Aus einer Meldung von religion.ORF.at vom 15.6.2012:
Mehr als 17
Jahre nach dem tödlichen Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn hat die japanische
Polizei das letzte flüchtige Mitglied der "Aum-Sekte" gefasst. Der
54-jährige Katsuya Takahashi sei in einem Arbeiterviertel im Süden der Hauptstadt
in einem Kaffeehaus festgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit.
Bei dem U-Bahn-Anschlag im März 1995 waren 13 Menschen getötet und mehr als
6000 weitere verletzt worden.
Takahashi war der letzte verbliebene Name auf
der Aum-Fahndungsliste. Er soll einer der Leibwächter von Sektenchef Shoko Asahara
gewesen sein. Bei dem Anschlag vor rund 17 Jahren war er den Ermittlungen zufolge
als Fahrer für die Attentäter dabei. (..) Erst Anfang des Monats war eine 40-Jährige
gefasst worden, die an dem Anschlag beteiligt gewesen sein soll. Die Frau gestand
Medienberichten zufolge, an der Produktion des Kampfstoffs Sarin beteiligt gewesen
zu sein. Dieser wurde am 20. März 1995 von der "Aum-Sekte" mitten
im Berufsverkehr in der Tokioter U-Bahn eingesetzt. Es war einer der verheerendsten
Anschläge in Nachkriegs-Japan. Im Zusammenhang mit dem Anschlag und einem weiteren
Giftgasattentat im Jahr davor in der zentraljapanischen Stadt Matsumoto, bei
dem acht Menschen getötet worden waren, wurde bisher 189 Aum-Mitgliedern der
Prozess gemacht. Sektenchef Shoko Asahara und zwölf weitere Männer wurden zum
Tode verurteilt, aber noch nicht hingerichtet.
Die in Europa als "Aum-Sekte"
bekannte Gruppierung wurde 1984 von Chizuo Matsumoto unter dem Namen Omu Shinsen
no Kai ("Versammlung der Om-Einsiedler") als Verein für Yoga-Übungen
gegründet. (..) In den folgenden Jahren radikalisierte sich die Gruppe zusehends,
bis sie Mitte der 90er Jahre unter der Erwartung des Weltunterganges in Japan
mehrere Giftgasanschläge verübte. (..)
Zu dieser Meldung muss ergänzt werden: Der kritische Dalai-Lama-Experte
Colin Goldner in einem taz-Interview vom 4.2.2011: Frage: Dass auch
Buddhismus über Gewaltpotenzial verfügt, untersucht Religionswissenschaft intensiver
ja tatsächlich erst seit dem Giftgasanschlag des Sektenführers Asahara auf die
Tokioter U-Bahn. Aber eben: Das war eine Sekte. Und den Dalai Lama als Propagandisten
dieser Spielart des Buddhismus darzustellen - das fällt schon schwer.
Antwort
von Colin Goldner: Der Dalai Lama hatte wesentlichen Anteil am Aufstieg
des buddho-faschistischen Sektengurus Shoko Asahara. Der plante unter anderem,
die komplette Einwohnerschaft Tokios, also 20 Millionen Menschen, mit dem Nervengift
Sarin und Milzbranderregern auszulöschen, um damit seinen Anspruch als buddhokratischer
Weltendiktator zu unterstreichen. Der Anschlag auf die Tokioter U-Bahn im März
1995 - es hatte zwölf Tote und über 5.000 Verletzte gegeben - war nur ein Vorspiel
… Entgegen aller Behauptung seiner Anhänger hat der Dalai Lama sich bis heute nicht
von seinem "spirituellen Freund" Asahara distanziert.