Was religiös motiviert ist, ist gut?

"Punk oder Burka - jeder, wie er will"

Debatte um Burka-Verbot - Innerhalb der Grünen sind die Meinungen mannigfaltig
Noch ist schleierhaft, in welche Richtung die vom grünen Bundesrat Efgani Dönmez losgetretene Debatte über ein Burka-Verbot in Österreich gehen wird -
(Markus Rohrhofer, STANDARD vom 3.12.2009):

Wien - Noble Zurückhaltung war noch nie die Sache des Efgani Dönmez. Sei es Kritik an der eigenen Partei oder seien es deftige Aussagen zu grünen Kernthemen wie Integration - der grüne Bundesrat aus Linz spricht gern frei von der Leber weg. Dass das nicht immer im Sinne der eigenen Partei ist, wurde spätestens mit der Aussage "Brüste zu haben reicht bei den Grünen nicht als Qualifikation" mehr als deutlich. Jetzt sorgt Dönmez mit seiner erneuten Forderung nach einem generellen Burka-Verbot in Österreich für Aufregung.
Kontroversielle Sicht - Bereits im Juni des heurigen Jahres entgegnete der türkischstämmige Oberösterreicher - angesprochen auf Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, der die Ganzkörperverschleierung als in Frankreich unerwünscht bezeichnet hatte - unmissverständlich: "Burka brauche ich nicht in Österreich." Im Interview mit derStandard.at präzisierte Dönmez jetzt seine Aussagen: "Die Burka hat nichts mit dem Islam zu tun, das ist Unterdrückung der Frau. Ich bin für ein Verbot der Burka." Was aber in den Reihen der Grünen durchwegs kontroversiell gesehen wird. Volksanwältin Theresia Stoisits ist "auf jeden Fall gegen ein Verbot. Wenn die Motivation eine religiöse ist, warum soll man dann verbieten? Aber überall dort, wo die Burka ausschließlich ein Unterdrückungselement für Frauen ist, muss man darüber reden. Aber in Österreich ist die Burka sowieso kein Thema."
Keine Aufregung - Für Vizeparteichefin Maria Vassilakou ist der Ruf aus den eigenen Reihen nach einem Burka-Verbot "zumindest etwas, was man sich genauer anschauen muss". Bis dato sei dies "aber noch nicht Thema innerhalb der Partei gewesen". Vassilakou: "Es ist jetzt einmal die persönliche Meinung des Herrn Dönmez, und ich sehe keinen Grund, mich darüber aufzuregen."
"Jeder, wie er will" - Innerhalb der niederösterreichischen Grünen hält man wenig von den Verbotsgedanken des Bundesrats. "Es gibt eine Meinungsvielfalt bei den Grünen, deswegen sind seine Ansichten zu akzeptieren. Ich bin aber gespannt, wie er das in den Bundesgremien argumentieren wird. Und der Parteivorstand wird sicher keine Entscheidung pro oder kontra Burka fällen", stellt Landtagsabgeordnete Helga Krismer im Standard-Gespräch klar. Persönlich ist die niederösterreichi-sche Grün-Politikerin aber gegen ein Verbot: "Punk oder Burka - jeder, wie er will."
Glawischnig hält sich an "Empfehlung" - Grünen-Parteichefin Eva Glawischnig war übrigens am Mittwoch trotz mehrmaliger Versuche nicht für eine Stellung-nahme zu erreichen. Was möglicherweise damit zusammenhängt, dass - wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war - aus der Parteizentrale die "Empfehlung" kam, zum Thema Burka-Verbot die Schotten dichtzumachen. Zumindest die Parteichefin hielt sich offensichtlich daran.

Ein paar unreligiöse Anmerkungen zum STANDARD-Artikel:
Der Grüne Efgani Dönmez fällt häufig durch seine basisnahen-säkularen Äußerungen auf. Er kennt die Leute, egal ob "Eingeborene" oder Migranten, er stammt aus Alevitenkreisen, wo sowieso ein aufgeklärt-lockeres Verhältnis zur Religion besteht.
Wie nicht anders als bei diversen anderen Linken ist bei vielen Grünen alles, was aus dem Migrantenbereich stammt, automatisch sakrosankt. Dönmez daher ein Störenfried, weil er immer wieder zu diesbezügliche heiklen Themen öffentlich anschneidet. "Wenn die Motivation eine religiöse ist, warum soll man dann verbieten?", fragte Volksanwältin Stoisits.
Eine "religiöse Motivation" genügt also, um jede mittelalterliche Verrücktheit zu legitimieren? Im März 2007 in der BRD: eine muslimische Ehefrau hatte wegen Misshandlungen durch den Ehemann auf Scheidung geklagt, die deutsche Richterin lehnte diese unter Berufung auf eine Koransure ab, in der es heißt: "Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist erhaben und groß" (Sure 4, Vers 34). Zweifellos ist ein schlagender Ehemann durch die zitierte Koran-Sure religiös motiviert! Oder in vielen islamischen Gegenden ist die weibliche Genitalverstümmelung ebenfalls "religiös motiviert", also vorwärts, verstümmelt die Mädchen!
In unseren Breiten war es früher - in streng katholisch motivierten Zeiten - auch Brauch, dass die Bräute jungfräulich sein sollten. Vielleicht könnte man diesen religiösen Motivationen wieder zum Durchbruch verhelfen? Auch um näher bei den islamischen Traditionen (aus dem Mittelalter) zu sein! Man könnte sogar vom Islam lernen: eventuell würde durch eine Burkatragepflicht eine anhaltende Jungfräulichkeit besser gesichert?


zwar sind auch hier alle Haare bedeckt,
aber die Diskussion ging nicht um so eine Art von Verkleidung


So ist es richtig! Wenn's nur "religös motiviert" ist!