrechter Atheismus-Trend entwickelt zu haben. Nicht nur wird augenscheinlich immer lautere Kritik an religiösen Institutionen geäußert, sondern auch an Religionen selbst. Abseits des öffentlichen Diskurses lassen sich auch Individuen von dieser Art neuer Aufklärung mitreißen und "konvertieren" zum Atheismus. Doch woran liegt das?
Atheistische Anmerkung: Jeder Mensch kommt als Atheist auf die Welt! Die Götter werden ihm üblicherweise schon in der frühen Kindheit eingeredet, davon entstehen die Götter in den Menschenköpfen! Wenn Kindern keine Götter eingeredet werden, dann bleiben sie in der Regel gottfrei und die Götter gehen ihnen in keiner Weise ab!

Philipp Rall - Im weitesten Sinne wird Atheismus als das Fehlen oder die Ablehnung jeglichen Glaubens an eine Gottheit definiert. Der Begriff steht also im Gegensatz zum Theismus, lässt sich aber mit dieser Definition nicht klar von Agnostizismus, Anti-Theismus und Apatheismus abgrenzen. Konkret wird Atheismus als die Überlegung definiert, dass es keine plausible, beweisbare und damit reale Gottheit(en) gibt.
Atheistische Anmerkung: Wie schon gesagt: wer glaubensfrei aufgewachsen ist, dem fehlt  nichts! Ein Gleichnis dazu: Ein Nichtraucher ist wie ein Atheist: er hat entweder gar nie geraucht oder er hat sich das Rauchen abgewöhnt! Gläubige sind Gottrauchsüchtige!

Philipp Rall - Was einst durch Philosophen der Aufklärung wie Immanuel Kant, aber auch durch Marx und Nietzsche propagiert wurde, hält längst als Gegenstand moderner Studien her. Das könnte unter anderem daran liegen, dass sich der Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland zufolge schon 2012 gut 13 Prozent der Weltbevölkerung als Atheisten bezeichneten. Forscher wollen mitunter klären, wann und vor allem warum Menschen zu Atheisten werden und religiösen Institutionen, aber auch Gottheiten selbst den Rücken kehren.
Atheistische Anmerkung: Wie schon gesagt, Menschen werden gottfrei geboren! Früher hat sich z.B. eine christlich-brav-gläubige Oma um die Enkel gekümmert und die haben schon - kaum dass sie windelfrei waren - vom Jesus usw. gehört und das Beten gelernt

Philipp Rall - Warum werden Menschen Atheisten?
Joseph Henrich war Professor für Kultur, Kognition und Koevolution an der University of British Columbia. Im Jahr 2009 schlug er die Idee der Credibility Enhancing Displays (CREDs - Glaubwürdigkeitsfördende Darstellung) vor. Damit versuchte er, Menschen zu identifizieren, die "eine mentale Repräsentation vermitteln, aber tatsächlich etwas anderes glauben". Das heißt: Überzeugungen werden durch Handlungen effektiver verbreitet als durch Worte allein - weil Handlungen Informationen über die wahren Überzeugungen des Akteurs liefern. Er argumentiert auch, dass CREDs ein wesentlicher Bestandteil des Tribalismus seien.
Atheistische Anmerkung: Im Tribalismus, also im Stammestum, ist ein gemeinsames Verhalten: die Folge der Zugehörigkeit zum Stamm und die Identifikation mit dem Stamm. Und im Stamm handeln dann meist auch alle gemeinsam. Aber inzwischen leben ja Menschen nicht mehr in Stämmen, sondern in Staaten, wo nicht alle gemeinsam tanzen müssen - zumindest ist das in den gut entwickelten Staaten so! Für die CREDs ist wohl nur in geschlossenen Gesellschaften ein Bedarf! Wie es z.B. im mittelalterlichen Katholizismus, dort war der Katholizismus Menschenpflicht!

Philipp Rall - Sie sollen dabei helfen, sich mit einer Gruppe zu identifizieren und die Bindungen innerhalb der Gruppe zu stärken. Rituale wie ein Feuerläufe oder Tieropfer "vermitteln ein höheres Maß an Glaubensverpflichtung und fördern dadurch die Kooperation und den Erfolg im Wettbewerb zwischen Gruppen oder Institutionen", schreibt Henrich. Dass Darbietungen wie diese heute nur noch in wenigen Teilen der Welt praktiziert werden, könnte eine zunehmende Präsenz des Atheismus erklären.
Atheistische Anmerkung: Ja, wenn es keine den Menschen von Geburt auf antrainierte und vorgeschriebene Rituale mehr gibt, dann tanzen eben nimmer alle im jeweils vorgeschriebenen Tempel - z.B. konkret: gehen sonntags nimmer in die Kirche! Und das ist ein großer Fortschritt in der menschlichen Entwicklung!

Philipp Rall - ... und wann? Joseph Langston, Doktorand an der neuseeländischen Victoria University und Forscher bei der Atheist Research Collaborative, wollte wiederum wissen, wann Menschen zu Atheisten werden. Er verweist mitunter auf frühere Untersuchungen, die CREDs als zumindest teilweise einflussreich für den intergenerationalen religiösen Glauben positionieren. Sie würden ihn vermuten lassen, dass CREDs auch darüber Aufschluss darüber geben würden, in welchem Alter eine Person atheistisch wird.
Atheistische Anmerkung: Der schreibt dasselbe wie meinereiner, aber spiegelverkehrt, er glaubt natürlich, Glaube sei das Primäre und nicht bloß eine mögliche Variante im menschlichen Dasein.

Philipp Rall - Im Rahmen einer Studie, die Langston 2018 im Fachjournal Religion, Brain & Behavior veröffentlichte, wurden 5.153 Atheisten befragt. Herausfinden wollte er, inwiefern die Beziehung zwischen CREDs und Atheismus von religiöser Bedeutung, religiöser Wahl und religiösem Konflikt beeinflusst wird und welche Rolle der Erwerb und die Weitergabe von religiösen Überzeugungen dabei spielen.
Die Ergebnisse der Untersuchung wiesen darauf hin, dass die Präsens und der Stellenwert im individuellen Umfeld eine Verzögerung des Alters vorhersagte, in dem Menschen Atheisten wurden. Zugleich könnten Wahlmöglichkeiten ebendiesen Prozess beschleunigen. Auch fand Langston heraus, dass CREDs tatsächlich zu einem früheren Bekenntnis zum Atheismus führten.
Atheistische Anmerkung: Wer daheim religionsfrei erzogen wurde, dem schadet auch ein erlittener Religionsunterricht nicht, mein Vater hat mir in der damaligen Zeit die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche auferlegt, weil das damals noch gesellschaftliche Pflicht war, meinemeinen aber auch das Verhalten im Religionsunterricht erklärt, was meinereiner dort zu hören bekomme, sei lauter völliger Blödsinn, aber meinereiner sollte den Mund halten und dasselbe tun, was die anderen Schüler tun täten! Als wir dann ab der zweiten Schulstufe zu Ostern auch noch beichten gehen mussten, hat mir der Vater auch das erklärt, meinereiner sollte einfach irgendwelche Banalitäten aufsagen, ich hätte der Mutter nicht gefolgt, in der Schule gerauft, auf das Abendgebet vergessen, heimlich Zucker genascht usw., dann würde ich wahrscheinlich drei Vaterunser als Buße bekommen, dazu sollte ich mich irgendwo in eine Ecke der Kirche stellen und mit dem Gesicht zur Wand langsam bis dreißig zählen und dann heimgehen. Die katholische Religion war also für mich eine blödsinnige Belästigung, aber Atheist musste meinereiner nicht werden, das war meinereiner ja schon bei der Geburt gewesen!

Philipp Rall - Die Conclusio der Forscher: Aus den Ergebnissen der Studien folgernd lässt sich also schließen: Das Wegfallen gemeinsamer "Rituale" lässt Menschen eher zu Atheisten werden. Zu ihnen können auch gemeinsame Kirchengänge oder Ähnliches zählen. Je mehr Wahlmöglichkeiten Menschen haben, desto früher wenden sie sich dem "einen" Glauben ab. Häufiges Ausleben einer Religion/eines Glaubens entschleunigt diesen Prozess. Dass sich Atheismus nicht immer einfach festmachen ließ, zeigten schon große Physiker. Stephen Hawking etwa wollte die Frage, ob es einen Gott gibt, nicht verneinen, zählte sich selbst aber als Atheisten. Bei uns kannst du übrigens auch nachlesen, was es mit den vier Reitern der biblischen Apokalypse auf sich hat.
Atheistische Anmerkung: Die Rituale sind eben Überbleibsel des Tribunalismus, man gehörte dazu, wenn man mitmachte und wenn man nicht mitmachte, dann war man ein Außenseiter! Heute sind die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens deutlich freier als früher und heute sind es immer weniger Menschen, die als Kleinkinder beten lernen und sonntags in die Kirche gehen mussten - wir können uns das Weltbild und unser Verhalten in vielen bereichen selber bilden! Zu Stephen Hawking ein Zitat zum obigen Text: "...Das bedeutet für den Physiker, dass es in einem Moment, in dem es weder Zeit noch Grund und Zweck gegeben hat, auch keinem Schöpfer bedurfte. Diese Einsicht führte Stephen Hawking zu dem Schluss: Es gibt keinen Gott. Niemand initiierte den Urknall und niemand bestimmt über unser Schicksal. Somit ging der Forscher auch davon aus, dass es folglich keinen Himmel und kein Leben nach dem Tod gibt. Lediglich die Naturgesetze, die das Leben erschaffen und über dem Menschen stehen, seien als göttlich zu verstehen und es sei die Aufgabe von uns Menschen diese ausgiebig zu erforschen."
Ja, die Menschen haben noch nicht alles erforscht, darum erscheinen vielen Menschen manche Bereiche eben noch als "göttlich", aber wir werden dereinsten auch das vernünftiger erklären können...

Jedenfalls bleibt: Menschen bleiben Nichtraucher, wenn sie nicht anfangen zu rauchen und sie bleiben Atheisten, wenn ihnen keine Götter eingeredet werden...