Bischof Fischer: Prügelvorwürfe glaubhaft

Ein am 1. Juni veröffentlichter Bericht des Innsbrucker Professors für Psychiatrie, Hartmut Hinterhuber, bestätigt, dass die von vier Personen erhobenen Vorwürfe gegen den jetzigen Vorarlberger Bischof Elmar Fischer glaubhaft sind. Fischer soll seinerzeit als Kaplan Jugendliche körperlich gezüchtigt haben. Der Professor meint, dies sei zwar weder zu entschudliden, noch zu rechtfertigen, aber in einem "emotionalen Kontext zu betrachten" und wäre nicht als "Ausdruck einer lustvollen Ausübung eines Machtverhältnisses zu interpretieren". Er empfiehlt "die jeweilige Erinnerung zu respektieren, sein Bedauern auszusprechen und sich für sein damaliges impulsives Verhalten zu entschuldigen". Auch ein persönliches Gespräch könne "im Einzelfall hilfreich und notwendig" sein, da es für die Opfer entlastend sei, wenn der Beschuldigte sein Fehlverhalten eingestehe und dafür die Verantwortung übernehme. Bezüglich "Einzelfall" hatte Bischof Fischer - als die Vorwürfe auftauchten - übrigens gemeint, dass Prügel "für junge Menschen hilfreich sein können". Also wenn schon dann hilfreich und nicht lustvoll!

So wild will es Fischer nicht angehen. Er erinnere sich anders als die Beschuldiger, aber er wolle "auch der Erinnerung der Betroffenen Vertrauen entgegen bringen". In einem Entschuldigungsschreiben formulierte er, er entschuldige sich, "wenn sie damals etwas als verletzend empfunden haben". Nu, wer weiß, vielleicht haben sie sich eh nur eingebildet und deswegen empfunden, er habe sie "etwas verletzend" verprügelt. Er habe das schließlich ja gar nicht so in Erinnerung. Körperliche Gewalt sei immer abzulehnen, auch vor 40 Jahren, "wenn auch damals körperliche Gewalt als Erziehungsmittel weitgehend üblich und toleriert war". Wieso tolerieren die Säcke das nicht? Gebrochene Rippen oder Faustschläge ins Gesicht? Der Bischof kann sich sowieso nicht erinnern! Und wenn schon, damals war das eben so üblich, sowohl in der weltlichen Erziehung, als auch in der christlichen Nächstenliebe. 'Tschuldigung.

Nach einer Übernahme von Verantwortung hört sich das nicht an. Zurücktreten tut der Herr Bischof natürlich auch nicht, er ist ja kein Bischof Mixa (siehe Info 157). Siehe Info Nr. 127, dort ist die Prügelstory zu finden, die dem Herrn Fischer womöglich wegen prügelbezüglicher Alzheimerkrankheit so nachhaltig aus dem Gedächtnis entschwunden ist.