Alireza Fazeli-Monfared, 20, wurde Berichten zufolge am 4. Mai von seinem Bruder und Cousins ermordet, nachdem sie herausgefunden hatten, dass das iranische Militär ihn wegen "sexueller Verderbtheit" vom Dienst befreit hatte.
Alireza hatte vor seinem Tod geplant, aus dem Iran zu fliehen und sich seinem Freund als Flüchtling in der Türkei anzuschließen. Sein Partner, der Aktivist Aghil Bayat, erzählte dem iranischen LGBT+ Netzwerk 6rang, dass die Mörder Alirezas Mutter direkt nach dem Mord angerufen und ihr gesagt haben, wo sie seine Leiche finden können.
Gewaltausübung gegen Homosexuelle ist im normativen System des iranisch-schiitischen (Alltags-)Islam fest verankert. Frauen und LGBT+-Personen sind oft das Ziel von sogenannten "Ehrenmorden" in dem Glauben, dass sie Schande oder Unehre über die Familie gebracht haben. Ein Bericht von 6rang aus dem Jahr 2020 ergab, dass sechs von zehn queeren Menschen im Iran von Familienmitgliedern angegriffen wurden, während fast die Hälfte in der Öffentlichkeit sexuell angegriffen wurde.
Gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen sind im Iran illegal und können mit dem Tod oder lebenslänglicher Haft bestraft werden, und jede Zurschaustellung von LGBT+-Identitäten wird scharf verurteilt.