Prof. Oberhummer "darf" reden

Bei der Enquete über den Ethikunterricht wurden nur die politischen Parteien, die Sozialpartner und alle Religionsgemeinschaften eingeladen, die Hauptbetroffenen Religionsfreien müssen draußen bleiben, siehe Info Nr. 446.

An der Einladungsliste wurde nichts geändert, aber die Grünen haben nun einen der ihnen zustehenden Expertenplätze an Prof. Heinz Oberhummer, den Vorsitzender des Zentralrates der Konfessionsfreien, abgetreten. Der Grüne Harald Walser: "Wir haben Oberhummer über das grüne Ticket eingeladen." Jede Fraktion dürfe zwei Experten zur Enquete schicken, einer davon wird Oberhummer sein. Walser: "Eine Hilfsmaßnahme, damit ist ein Missstand beseitigt. Es kann nicht sein, dass man eine derart große Gruppe nicht einbindet."

Oberhummer wird auf der Veranstaltung seine Stimme für die rund zwei Millionen Betroffenen erheben.

Die Republik Österreich selbst hat es nicht für notwendig befunden, die Betroffenen mitreden zu lassen, obwohl es im EU-Vertrag von Lissabon Artikel 17 heißt:

(1) Die Union achtet den Status, den Kirchen und religiöse Vereinigungen oder Gemeinschaften in den Mitgliedstaaten nach deren Rechtsvorschriften genießen, und beeinträchtigt ihn nicht.
(2) Die Union achtet in gleicher Weise den Status, den weltanschauliche Gemeinschaften nach den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften genießen.
(3) Die Union pflegt mit diesen Kirchen und Gemeinschaften in Anerkennung ihrer Identität und ihres besonderen Beitrags einen offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog.
Die Republik Österreich hält es also nur mit Kirchen und religiösen Vereinigungen, nicht aber mit den weltanschaulichen Gemeinschaften. Die Religionsfreien werden sich das nicht mehr bieten lassen!