In der BRD wurde bei freier Abstimmung im Bundestag am 30.6.2017 das Eherecht
auch auf gleichgeschlechtliche Paare ausgeweitet. Für kath.net ist so etwas
natürlich "ein ideologischer und politischer Kulturwechsel",
wie am 1.7. unter dem obig angeführten Titel dort zu lesen war. Es heißt
u.a.: "Unzweifelhaft
ein historischer und grauer Tag für die Familien in Deutschland: Der Gesetzgeber
hat heute mit rot-grün-linker Mehrheit beschlossen, Ungleiches gleich zu
behandeln. Mit 393 Ja- und 226 Neinstimmen (ausschließlich aus der CDU/CSU)
sollen nun bald auch bisher eingetragene Partnerschaften der Ehe von Mann und
Frau rechtlich völlig gleichgestellt werden.
Der Jubel der Protagonisten
ist riesig, der mediale Beifall ebenfalls, erstaunlich eigentlich, denn die
Zahl der tatsächlich von dieser politisch provozierenden „Kraftakt“ Betroffenen
eher denkbar gering. Denn so groß scheint in der Realität das Bedürfnis
nach lebenslangen Partnerschaften bei homosexuellen Paaren gar nicht zu sein:
lediglich 45.000 leben seit 2001 in eingetragene Lebenspartnerschaften, ein
Anteil von äußerst geringen 0,2 Prozent, gegenüber den ca. 17,5
Millionen Ehen von Mann und Frau."
Aber auch den 0,2 Prozenten vergönnt man das nicht, denn: "Doch
auch wenn der Gesetzgeber es anders will: Ehepaare aus Frau und Mann und ein
homosexuelles Paar bleiben ungleich. Wo es um die Weitergabe von Leben geht,
bleibt die heterosexuelle Ehe und Partnerschaft die Keimzelle der Zukunft einer
Gesellschaft. Aus der Beziehung gleichgeschlechtlicher Paare werden auch trotz
dieser Gesetzesänderung keine gemeinsamen Kinder gezeugt, sondern es bestehen
natürliche Unterschiede, die nicht zu leugnen sind".
Dann folgt
eine Jammerei über Samenspenden und Leihmütter, was die
Rechte der Kinder verletzt, bei seinem eigenen Vater und seiner Mutter aufwachsen
zu dürfen. Das wird allerdings schon lange auch bei Adoptivkindern verletzt,
ohne dass dadurch Probleme entstehen müssen.
Zusammenfassend heißt es: "Ob der bislang grundrechtlich verankerte
besondere Schutz der Ehe von Mann und Frau, insbesondere auch im Interesse gemeinsamer
Kinder, nach diesem heutigen 'Kulturwechsel' auf politischer Ebene so noch Zukunft
hat, bleibt dennoch zu hoffen. Aber die Signale für den ideologischen Willen
auf eine Abschaffung der klassischen Ehe und Familie stehen heftig auf Sturm."
Vielleicht sollten die katholischen Eiferer für die alleinige traditionelle
Ehe auch dafür eintreten, dass katholische Geistliche diese schließen
dürfen? Weil was für ein Schaden kann durch 0,2 Prozent Homo-Ehen
entstehen? Lassen sich deswegen in Zukunft Heteros scheiden und werden Homos? Und dann stirbt Deutschland aus, weil es zuwenig Leihmütter gibt? Aber ohne Zölibat gäb's sicher weit weniger kinderschändende Kleriker!
Auch katholisches-info ist empört: "Wider das Naturrecht und unsere
Verfassung haben heute Morgen 393 Abgeordnete gegen 226 Stimmen und 4 Enthaltungen
eine Neudefinition der Ehe beschlossen und damit einen entscheidenden Zivilisationsbruch
und Kulturbruch vollzogen. Ab sofort ist die zivile Ehe zur leeren Hülle
geworden, die, je nach Machtverhältnissen gesellschaftlicher Gruppen, beliebig
mit neuen Inhalten gefüllt und pervertiert werden kann. Genau dafür
steht das Programm 'Ehe für alle'. Homosexuellen-Paare können jetzt
Kinder adoptieren, was die Legalisierung der menschenverachtenden Leihmutterschaft
nach sich ziehen wird. Wir werden angesichts des sprunghaft wachsenden muslimischen
Bevölkerungsanteils absehbar die weitere Ausweitung der 'Ehe' auf Polygamie
und dann auch Kinderehe erleben. Unsere Volksvertreter haben heute mehrheitlich
gezeigt, daß ihnen kein Grundgesetz, kein Verfassungsgerichtsurteil, kein
CDU-Parteitagsbeschluss, und erst recht kein Gott heilig ist, wenn ihre aktuelle
Gefühlslage gerade dagegen steht. Dieser Tag ist ein schwarzer Freitag."