Sieg des Koran steht bevor

Afghanistan war einstens eine islamische Monarchie, der König hatte nicht allzu viel Macht, weil das Land noch im Zeitalter des Tribalismus lebte. 1973 wurde der König gestürzt, in der Folge in der kleinen Schicht der städtischen Gebildeten der Rückstand des Landes als zu überwindendes Übel, als Herausforderung wahrgenommen und es gelang tatsächlich einer entschlossenen Gruppe Linksradikaler 1978 die Macht zu ergreifen. In der Zielsetzung hatte man sich allerdings völlig übernommen, man wollte gleich einen Durchmarsch in Richtung Sozialismus nach sowjetischem Vorbild. Was nachvollziehbar war: Pakistan war zwar der Gegenwart näher als Afghanistan, die Sowjetunion bot jedoch deutlich mehr an Bildung und Wohlstand. In Afghanistan wurden die traditionellen Verhältnissen beendet, Frauenrechte eingeführt, Schulen errichtet und Bilder einer besseren Zukunft geformt.

Die Traditionalisten und Islamisten wollten das nicht und leisteten dagegen Widerstand. Frauen, die ohne Schleier alleine außer Haus gehen durften, lesen und schreiben lernten, sich scheiden lassen konnten, Männer in westlicher Kleidung und ohne Bart und ähnliche Ungeheuerlichkeiten, dagegen hatte man sich zu wehren! Und so musste die neue Regierung alsbald um Hilfe rufen, die Sowjetarmee kam den afghanischen Genossen im Kampf gegen die Reaktion zu Hilfe, die USA unterstützten logischerweise die andere Seite und die Schlacht endete mit der Niederlage der Revolutionäre, nach einer kurzen Zeit des Versuches, den Weg des Landes in Richtung 20. Jahrhundert auszurichten, kehrte das Vormittelalter zurück.

Die Taliban samt Osama Bin Laden waren nicht nur die afghanische Gegenreformation, sie waren auch ein Produkt der US-Hilfe. Und die USA das nächste Ziel der islamistischen Reaktion. Nine-Eleven brachte schließlich den völligen Bruch der USA mit ihren einstigen Verbündeten und US-Truppen fegten das Taliban-Regime in Afghanistan innerhalb kurzer Zeit hinweg. So sah es zumindest aus. Aber der Tribalismus widerstand unter der Fahne des Islam auch dem US-Imperialismus. Die zurzeit noch in Afghanistan stationierten NATO-Truppen werden abziehen und die Taliban werden Afghanistan wieder regieren.

Wie einem Bericht der dpa vom 1.4.2012 zu entnehmen war, versuchen zurzeit die Talibanführer, sich moderat zu geben. Maulawi Mohammad Kalamuddin, der Chef der Religionspolizei meint etwa, hinkünftig werde man Fernsehapparate nicht mehr verbieten, gegen Mädchenschulen wäre man eigentlich auch nicht wirklich gewesen und Männer mit kurzen Bärten wären nicht geschlagen, sondern nur zurechtgewiesen worden, heute würden sich die Taliban um internationale Akzeptanz bemühen. Allerdings: die Steinigung von Ehebrecherinnen und das Abhacken von Diebeshänden müsse aufrecht bleiben, die Männer müssten sich Bärte wachsen lassen, weil das stünde im Koran.

Kalamuddin meint weiter, dass die NATO-Soldaten inzwischen noch unbeliebter als seinerzeit die Sowjettruppen seien und wenn der Westen keine "ehrlichen Friedensverhandlungen" mit den Taliban aufnähme, dann würden die NATO-Truppen "in Schande in ihre Länder zurückkehren".

Der Endsieg der islamistischen Reaktion nach dem NATO-Abzug 2014 scheint also sicher zu sein. Und die Wiederkehr des islamistischen Terrors in seiner korantreuesten Form. Mit Burka, Handabhacken und Steinigung.

Achja: die Überschrift dieser Info ist natürlich politisch völlig unkorrekt. Nicht der Koran mit Burka, Handabhacken und Steinigung wird siegen. Weil mit dem Islam hat der Islamismus nichts zu tun, das zu behaupten, ist antiislamische Hetze.