Kinderschutzgebiet auf Pilgerweg!

Sepp Rothwangl ist in Österreich inzwischen schon ein bisschen berühmt. Er ist einer der von der katholisch-klerikalen Kinderschändungstradition Betroffenen und setzt sich zur Wehr, ohne deswegen bei der christkatholischen Klasnic-Kommission um barmherzige Almosen betteln zu gehen. Er ist kein armer Lazarus, der sich vorm Verein der theologischen Päderasten niederkniet.
Da er ein größeres Waldstück besitzt, durch welches ein Pilgerweg nach Mariazell führt, hat er sich entschlossen, diesen Weg nach bestem Wissen und Gewissen frei von klerikal-katholischen Kinderschändern zu halten:

Die Aktion stieß auf Medieninteresse, der Standard, die Presse, ATV und auch der ORF berichteten darüber, Sepp Rothwangl wurde interviewt.



Sepp Rothwangl will ein Zeichen setzen, denn er weiß, wovon er spricht. Ihm selbst wurde als Kind sexuelle Gewalt in einem kirchlichen Internat angetan und er hat miterlebt wie er als 12-jähriger gemaßregelt, mit Redeverbot belegt und der Vorfall vertuscht wurde. Er hat als Erwachsener beim Fall Groër noch nicht den Mut gefunden, sein Trauma anzusprechen, da er sah wie die Kirche verleumdete und Existenzen vernichtete. Und als Sprecher der Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt hat er unzählige ähnliche Geschichten hören müssen. Unter anderem über Übergriffe auf Wallfahrten. "Mir sind einige Fälle massiven Missbrauchs gerade auf solchen Pilgerfahrten bekanntgeworden", erzählt er. Mit der Aufarbeitung sei es nicht weit her, darum habe er auch das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien mitinitierte. Die Rechte, die der Staat der Kirche durch das Konkordat einräumt und wie Politik und Justiz ihre Verantwortung an die Klasnic-Kommission abwälzt, sind für ihn demokratieschädlich.

Darum hat er am 16. Mai 2011 an der Stelle, wo der Mariazeller Pilgerweg in seinen Wald mündet eine Hinweistafel aufgestellt:

Auch wenn in Österreich für jedermann die Wälder zu Erholungszwecken zur Verfügung stehen, seinen Wald stellt Sepp Rothwangl jedenfalls für klerikale Kinderschänder nicht zur Verfügung und das erklärt er klar und deutlich und öffentlich: Missbrauch ist kein Erholungszweck. Die Diözese Graz war natürlich eingeschnappt und sprach von "Generalverdacht", "Generalverurteilung" und "billigem Aktionismus".

Da es in Österreich von Politik und Justiz der Täterorganisation überlassen wurde und überlassen wird, die klerikalen Missbrauchsverbrechen selbst zu behandeln, ist es doch wohl das Recht eines Betroffenen seine Sicht der Dinge öffentlich auch auf ungewöhnliche und deutlich wahrnehmbare Art und Weise darzulegen.


Stoppt den Missbrauch! Im Wald! Im Beichtstuhl! Überall!