Scharia in Ägypten

Als 2011 in arabischen Staaten junge Menschen gegen die autoritären Regime zu rebellieren begannen, fand das im aufgeklärten Europa freudige Zustimmung und Unterstützung, man sprach vom "arabischen Frühling". Inzwischen gingen die Entwicklungen weiter, die Realität hatte die Revolution eingeholt.


Am 5. April 2012 war den Medien zu entnehmen: in Ägypten stellen nun die Muslimbrüder auch für die Wahl des Präsidenten einen Kandidaten auf. Im Parlament haben die Muslimbrüder und die Salafisten bereits eine Mehrheit von rund 70 Prozent. Der Kandidat heißt Khairat al-Shater und seine erste programmatische Forderung war, die staatlichen Gesetze nach den Bestimmungen der Scharia zu gestalten. Von anderen Kandidaten kamen bereits Forderungen wie Alkoholverbot (auch für Touristen) und Schleierzwang für alle Frauen. Auch wenn nun die europäischen Islamschönredner vorsichtshalber alles als gar nicht so schlimm sehen: es wird schlimmer. Der arabische Winter manifestiert sich.