Katholische Beschwerden über Satire

Das deutsche Satireblatt Titanic brachte in seiner Aprilausgabe das nebenstehende Titelbild. Katholische Experten erkannten messerscharf, dass der Geistliche den Gekreuzigten mit dem Mund sexuell zu befriedigen scheint. Bisher liegen deswegen rund 100 Anzeigen beim deutschen Presserat vor, sowie zwei Anzeigen wegen, "Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft". Der Staatsanwalt prüft die Anzeigen, der Presserat wird sich gegen Ende Mai damit befassen.

Was darf Satire?
Einen Geistlichen abbilden, der dem Jesus einen bläst? Was ja nicht direkt so gemeint sein kann, sondern auf Aktivitäten anspielt, die Geistliche von ihren Opfern verlangten, wie z.B. das österreichische Schändungsopfer Klaus Fluch berichtete. Das Bild nicht als diesbezügliche Kritik zu verstehen, sondern als "Beschimpfung" einer ganzen Religionsgemeinschaft, bedarf entweder eines bösen Vorsatzes oder exemplarischer Dummheit. Und eines mittelalterlichen Gesetzes, mit dessen Hilfe man so gestaltete Kritik zu verbieten trachtet. Darum hier das Bild in zwei Größen. Der Betreiber dieser Homepage ersucht österreichische katholische Fundis ebenfalls um Anzeigen wegen Verstosses gegen § 188 StGB "Herabwürdigung religiöser Lehren"! Wobei allerdings sachlich festzuhalten ist: Dass Geistliche dem Jesus einen blasen, ist keine religiöse Lehre. Aber es ist zurzeit Bestandteil von behördlichen Ermittlungen, dass sich Geistliche von Kindern einen blasen ließen. Auch das ist keine religiöse Lehre, aber fallweise mutmaßliches geistliches Verhalten ...