"Diktatorische Regime und ‚ideologische Gruppen’ würden versuchen,
die Corona-Krise auszunützen, um gegen die katholische Kirche vorgehen
zu können.
Gerhard Ludwig Kardinal Müller, der ehemalige Präfekt
der Glaubenskongregation, hat vor weltweit agierenden Organisationen gewarnt,
die gegen die katholische Kirche vorgehen, weil sich die Kirche für den
Lebensschutz, für die Familie und für die Reli-gionsfreiheit einsetzt.
Das
Leben sei nicht der einzige Wert, betonte der Kardinal in einem Interview mit
Raymond Arroyo von EWTN. Die Kirche betone auch die spirituellen Werte. Er be-fürchte,
dass die Corona-Pandemie von diesen Kräften genutzt werde, um die katholi-sche
Kirche zurück zu drängen. Der Staat dürfe Gottesdienste nicht
einfach verbieten. Es gebe Menschenrechte in Bezug auf die Religionsfreiheit,
die der Staat respektieren müsse.
'Warum ist die Gefahr in einer Kirche
größer als in einem Supermarkt?', fragte Müller in Bezug auf
Vorschriften in Ländern, die öffentliche Gottesdienste verboten, aber
Su-permärkte geöffnet ließen. Müller kritisierte weiters
die Vorschrift, Sterbenden oder schwer Erkrankten den Beistand von Priestern
zu untersagen. Niemand habe das Recht dazu, gläubige Katholiken hätten
hingegen das Recht auf pastoralen Beistand in diesen Situationen.
Der Aufruf
'Veritas liberavit vos', den Müller und etliche katholische Bischöfe
unter-zeichnet haben, wolle davor warnen, dass diktatorische Staaten und 'ideologische
Gruppen' die Corona-Krise ausnützen wollten, um gegen die katholische Kirche
vorge-hen zu können und das sakramentale Leben der Kirche zu unterbrechen,
sagte er.
Die Hauptaufgabe nach dieser Unterbrechung sei die Evangelisation,
betonte Kardinal Müller. Die Kirche müsse den Menschen vermitteln,
dass das Leben des Christen trotz Krankheiten und Tod und all den Unwägbarkeiten
des Lebens einen weiteren Horizont habe."
Die Schließung der Kirchen an Sonntagen in Corona-Zeiten tut dem Herrn Kardinal offensichtlich immer noch weh. Dabei waren davon in unseren Breiten die meisten katholischen Kirchenmitglieder überhaupt nicht betroffen, weil sie sowieso nimmer in die Sonntagsmesse gehen.
Die WELT berichtete am 24.5. über eine Baptistenmesse in Frankfurt: "Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Kai Klose, Gesundheitsminister (Grüne), am Sonntag in Wiesbaden mit. Die Menschen lebten in Frankfurt und drei hessischen Landkreisen. Der Gottesdienst fand bereits vor rund zwei Wochen statt. Zunächst war von mehr als 40 Infizierten die Rede gewesen. Die Gesundheitsämter vor Ort hätten die Kontaktpersonennachverfolgung unmittelbar aufgenommen, das Land stehe mit ihnen in engem Kontakt, sagte Klose. Gegebenenfalls würden Quarantäne-maßnahmen ergriffen, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen."
Ja, die vorschriftswidrige Baptistenmesse hat belegt, warum solche Zusammenkünfte in der Ausbreitungsphase des Coronavirus untersagt waren. Aber der Herr Kardinal Müller wittert eine Weltverschwörung gegen die katholische Religionsfreiheit! Und er ruft nach der Evangelisation! In der BRD gehen mehr als 90 % der katholischen Kirchenmitglieder sonntags nicht in die Messe, für die Fastenzeit 2012 hatte der Vatikan damals eine europäische Neuevangelisation angekündigt, die fand dann kommentarlos und ohne offizielle Begründung einfach nicht statt! Es wäre sicherlich eine interessante Sache, wenn nunmehr der Herr Müller seine Evangelisation auf die europäische Menschheit loslassen würde! Deren Nutzlosigkeit ist hellseherfrei vorauszusagen!