Am 24.4.2012 wurde eine Untersuchung von Amnesty International (AI) veröffentlicht,
die sich mit der Diskriminierung von Muslimen befasst. Klarerweise kommt
die Untersuchung zum Ergebnis, Muslime würden wegen ihres Glaubens speziell
auch beruflich diskriminiert.
Der zuständige AI-Mitarbeiter Marco Perolini beklagte: "In vielen Ländern
Europas ist die Ansicht weit verbreitet, dass der Islam akzeptabel ist, solange
Muslime nicht allzu sichtbar sind". Die Politik müsse dem entgegentreten,
weil "religiöse und kulturelle Symbole zu tragen, gehört zum Recht des
Menschen auf freie Meinungsäußerung". AI meint daher, dass die Abneigung
vieler Menschen gegen die äußere Demonstration der Religionszugehörigkeit (durch
Kleidung, Kopftücher oder Bärte) Stereotypen und Vorurteile wären, die mit Hilfe
der europäischen Regierungen bekämpft werden müssten. Auch Beschränkungen im
Bau von Moscheen und Minaretten seien unakzeptabel.
Die katholische
Kirche jammert regelmäßig darüber, dass der katholische Glaube in der Öffentlichkeit
nicht wahrnehmbar sei. Es ist leider nicht katholische Tradition, dass Frauen
den Kopf umhüllen und sich Männer Bärte wachsen lassen müssen: man sieht daher
die Katholischen nicht auf einen Blick und Kardinal Schönborn beklagt das bitterlich.
Darum
ist das gut und nicht schlecht und eine Errungenschaft der europäischen Aufklärung:
Religion ist in der europäischen Gesellschaft privat und keine öffentliche Angelegenheit.
Der Islam ist voraufklärerisch und darum in seinem Machtbereich eine öffentliche
Angelegenheit, wo jede/r sein ganzes Leben unter den Vorschriften des Koran
zu gestalten hat, da ist es unabdingbar ein wesentliches Merkmal, überall
die Religion zu signalisieren, allerdings nicht als Recht auf freie Meinungsäußerung,
sondern als gottesstaatsbürgerliche Pflicht.
Solche Pflichten gibt es
im säkularen Europa nicht, darum wollen die Europäer in ihrer Mehrheit keine
Rückkehr zur Dominanz von Religionen, weil sie das längst überwunden haben.
Aber bringen wir einmal ein säkulares Beispiel zur obigen AI-Forderung, "religiöse
und kulturelle Symbole zu tragen, gehört zum Recht des Menschen auf freie Meinungsäußerung".
Machen wir dazu ein Gedankenspiel:
Alle KPÖ-Wähler in der Steiermark (dort gibt
es ja sowas noch, 2010 waren das 29.231 Personen) würden beschließen, an ihrer
Kleidung ein Hammer-und-Sichel-Abzeichen zu tragen und/oder eine Kappe mit einem
roten Stern aufzusetzen.
So schnell könnte man gar nicht schauen, wie solche
Leute im Beruf ganz arg in ihrem Recht auf diese ständige freie Meinungsäußerung diskriminiert
würden. Da würde es gar nix helfen, wenn sie sich auf die Kultur der Arbeiterbewegung
beriefen und einen Glauben an eine sozialistische Gesellschaft.
Aber jemand, der seine Arbeit nur mit Kopftuch verrichten will, der hat das
Recht, seine freie Meinung undiskriminiert ständig ohne jedwede Unterbrechung
öffentlich vorzuführen. Weil der heilige Islam ist eine Religion, die das ganze
Leben ausfüllt und das haben diese Säkularisten, die nicht einmal mehr einen
Glauben haben, den sie öffentlich demonstrieren können, mit gebührender Devotheit
hinzunehmen, denn Allah ist der Größte und alle gegenteiligen Meinungen sind regierungsamtlich
zu unterbinden, so wahr wie Amnesty International der Prophet des Islamismus
ist.
Nachtrag:
Aus
dem Freidenkerbund kommt dazu der Vorschlag, Atheisten sollten hinkünftig
in T-Shirts wie nebenstehend zu Bewerbungsgesprächen und zur Arbeit gehen und wenn
das auf Kritik oder Ablehnung stößt, wegen Diskriminierung Klage erheben.
Auf
Welt-online meint Henryk
M. Broder, Amnesty sollte sich u.a. auch gegen die Diskriminierung von Nudisten
einsetzen.
Weiteres auf Info Nr. 850.