Bischöfliche Glaubensanweisung

Aus der Pfingstpredigt 2012 des deutschen Bischofs von Eichstätt, Gregor Hanke:

"Aufbruch zum Glauben hängt nicht davon ab, wie viel wir in der Kirche umkrempeln und modernisieren können. Aufbruch zum Glauben besagt, die Person Christi muss in unserem Leben als gegenwärtig erfahren werden." Denn der Glaube sei keine Erinnerung an schöne Elemente im Leben wie Bilder im Fotoalbum, "die aber verändern nicht die Gegenwart. Die durchaus kostbaren Bilder im Fotoalbum unseres Glaubens müssten zum Laufen gebracht werden". Ein christlicher Glaube, bei dem die Person Christi nicht eine gegenwärtige Erfahrung sei könne sich nicht als Kraftquelle für das Leben entfalten, denn "ein solcher Glaube gibt kaum Antwort auf unser Menschsein und die damit verbundenen Fragen". Und: "Wenn wir als Kirche die Glaubensferne vieler Menschen in der säkularisierten Gesellschaft beklagen, sollten wir Getaufte und Gefirmte uns selbst prüfen. Wir leben im Alltag, im Berufsleben und in der Familie oft so fern von Christus. (..) Ohne die Wirklichkeit der Gegenwart Christi wird all unsere Sorge um bessere und moderne Strukturen der Kirche nicht wirklich in den Aufbruch führen. (..) Wenn der Auferstandene als Gegenwärtiger im Leben der Kirche und jedes Getauften erlebt und gelebt wird, wirkt christlicher Glaube als brennendes und wärmendes Leuchtfeuer für diese Welt."

Wunderbar, wie der Bischof die wahre katholische Wahrheit entdeckt hat. Warum tun dann die braven Katholiken das nicht? Warum ist ihnen Jesus nicht ständig gegenwärtig? Das muss der Bischof auch noch herausfinden! Dann brennt das christliche Leuchtfeuer und erwärmt die Welt!

PS: die TV-Übertragung des katholischen Pfingstgottesdienstes am 27.5.2012 hatte laut ORF-Quote 34.000 Zuschauer. Die restlichen 5.371.819 Katholiken in Österreich saßen vermutlich alle in den Kirchen und staunten über die wirkliche Gegenwart Christi ...