Corona-Post von JEANNEE vom 15.8.2021

Hier der Text aus der Sonntagsausgabe der Kronenzeitung vom 15.8.2021 samt atheistischen Anmerkungen:

JEANNEE: Lieber Toni Faber, seit vorgestern bekannt wurde, dass Sie in Ihrem (unserem) Steffl impfen lassen, steht mein Telefon nicht mehr still. Die Anrufer wollen wissen, ob ich von Ihnen als Pfarrer jetzt immer noch nichts halte. Ich antwortete: Darüber muss ich nachdenken. Das tat ich und darf Ihnen heute mitteilen: Ich habe meine Faber-Meinung geändert. Denn dieses Land ist immer noch ein tief katholisches Land.
Atheistische Anmerkung: Österreich war dereinsten ein tief katholisches Land, die katholische Religion war Pflicht und als es dann mit der Reformation auch die Evangelischen gab, wurde eine heftige Rekatholisierung eingeleitet, genannt Gegenreformation. Der eifrigste Verfechter des katholischen Glaubens war Kaiser Ferdinand II. (1619-37), er beseitigte den Protestantismus in Österreich bis auf einzelne im Untergrund tätige Enklaven. Da war das Land wieder tief katholisch, weil katholisch zu sein, war wieder Menschenpflicht! Aber heute schaut das doch ein bisschen anders aus! Der Bevölkerungsanteil katholischer Kirchenmitglieder lag (bis 2001 erhoben durch Volkszählungen) 1951 bei 89 %, 1981 waren es noch 84 %, 2001 nur noch knapp 74%, 2012 nach kircheneigenen Angaben knapp 64 % und 2020 nur noch 54,44 % - vom Mitgliederbestand her kann darum von tiefkatholisch keine Rede mehr sein!

JEANNEE: Die Menschen vertrauen ihern Priestern. Sie gehen in die Kirche. Sie lauschen den Predigten. Sie essen den Leib Christi und trinken sein Blut. Ihr Pfarrer ist ihnen wichtig. Sie beichten bei ihm. Oft ist der Priester der einzige Freund, den sie haben, die einzige Anlaufstelle. Das weiße Kragerl signalisiert Hoffnung. Denn dahinter steht die Kirche. Zweitausend Jahre Erfahrung. Reiche gingen zugrunde, das Kirchenreich nicht. Selbst die Spaltung konnte der katholischen Kitrche nichs anhaben.
Atheistische Anmerkung: Der Kronenzeitungsjeannee hat nicht den Funken einer Ahnung von der religiösen Realität! Sie gehen in die Kirche? Nach Angaben der katholischen Kirche für das Jahr 2019 gingen von damals 4.982.802 Kirchenmitgliedern im Schnitt von zwei kirchlichen Zählungen nur gut eine halbe Million zur Sonntagsmesse, also etwas mehr als zehn Prozenz der Mitglieder, wenn man die kleinen Kinder und die Pflegefälle wegrechnet, dann waren es wohl über 11 %! Von tief katholisch also keine Rede und dass sich die regelmäßigen Nichtkirchengeher mit den Ansichten katholischer Priester sinngebend befassen, muss darum auch schwer bezweifelt werden. Die meisten katholischen Kirchenmitglieder hören ja vom Pfarrer gar nichts! Was für eine Wichtigkeit sollen Priester im Alltagsleben haben? Der einzige Freund? Die einzige Anlaufstelle? Wo lebt der Jeannee? Vermutlich ganz ausgiebig nur in seiner eigenen Phantasie!

JEANNEE: Die Jungfrau Maria war die erste Feministin. Das Abendland orientierte sich an der Kirche. Kirche bedeutet Wissen, Macht, Kultur, Verantwortung. Nicht auszudenken, wenn einer wie Sie sagen würde: "Ich hab mich guten Gewissens nicht impfen lassen. Und auch nicht vor, mich in Zukunft impfen zu lassen...." Das wäre eine Katastrophe. Denn, wie gesagt, in diesem Land glaubt man seinen Priestern.
Atheistische Anmerkung:
Feministin Maria? Davon war im Net nicht recht viel zu finden, sondern eher Einstufungen wie diese: "Maria ist der Prototyp der Frau, den v. a. die Haltung des Hörens, des Aufnehmens, der Demut, der Treue und des Lobpreises auszeichnet". Und das Abendland orientierte sich an der Kirche? War das nicht umgekehrt? Die Kirche diktierte dem Abendland!
Und weil jetzt auch im Stefansdom geimpft wird, darum werden wir jetzt mit der Pandemie fertig?
Hier eine ORF-Meldung dazu: "In den ersten vier Stunden seien bereits 80 Personen immunisiert worden, weitere 50 würden noch darauf warten, hieß es am Donnerstagnachmittag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Insgesamt rund 200 Personen können in der Barbarakapelle im Stephansdom täglich geimpft werden. In Betrieb ist die Dom-Impfstation jeweils von Donnerstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 21.00 Uhr - also auch parallel zu den Gottesdiensten am Wochenende." Diese Meldung war vom 12.8., diese Impfaktion soll derweilen bis zum 22.8. gehen, wenn das Angebot angenommen wurde, soll es verlängert werden. Schauen wir uns einmal die Wiener Impfstatistik an: Es gibt in Wien 1,7 Mio. Einwohner über 12 Jahre (unter 12 wird noch nicht geimpft), davon sind 1,12 Mio. zumindest einmal geimpft, eine gute Million 2x. Es gäbe also noch rund 700.000 zu Impfende! Letzte Woche wurden im Stefansdom rund 800 geimpft, diese Woche kommen weitere 800 dran, au, da bleibt doch noch eine große Menge über! Der Stefansdom hilft nicht wirklich! Das bildet sich nur der stramme Katholik Jeannee ein! Weil von 700.000 täglich 200 zu impfen dauert sogar bei einer 7-Tage-Woche fast zehn Jahre!