Hoffnung für Ägypten ..

.. gibt die folgende ORF-Meldung vom 27.4.2012:

Ägyptische Islamisten scheitern mit Massendemo
Eine Demonstration der ägyptischen Islamistenparteien gegen die Allmacht des Militärs ist gestern zum Flop geworden. Zu der angekündigten "Millionenkundgebung" auf dem Tahrir-Platz in Kairo erschienen nur einige Tausend Menschen. Unter den Demonstranten waren viele Männer mit langen Bärten und Frauen mit Gesichtsschleiern. Einige der Demonstranten schwenkten den Koran und riefen: "Wir wollen das Gesetz Gottes." Offiziell stand die Protestkundgebung unter dem Motto "Rettung der Revolution". Alle liberalen Revolutionsgruppen und Parteien blieben der von den Muslimbrüdern und den Salafisten organisierten Kundgebung fern. Sie warfen den Islamisten vor, ihnen gehe es nur darum, ihre eigene Macht zu sichern.

Die ägyptische Revolution war keine Revolution der Muslimbrüder und Salafisten

Die Islamisten konnten sich den Erfolg der Revolution erst im Nachhinein aneignen. Die bildungs- und politikfernen Massen wählten religiös und nicht säkular. Man wird sich erinnern, auch in Wien gab es einstens einen christlich-sozialen Bürgermeister. In dieser Etappe stecken die arabischen Staaten. Nach dem Ende des Kolonialismus hatten autoritäre Regime die Macht ergriffen, diese Regime waren undemokratisch, aber säkular ausgerichtet, religiöse Organisationen standen unter staatlicher Aufsicht. Als nun die autoritären Systeme durch äußere Einwirkung (Irak) oder durch Volksaufstände (Iran, Tunesien, Ägypten) oder durch beides zusammen (Libyen) zusammenbrachen, waren es die Islamisten, die sich am schnellsten und klarsten organisieren konnten. In Ägypten erreichten die Muslimbrüder und die Salafisten bei den ersten freien Wahlen eine klare Zweidrittelmehrheit. Man muss als Säkularist direkt froh sein, dass das ägyptische Militär vernünftig genug ist, vor den Islamisten nicht zu kapitulieren, weil sonst stünde der Welt wohl eine Art weiterer Iran, ein weiterer islamfaschistischer Staat ins Haus. Die Islamisten-Kundgebung zeigte, dass die revolutionären Volksmassen keine Islamisten gewesen waren. Noch ist Ägypten nicht verloren!

Am 11. 2. 2011 meldete ZiB den Mubarekrücktritt, die Demonstranten, die das erreicht hatten, waren weit überwiegend keine Islamisten.