Presseaussendung vom 1.12.2015
Amer Albayati,
Präsident der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) fordert
angesichts der jüngeren Entwicklungen im immer wieder in der Kritik
stehenden König Abdullah Bin Abdulaziz Zentrum für Interreligiösen und
Interkulturellen Dialog" (KAICIID) in Wien von den österreichischen
Behörden eine besonders erhöhte Wachsamkeit:
"Durch die immer undurchsichtiger werdende Struktur, wie einem bis zu
100 Personen großen Beirat oder zusätzlichen Plattformen unter dem
höchst kontroversiellen Mitbegründer Ibrahim Farouk El-Zayat droht unter
dem Schutzmantel der diplomatischen Immunität ein neues Einfallstor für
radikale Islamisten aufzugehen", so Albayati.
Im
König Abdullah-Zentrum wurde dieser Beirat eingerichtet. Es stellt sich
die dringende Frage, ob dessen Mitglieder (und womöglich auch deren
Angehörige) mit Diplomatenpässen ausgestattet wurden? Die Österreicher
haben ein Recht zu erfahren, welche Hundertschaften an Personen künftig
mit diplomatischen Privilegien ausgestattet werden.
Ein
anderes Beispiel ist das vom KAICIID am 9.9.2015 ins Leben gerufene "Muslim-Jewish Leadership Council"
(MJLC) - eine Plattform, angeblich zur
Unterstützung des interreligiösen Friedens dieser beiden Religionen.
Allerdings ist der Mitgründer dieser Plattform, Ibrahim El-Zayat, eine
problematische Figur, dem in zahlreichen Medienberichten Verbindungen
zur radikal-islamistischen Muslimbruderschaft nachgesagt werden.
Der Buchautor und Islamismusexperte Heiko Heinisch berichtete in einem
Blog am 13.9.2015 unter dem Titel "Kooperiert das König Abdullah Zentrum
mit der Muslimbruderschaft" sehr ausführlich über El-Zayat, die
Muslimbrüder und diese neue Plattform im KAICIID.
"Auch hier besteht die Gefahr, dass über diese Plattform Personen mit radikal-islamistischem Hintergrund verstärkt nach Österreich kommen. Wir fordern daher die Behörden auf, sehr wachsam zu sein, damit das Abdullah Zentrum kein Einfallstor für radikale Wahabiten und Muslimbrüder wird", so Albayati.
"Wir fragen uns: Wie lange noch soll das Dialogzentrum KAICIID als Imagepolitur für Saudi Arabien dienen? Dem Ruf Österreichs schadet das jedenfalls weltweit. Es wäre weit glaubwürdiger, würde dieser Dialog in Saudi Arabien selbst stattfinden wo die Zahl der Todesstrafen laut Amnesty International heuer einen unrühmlichen Rekordwert erreicht hat. Warum ist die Forderung der ILMÖ auf christlichen Kirchenbau in Saudi Arabien bis jetzt unbeantwortet geblieben? Dem gegenüber will Saudi Arabien etwa 200 Moscheen für die Flüchtlinge in Deutschland finanzieren! Interreligiöser Dialog ist leider eine reine Platitüde, deshalb fordern wir die sofortige Schließung dieses untragbaren und dubiosen Zentrums", so Albayati abschließend.