Als Grund dafür wird angeführt:
"Die Jesuiten verlassen nach 400 Jahren Ende Juli Linz, da der Nachwuchs
fehlt; ab September wird der Alte Dom der ukrainisch-katholischen Gemeinde
übergeben: 'Der Abschied von Linz ist sehr schmerzlich', sagte dazu der Jesuiten
Provinzial P. Bernhard Bürgler in einem Interview im ’Kurier’ (16. Juli).
Aktuell beleuchtet eine neue Ausstellung im Alten Dom die Geschichte des Jesuitenordens
in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Die Schau informiert über das
Wirken des Ordens in Linz von 1600 bis 2023. Die Jesuiten feierten gemeinsam
mit Bischof Manfred Scheuer und Provinzial P. Bernhard Bürgler einen Abschiedsgottesdienst."
Dann wird angeführt, der Orden habe keine andere Möglichkeit mehr gesehen
und darum seine hiesige Tätigkeit eingestellt.
Die zentraleuropäische Provinz umfasst 384 Jesuiten in Österreich, Deutschland,
die Schweiz und Litauen-Lettland, die Zentrale ist in München. In der österreichischen
Region leben aktuell 50 Jesuiten in Innsbruck, Graz und Wien. Man werde sich
hinkünftig besonders mit dem Themenbereich Klimaschutz befassen.
Was sind die Jesuiten? Schauen wir einmal in Wikipedia nach, dort steht:
"Jesuiten sind die Mitglieder der katholischen Ordensgemeinschaft Gesellschaft
Jesu (Societas Jesu, Ordenskürzel SJ), die aus einem Freundeskreis um Ignatius
von Loyola entstand und im Jahre 1540 päpstlich anerkannt wurde. Neben den
evangelischen Räten – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – verpflichten sich
die Ordensangehörigen auch zu besonderem Gehorsam gegenüber dem Papst. Die
Bezeichnung Jesuiten wurde zunächst als Spottname gebraucht, später aber auch
vom Orden selbst übernommen. Generaloberer ist seit 2016 Arturo Sosa; der Sitz
der Ordensleitung ist in Rom."
Früher waren die Jesuiten irgendwie auserwählte katholische Kämpfer,
wie man oben sieht, sind sie heute eher ein Überbleibsel streng katholischer
Zeiten, die alte Losung lautete "Omnia ad maiorem Dei gloriam" (=
Alles zur größeren Ehre Gottes).
1966 gab es weltweit noch rund 36.000 Jesuiten, jetzt sind es rund 14.000,
katholische Priester gibt es noch etwa 400.000, aber die Priesterzahlen sinken
in den meisten Ländern, in der BRD war von 1970 bis 2020 ein Rückgang um rund
die Hälfte. Aber die Zahl der aktiven Gläubigen ist noch stärker zurückgegangen,
in Österreich kamen 2005 auf einen Priester 176 Kirchgänger, 2012 waren es
noch 154 und 2020 nur noch 111! Somit gibt es keinen Priestermangel, sondern
einen Mangel von praktizierenden Gläubigen!