Ein turbulentes Jahr mit vielen Wahlen, bei denen, mehr als sonst, Populisten und Möchtegern-Diktatoren (oder auch echte) an die Macht kommen werden.
Die Wirtschaft wird
durch "Ozempic" total verändert. Das ist ein Medikament, das den
Appetit zügelt, zusammen mit anderen Drogen wie Mounjaro und Wegovy. Book meint,
die Fast-Food-Industrie wie McDonalds & Co. wird darunter leiden, weil die
Menschen dann weniger Ungesundes Zeug essen, was Auswirkungen auf die Krankenkas-sen
& Ärzte, auf Werbefirmen, Psychologen, Fluggesellschaften, Gesundheitsämter
und soziale Medien haben wird. Kommentar: Erstens sind diese Medikamente
teuer (sie werden sogar im Schwarzhandel angeboten, wie richtige Drogen), zweitens
wird es, wenn überhaupt, dazu führen, dass die Menschen sich ein wenig gesünder
ernähren, was nicht schlecht ist und dem allgemeinen Trend entspricht. Das
Gesundheitsbewusstsein steigt, die Propagatöre einer vernünftigen (nicht unbedingt
rein veganen) Ernährung werden immer mehr gehört. Kein Problem!
Los Angeles verkommt
wie früher Detroit. Nehmen wir einen kleinen Teil dieser Gigastadt, nämlich
Hollywood, dann kann Book zumindest in der Hinsicht Recht haben, dass die Produktion
von Filmen sind grundlegend ändern wird (oder sich schon geändert hat). Rechnersysteme
übernehmen nicht nur immer mehr Hintergründe und Spezialeffekte, sie werden
auch dank Künstlicher Intelligenz (KI) zum Schreiben von Drehbüchern, ja sogar
als Darsteller eingesetzt, wie es teilweise schon der Fall ist: Bewegungsmuster,
Gesichtszüge und Stimme werden von den Rechnern so exakt nachgeahmt, dass echte
Schauspieler langsam überflüssig werden. Die Großen wird man behalten,
die Kleinen und Statisten müssen sich was anderes suchen. Kulissen braucht
es nicht mehr, die macht der "green screen". Aber Los Angeles bietet
vieles andere mehr, es wird nicht untergehen wie die Stahlstadt im Norden. Und
die Filmbranche wird ganz neue Möglichkeiten entdecken.
KI wird weitreichende
Folgen auch auf anderen Gebieten haben, z.B.: Firmen werden "saubere"
Daten verkaufen, also solche, die nicht aus dem Internet stammen und auch keine
Persönlichkeitsrechte verletzen; KI wird so viele Berufe ersetzen (z.B. Journalisten
und Fernsehsprecher), dass sich die 3- oder 4-Tage Woche durchsetzt (oder die
Welt mit Arbeitslosen überschwemmt wird); Rechtsanwälte werden eine Hoch-Zeit
erleben durch unzählige Prozesse wegen Copyright-Verletzungen oder unbefugtem
Verwenden persönlicher Daten; usw. Kommentar: Die bösen Auswirkungen einer
neuen Technologie wurden immer schon in den Vordergrund gestellt, die guten
weniger beachtet. So negativ wird die Welt nicht werden, denn alles wird sich
irgendwie regulieren und ausgleichen. Eine der schlimmsten Erfindungen für
die Menschheit war der Buchdruck. Er führte zu Religionskriegen und massenhafter
Verdummung der Menschheit, aber irgendwie haben wir das alles in den Griff gekriegt.
Books positives Beispiel: KI wird die Sprache der Delphine, der Affen, Elefanten
und unserer Haustiere entziffern, sodass wir direkt mit ihnen kommunizieren
können. Kommentar: miau!
Wohnen wird weiterhin
ein großes Problem bleiben. Das liegt allerdings nicht nur an den unbezahlbaren
Mieten oder Kaufpreisen, sondern auch an immer höheren Ansprüchen der Bevölkerung
an die Größe einer Wohneinheit. Books Vorschläge sind vielleicht in den USA
realisierbar, bei uns wohl kaum: permanentes Wohnen in Hausbooten, in Campingwägen,
Schiffscontainern, transportablen Miniwohneinheiten, Baumhäusern, etc. Kommentar:
Wie wär's, wenn der Wohnungsmarkt wenigstens teilweise dem Raubtierkapitalismus
entzogen wird und Kommunen, Städte, Gemeinde und der Staat selber preiswerte
Wohnungen bauen lassen und zur Verfügung stellen? In manchen Städten scheint
das ja auch halbwegs zu funktionieren (z.B. in Wien); der Markt allein hilft
da nicht.
Doch wozu in die Ferne schweifen? Deutschland ist uns näher, KI nicht
das Problem. Das Problem ist auch nicht unsere Regierung, sondern deren
Darstellung in den Medien. Hier ein paar Beispiele (aus der "Tagesschau"):
Die Ampelkoalition ringt weiter ... Äußere und innere Krisen begleiten das
Bündnis von Anfang an ... könnte die Situation jedoch kaum kritischer sein
... mühsam einigen ... Fieberhaft wird an einer Lösung gearbeitet ... das
krisengebeutelte Bündnis ... Eine schrecklich nette Familie ... steht derzeit
für Streit ... uneins ... ist das Vertrauen der Wählenden in das Bündnis
kontinuierlich gesunken.
In der Tat, und das ist der Presse zu verdanken, der rechten sowieso, der linken
ebenso. In einem anderen Beitrag habe ich die Ampelkoalition charakterisiert.
Das gilt immer noch, auch für 2024. Wer sich von den abwertenden Sprüchen
der Presse löst, kann nur feststellen: Die Regierung arbeitet erstaunlich gut.
Sie hat Corona, Russland-Überfall auf die Ukraine, Krise im Nahen Osten, Wirtschaftsschrumpfung
in China, Energieumstellung und vieles mehr gut in den Griff gekriegt. Sie hat
2/3 ihrer Ziele bereits erreicht. Sie hat die von der Fundamental-Opposition
heraufbeschworene Finanzkrise halbwegs bewältigt. Sie diskutiert weiterhin
intern, denn das macht eine Koalition und letztlich eine Demokratie aus. Die
Presse interpretiert jede Diskussion als "Streit", jede Zeit zur Klärung
als "Handlungsunfähigkeit", jede intensive Auseinandersetzung als
"fieberhaft", jedes Anpacken neuer Herausforderungen als "krisenhaft",
jede Meinungsverschiedenheit (bei drei so unterschiedlichen Parteien!) als Ende
der Koalition.
Ergebnis: Das Volk ruft wieder mal nach dem schnellen Entscheider, der
nicht lang diskutiert, sondern handelt, der nicht lang fackelt, sondern Fackeln
entfacht, für Umzüge, damit die Demokratie wieder Einzug hält in unser Land.
Die Demokratie? Was die Presse fordert und ihren Lesern suggeriert: Wir brauchen
keine Demokratie, in der diskutiert und gerungen wird, wo man Kompromisse schließen
muss und auf neue Situationen mit neuen Diskussionen reagiert. Nein, wir brauchen
einen neuen Führer. So einen, der behauptet, die Demokratie sei irgendwohin
verschwunden und man müsse sie zurückholen, nur um sie danach möglichst schnell
abzuschaffen.
Armes Deutschland!