30 Tage Frist für Piusbrüder

Im Jahre 2009 hatte Papst Ratzinger die exkommunizierten Bischöfe der Piusbrüder pardoniert, den Fall des piusbrüderlichen Bischofs und Holocaustleugners Williamson über sich ergehen lassen, ein Verhandlungsgremium wurde eingerichtet und den Piusbrüdern derselbe Status wie "Opus Dei" ("Personalprälatur") angeboten. Die Verwendung der lateinischen Messe hatte Ratzinger ebenfalls wieder erlaubt. Den wahrhaft katholischen, weil gänzlich vormodernistischen Brüdern war das zuwenig, sie begehrten auch, dass die durch das 2. Vatikanum (1962-1965) erfolgten Veränderungen einschließlich der darauf positionierten päpstlichen Lehren nicht zur "katholischen Tradition" zu zählen wären (im Speziellen geht es dabei um die Anerkennung der Religionsfreiheit und um den Dialog mit anderen Kirchen, beide Punkte werden von den Piusbrüdern vehement abgelehnt). Das akzeptierte der Vatikan nicht (siehe Info Nr. 757).

Jetzt wird's innerkirchlich zu diesen Spannungen wieder spannend: Am 16. März 2012 stellte der Vatikan den Piusbrüdern ein Ultimatum: Bis 15. April hätten sie ihre Position zu formulieren, die vom Vatikan vorgelegte "lehrmäßige Erklärung" sei als Minimum zu akzeptieren, die bisher übermittelte Stellungnahme sei klarzustellen.