Welt-Atheistentag am 23. März

Säkulare Flüchtlingshilfe

Der ORF meldete dazu am 22.3.2024: Atheismus als Fluchtgrund
Von vielen Menschen weltweit werde ein friedliches Zusammenleben aller Menschen angestrebt, aber „gleichzeitig vielerorts (sehr) aktiv behindert bzw. verunmöglicht“, schreibt die ARG (Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich) in einer Aussendung zum Atheistentag. „Freiheiten und dadurch ermöglichte Vielfalt gibt es nicht überall.“ In einigen stark konservativ-islamisch geprägten Ländern drohe auch heute noch für Apostasie (Abfall) vom Islam und für das Bewerben von Atheismus strengste Strafen bis hin zur Todesstrafe.
Menschen, die aus diesem Grund aus ihren Heimatländern fliehen, geben die Verfolgung aus religiösen Gründen als Fluchtgrund an. Österreich gewährt z. B. jenen, die aus religiösen Gründen einem asylrelevanten Verfolgungsrisiko ausgesetzt sind, Asyl. Österreich schütze und garantiere auf diese Weise auch die Religionsfreiheit, so die ARG.

Säkulare Flüchtlingshilfe unterstützt Atheisten
Die Verfolgung aus religiösen Gründen betreffe Menschen unterschiedlicher Überzeugungen, die Bandbreite reiche von Atheismus bis (Poly-)Theismus, so die ARG. Unterstützung und rechtliche Beratung erhalten Geflüchtete vom Verein Säkulare Flüchtlingshilfe Österreich, der mit der ARG zusammenarbeitet. Auch die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), die Queer Base, die Volkshilfe, die Diakonie und die Caritas unterstützen atheistische Geflüchtete.
Für die Asylverfahren atheistischer Geflüchteter fordert die ARG, die Asylwerberinnen und -werber jeweils einzeln einzuvernehmen, um sozialen Druck durch andere Asylwerbende bei einer Einvernahme auszuschließen.
Zudem sei die sorgfältige Auswahl der eingesetzten Dolmetscherinnen und Dolmetscher sehr wichtig, denn die Asylwerbenden seien auf eine gute Übersetzungsqualität angewiesen. Das gelte besonders für die Einvernahme von Menschen aus stark konservativ-islamisch geprägten Herkunftsländern, so die ARG.

Für Freiheit und Selbstbestimmung
In den Vereinsstatuten der Säkularen Flüchtlingshilfe Österreich ist zu lesen: „Atheistische Flüchtlinge stellen unter den bei uns Zuflucht suchenden Menschen eine besondere Gruppe dar. Es sind überwiegend sehr engagierte, politisch denkende Menschen, die sich gegen die dogmatische Ideologie der vorherrschenden Religion ihrer Heimatländer auflehnen. Wir werben dafür, dass diese Menschen, die mit ihrem Leben für die Werte der Freiheit und Selbstbestimmung einstehen, von Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen werden.“
Der Welt-Atheistentag („World Atheist Day“) am 23. März geht auf eine Initiative der internationalen Facebook-Organisation Atheist Republic zurück.

Soweit der ORF-Bericht. In der BRD hat sich dieser Tage der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) im christlichen Medienmagazin PRO ausdrücklich prokirchlich geäußert, er verkündete: "Mit dem Schwinden der Kirche 'fehlt eine Institution, die mit dafür sorgt, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu organisieren', sagte er. Er verkenne jedoch nicht, dass die Kirchen mit eigenem Fehlverhalten dazu beigetragen hätten, dass sich neben dem Prozess der Säkularisierung 'die Zahl der Austritte dramatisch entwickelt hat'."
In Deutschland lagen die Kirchen 2022 (von 2023 fehlen die offiziellen Zahlen noch) so: 24,8 % sind katholische Kirchenmitglieder, bei den Protestanten sind es 22,7 %, zusammen also 47,5%, also bereits weniger als die Hälfte der Bevölkerung, 2022 sind aus den beiden großen Christenkirchen insgesamt 902.821 Personen ausgetreten!