In einem Karl-May-Bericht aus dem Wilden Westen mit seinen weiten Prärien und edlen Indianern erklärt einer der ungebildeten Weißen seinem Begleiter die Entstehung von Blitzen: Die kommen daher, dass sich so viele wilde Büffel im Sand wälzen. Bei dieser Reibung entsteht eine Menge Elektrizität, die in den Himmel aufsteigt und sich dann dort entladen muss. So ähnlich kommen mir die Erklärungen der Klimaforscher vor, die behaupten, für die derzeitige Erwärmung der Erde sei ausschließlich das "giftige" Gas CO2 Schuld, weswegen sein Ausstoß (hauptsächlich durch menschliches Ausatmen) tunlichst unterbunden werden sollte. Da ich kein Klimaforschungs-Fachmann bin, lasse ich heute Herrn Prof. Fritz Vahrenholt zu Wort kommen mit Ausschnitten aus seinen letzten beiden Rundbriefen.
------------------------------------------------------------------------------------
Im Juli 2023 ist die Abweichung der globalen Temperatur vom 30-jährigen Mittel der satellitengestützten Messungen der University of Alabama (UAH) gegenüber dem Mai sehr deutlich angestiegen. Der Wert beträgt 0,64 Grad Celsius und stellt die zweithöchste Abweichung vom langjährigen Mittel seit 1979 dar. Der für die Messungen verantwortliche Dr. Roy Spencer stellte fest, "dass etwas Seltsames vor sich geht." Über mögliche Ursachen hierfür lesen Sie unten mehr.
Der Temperaturanstieg beträgt im Durchschnitt pro Jahrzehnt seit 1979 0,14 Grad Celsius. Am 15. Januar 2022 ereignete sich die Eruption des unterseeischen Vulkans Hunga-Tonga im Südpazifik nahe dem Tonga-Archipel. 146 Milliarden Tonnen Wasser wurden bis 40 Kilometer in die Stratosphäre hochgeschleudert. Der Wasserdampf, das mit Abstand bestimmende Klimagas unserer Erde, erhöhte sich in der Stratosphäre um 10-15 %. Nach Angaben der NASA ist die Hunga-Tonga Explosion die größte bekannte Wassereruption in die Stratosphäre. Normalerweise schiessen Vulkane wie der Pinatubo Asche und Schwefelverbindungen in die Atmosphäre und führen dadurch zu einer Abkühlung. Der Hunga-Tonga liegt 150 m unter der Wasseroberfläche und hat daher hauptsächlich Wasser hochkatapultiert. Wasserdampf in der Stratosphäre führt zu einer Temperaturerhöhung. Der Wasserdampf verteilt sich auf Grund fehlender Windströmungen in der Stratosphäre langsam, so dass die Spitze der Temperaturerhöhung 1-2 Jahre nach dem Ereignis, also in diesem Jahr, zu erwarten ist. Nach Susan Solomon, Stratosphärenphysikerin des US-amerikanischen MIT, wird die globale Temperatur 3-5 Jahre lang um etwa 0,05 Grad Celsius erhöht. Ebenfalls wird in den nächsten fünf Jahren der Niederschlag auf die Erde vergrössert. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Temperatur der letzten 40 Jahre von 0,014 Grad Celsius pro Jahr wird der Anstieg durch Hunga-Tonga etwa verdoppelt. Inwieweit die Veränderung der Stratosphäre den Jet-stream und die dadurch entstehenden blockiertem Wetterlagen beeinflusst, wäre eine interessante Aufgabe für unsere Wetterforscher. Nimmt man hinzu, dass sich im Sommer 2023 ein neuer El-Nino im Pazifik gebildet hat, der üblicherweise die globalen Temperaturen um 0,3 bis 0,5 Grad Celsius erhöht, sind die Juni- und Juli- Rekordtemperaturen auf natürliche Weise (ohne CO2) erklärbar. Ich hatte vor knapp zwei Jahren über eine peer-reviewed Veröffentlichung von Hans-Rolf Dübal und mir in Atmosphäre über die Erhöhung der globalen Sonnenscheindauer und den Rückgang der Wolken berichtet. Danach ist die Erwärmung der Erde in den letzten 20 Jahren im Wesentlichen auf eine höhere Durchlässigkeit der Wolken für die kurzwellige Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Auf Grund der Strahlungsdaten des satellitengestützten CERES-Projekts der NASA konnten wir feststellen, dass die langwellige Rückstrahlung (der sog. Treibhauseffekt) in diesen 20 Jahren nur zu einem geringeren Teil zur Erwärmung beitrug. Zu ähnlichen Ergebnissen kam ein Team der NASA-Forscher um Norman Loeb. Eine Diskussion unter Klimawissenschaftlern über dieses überraschende Ergebnis fand noch nicht statt.
Nun haben wir - 2 Jahre später- die neuesten Satellitendaten ausgewertet
und stellen fest, dass der Rückgang der Wolken anhält und den wesentlichen
Teil der Erwärmung ausmacht. Dies gilt auch für Europa. Im Rahmen des Copernicus
Programms der EU wurden die Sonnenscheindauer und die Wolkenbedeckung in Europa
mit folgenden beeindruckenden Ergebnissen ermittelt: über 250 Sonnenstunden
mehr pro Jahr in den letzten Jahren gegenüber den 80er Jahren bleibt nicht
ohne Folgen. Die Temperatur nimmt mit der Sonnenscheindauer zu. Vergleicht man
die Sonnenscheindauer mit der Temperaturänderung in Europa, so ist eine sehr
große Übereinstimmung feststellbar.
Was sind die Ursachen der Wolkenverdünnung? Hier kommen im wesentlichen
zwei Faktoren in Frage:
1. der Rückgang der Aerosole (Staubpartikel) auf Grund der Luftreinhaltung
in den letzten 30 Jahren. Aerosole können die Wolkenbildung begünstigen. Saubere
Luft könnte dazu geführt haben, dass die Bildung niederer Wolken zurückgegangen
ist.
2. Die seit 1985 festzustellende Erwärmung des Atlantiks auf Grund der atlantischen
dekadischen Oszillation (AMO) die in einem 60 - jährigen Zyklus zwischen Wärme
- und Kälteperioden schwingt. Die Korrelation ist hoch. In Anbetracht der offenen
Fragen über den Anteil des CO2 an der Temperaturerhöhung der letzten 20 Jahre
muss man über die Rigidität und Rücksichtslosigkeit erschreckt sein, mit
der die deutsche und europäische Politik eine Netto-Null Politik für CO2 im
Alleingang betreibt und damit die Zerstörung des Wohlstands in Kauf nimmt.
Politik definiert sich zunehmend als Klimapolitik. Daher tragen Klimaforscher eine hohe Verantwortung in unserem Land, in dem sie wie in kaum einem anderen Land einen hohen politischen Einfluss haben. Dabei wird wenig beachtet, dass Klimaforscher sich auf Grund der medialen Nachfrage aufs dünne Eis gesellschaftpolitischer Ratschläge begeben. So war in den heissen Tagen des Julianfangs der Klimaforscher Mojib Latif ständiger Gast auf allen öffentlich-rechtlichen Kanälen. Er meinte darauf hinzuweisen, "wenn sich das Klima immer weiter ändert, können Sie den Wohlstand auch vergessen. Dann funktioniert nichts mehr auf der Welt... Dabei habe die nächste industrielle Revolution bereits begonnen... Es wird auch um erneuerbare Energien gehen." Deutschland könnte aber das Nachsehen haben: "Die Chinesen zum Beispiel sind viel schneller als wir. Wir laufen Gefahr, die neuen Märkte zu verlieren." China als Beispiel - ist Herrn Latif entgangen, dass Chinas Marktführerschaft bei Solarzellen, Windturbinen, Batterien und Elektroautos, mit denen sie demnächst Europa überschwemmen werden, im Wesentlichen bedingt ist durch die Erzeugung billigen Stroms auf Basis von Kohle und Kernenergie? Die CO2-Emissionen Chinas steigen dramatisch, die in Europa sinken bei Strafe des wirtschaftlichen Untergangs. Wie wäre es mit der Idee, dass Europa bei den Gütern, bei denen wir im harten Wettbewerb mit China stehen, die CO2-Emissionen nur insoweit zu reduzieren, wie dies auch China - mit Abstand die größte Exportnation der Erde - zu tun bereit ist? Die Politik in Deutschland hat der Industrie und den Bürgern den Mühlstein der höchsten Strompreise der Welt um den Hals gehängt. Deutsche Industriestrompreise sind dreimal so hoch wie in China auf Grund der hohen europäischen CO2-Zertifikatskosten, des Ausstiegs aus der Kernenergie und des hohen Anteils an Erneuerbaren Energien hierzulande. Wenn dann ein Klimawissenschaftler bemängelt, dass wir nicht so erfolgreich und kostengünstig sind wie China, frage ich mich, wie gut dieser Mann die vier Grundrechenarten beherrscht.
------------------------------------------------------------------------------
37 Wissenschaftler aus 17 Ländern melden neue Erkenntnisse zu Ursachen
der globalen Erwärmung
Ende August erschien im renommierten klimawissenschaftlichen Journal Climate
diese Veröffentlichung von 37 Wissenschaftlern aus 17 Ländern über neue Erkenntnisse
zu den Ursachen der globalen Erwärmung an Land. Der IPCC hatte als Ursache
der Erwärmung sowohl an Land als auch der Meere zu 100% die gestiegene CO2-Konzentration
in der Atmosphäre verantwortlich gemacht.
Die 37 Wissenschaftler kommen zu dem abweichenden Ergebnis, dass es weitere
Ursachen des gemessenen Temperaturanstiegs gibt, die nicht der gestiegenen CO2-Konzentration
in der Atmosphäre zuzurechnen sind.
Was hat diese Gruppe der Wissenschaftler untersucht?
Um die maßgeblichen Ursachen der Erwärmung von 1850 bis 2018 zu identifizieren,
wurden zwei vom IPCC vernachlässigte Quellen der Erwärmung statistisch untersucht:
1. Den sogenannte Wärmeinsel-Effekt (urban heat islands effect), der
den Einfluss der wachsenden Städte auf Messergebnisse und Temperaturanstiege
widerspiegelt.
2. Den Einfluss der Sonnenaktivität als weitere Ursache der Temperaturerhöhungen,
die nicht durch CO2-verursacht werden. Zum Wärmeinsel-Effekt Der Wärmeinseleffekt
besteht darin, dass Messstationen, die früher in rein ländlichen Gegenden
standen, mittlerweile durch die Urbanisierung von besiedelten Gebieten umringt
sind. Ein Beispiel ist die Messstation des Frankfurter Flughafens, die vor 80
Jahren ländlichen Raum als Umgebung hatte, aber nunmehr von wärmespeichernden
und wärmeabgebenden Startbahnen, Autobahnen, Gebäuden und Verkehr beeinflusst
wird. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass 65 % der 1850-1900 im ländlichen
Raum befindlichen Messtationen nun vollständig urbanisiert sind.
Warum ist das wichtig? Der Unterschied in der Temperatur zwischen städtischen
und ländlichen Gegenden ist gravierend; werden ländliche Gegenden im Laufe
der Zeit urbanisiert, so erfassen die jeweiligen lokalen Messstationen die höhere
Temperatur der urbanisierten Umgebung. Dementsprechend kommt den Standorten
der Messstationen in der Bewertung des globalen Temperaturanstiegs eine bedeutendere
Rolle zu, als bisher gedacht. Da sich das Verhältnis von Messtationen auf dem
Land und in der Stadt aufgrund wachsender Städte um 65 % zugunsten der Städte
verschoben hat, hat das auch einen Einfluss auf die Ursachen der globalen Temperaturentwicklung.
Daher ist ein Teil der Erwärmung der letzten 150 Jahre in Europa, USA und vor
allen Dingen China der Veränderung der Umgebung geschuldet und nicht allein
der steigenden CO2-Konzentration. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass der Effekt
0,34 Grad Celsius pro Jahrhundert beträgt. Damit ist das CO2 nicht freigesprochen,
aber der Erwärmungsgrad an Land wäre ohne den Wärmeinseleffekt um nahezu
40 % geringer. Zum Einfluss der solaren Strahlung Der Einfluss der sich ändernden
Solareinstrahlung auf die Erderwärmung wird vom IPCC mit nahe Null angegeben.
Ich hatte schon im letzten August-Newsletter auf meine Veröffentlichung verwiesen,
wonach gerade in den letzten 20 Jahren der Einfluss der solaren Strahlung durch
Verdünnung der Wolken von größerer Bedeutung war als der sogenannte Treibhauseffekt.
Auch für die Zeit davor kommt die Studie der 37 Wissenschaftler zu einem größeren
solaren Einfluss: danach ist bis zu 70 % der Erwärmung auf solare Einstrahlungsbedingungen
zurückzuführen.
Warum sind die Ergebnisse im Vergleich zu denen des IPPC unterschiedlich? Das IPCC stützt sich bei der Rekonstruktion der Solarzyklen auf die Daten des physikalisch-meteorologischen Observatorium in Davos (PMOD). Die o.g. Studie stützt sich bei der Rekonstruktion der Solarzyklen auf die Daten des Californian Institute of Technology (ACRIM) . Es gibt gute Gründe für jedes dieser beiden Satelittenmesssysteme. Die Unterschiede der Messergebnisse erscheinen sehr klein. Aber entscheidet man sich für die Messungen des Californian Institute of Technology (ACRIM), so ist in der Rekonstruktion der Solarzyklen des ACRIM der Einfluss der Sonne größer als der Einfluss des CO2 auf die Erwärmung. Eins zeigt die Publikation auf jeden Fall auf: die Unsicherheiten bei der Bestimmung der nicht durch CO2-verursachten Temperaturerhöhung sind sehr viel größer, als es in der öffentlichen Wahrnehmung scheint. Während die Wissenschaftler "Ihren Job machen", handelt die Politik so, als ob CO2 der Alleinverursacher von Klimaänderungen ist. Die Politik verfolgt unter dem Narrativ der "Klimarettung" ihre ganz eigenen gesellschaftspolitischen Ziele, koste es die Gesellschaft, was es wolle. Wichtige G20 Staaten lehnen CO2-Minderung ab Die USA und einige europäische Staaten haben beim G20-Gipfel in Indien vom 9.-10.September 2023 versucht, andere Staaten wie China, Indien, Rußland, Saudi Arabien und Brasilien dazu zu bewegen, einer CO2-Reduktion von 60 % bis 2035 zuzustimmen. Der Versuch scheiterte, da keiner der BRICS-Staaten dem Westen folgte.
Nimmt man die Emission der westlichen Staaten (USA, Europa, Japan, Süd-Korea, Kanada und Australien) zusammen, kommt man auf 27,1 % der globalen Emissionen. Die übrigen Länder, die 73 % der weltweiten CO2-Emissionen verursachen, denken aus wirtschaftlichen Gründen vorerst nicht an die Minderung ihres CO2-Ausstosses. Vor allem der Gastgeber des G20-Gipfels, Indien, stellte sich quer und ließ durch seinen Energieminister Singh erklären: "Wenn die Wirtschaft um 7 % wächst, wächst die Stromerzeugung durch Kohle ebenfalls". Die unbequeme Wahrheit sei, dass Erneuerbare Energien keine realistische Alternative zu fossilen Energien sind. Weiter betonte er: Die Notwendigkeit eines backups für Wind und Solar durch Batterien erhöht die Kosten fast um das Fünffache. Zudem stiegen seit 2022 erstmals die Kosten für Lithiumbatterien um 7 % auf Grund verteuerter Rohstoffe. Diese Erkenntnis versuchen wir ja schon seit einiger Zeit unserer Bundesregierung zu vermitteln - bisher ohne Erfolg. Schon einige Wochen zuvor musste der Klimabeauftrage der US-Regierung, John Kerry, bei seinem Besuch in China feststellen, dass China sich mittlerweile sogar von seinen eigenen Zielen zur CO2-Reduktion verabschiedet hat. Noch 2015 hatte China erklärt, in 2030 sein CO2-Emissionsmaximum erreichen zu wollen. Präsident Xi erklärte nun, dass China keine Kohlekraftwerke durch Erneuerbare Energien ersetzen werde, solange dies nicht wirtschaftlich sei. Im Übrigen werde China weitere Kohlekraftwerke hinzubauen. In 2022 wurden 106 GW (Gigawatt = 1000 Megawatt) Kohlekraftwerke in China genehmigt. Ein Kohlekraftwerk hat durchschnittlich eine Leistung von 1 GW. Im ersten Halbjahr 2023 wurden in China weitere Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 52 GW genehmigt. Das sind 2 Kraftwerke pro Woche. Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 136 GW befinden sich in China im Bau.
Allein dieser Zuwachs entspricht der 4- fachen Kapazität aller deutschen Kohlekraftwerke (35 GW), die ja spätestens 2038 auf Null gestellt sein sollen.