Konfessionsfreie beim Bundespräsidenten

In einem knapp einstündigen Termin hat Bundespräsident Heinz Fischer gemeinsam mit seinem Berater, dem ehemaligen Präsidenten des VfGH, Ludwig Adamovich am 9. Februar 2011 Vertreter der Konfessionsfreien empfangen. Neben dem Vorsitzenden des Zentralrates der Konfessionsfreien Heinz Oberhummer beteiligten sich Philippe Lorre (AGATHE) und Niko Alm (Giordano-Bruno-Stiftung) an einem anregenden Austausch über das Verhältnis zwischen Staat und Religion in Österreich.

Immerhin ist mit fast zwei Millionen Österreichern circa ein Viertel der Bevölkerung konfessionsfrei (orB), was eine Diskussion über die Anerkennung von Kirchen und Religionsgesellschaften und den damit verbundenen Privilegien zwingend notwendig macht. Insbesondere der Ethikunterricht war Gegenstand ausführlicher Erörterungen beim Termin im Büro des Bundespräsidenten.

Der Zentralrat hat seine grundsätzliche Forderung nach Umsetzung der Europäischen Menschenrechtskonvention bekräftigt und deutlich gemacht, dass die Konfessionsfreien jene Rechte einfordern, die ihnen seit fast 50 Jahren verfassungsmäßig zustehen, nämlich die völlige rechtliche Gleichstellung aller BürgerInnen, unabhängig ihrer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen. Dies bedingt die Abschaffung des Systems der Anerkennung von Religionen sowie sämtlicher Privilegien, die den Religionen immer noch gewährt werden.

Die Konfessionsfreien werden in den nächsten Wochen Gespräche mit weiteren politischen Repräsentanten führen.


Von links nach rechts: Philippe Lorre (AGATHE), Niko Alm (Giordano-Bruno-Stiftung), Bundespräsident Heinz Fischer, Heinz Oberhummer (Vorsitzender der Zentralrates der Konfessionsfreien)

Auf einer Tondatei kann der Text der an den Bundespräsidenten vorgetragenen Forderungen des Zentralrates der Konfessionsfreien abgehört werden:

(Dauer ca. acht Minuten, zum Abspielen der mp3 wird Quick-Time-Plug-In oder Ähnliches benötigt) - zu lesen ist die Erklärung auch: erklaerung.pdf

Liebe Leute, die Hoffnung steigt! Aber es ist noch viel Arbeit vor uns, bis auch für Religionsfreie die Menschenrechte durchgesetzt sein werden!