"Zwangsbeschneidung ist Unrecht -auch bei Jungen." Mit dieser entschiedenen
Aussage ist heute, ein Tag vor der öffentlichen Sitzung des Deutschen Ethikrats,
die Kinderrechtskampagne der Giordano-Bruno-Stiftung gestartet. "Ziel der
Kampagne ist es, die geplante Legalisierung medizinisch unnötiger
Vorhautbeschneidungen zu verhindern", erklärt Stiftungssprecher Michael
Schmidt-Salomon. "Denn die Zwangsbeschneidung ist keine Bagatelle, wie so oft
behauptet wird, sondern ein durch nichts zu rechtfertigender Eingriff in das
Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit des Kindes."
Auf der heute freigeschalteten Website www.pro-kinderrechte.de führt
der von der Stiftung ins Leben gerufene "Arbeitskreis Kinderrechte", dem u.a.
der Strafrechtler Holm Putzke angehört, zahlreiche medizinische, psychologische,
politische und juristische Argumente auf, die diese Einschätzung belegen.
Tragischerweise, so die Experten des "AK Kinderrechte", sei das Wissen über die
tatsächlichen Folgen der Vorhautbeschneidung, die sehr wohl mit "milderen"
Formen der weiblichen Genitalbeschneidung vergleichbar sei, in der Gesellschaft
kaum vorhanden. So wüssten viele Eltern nicht, dass Säuglinge während der
Beschneidung besonders schwere Schmerzen erleiden, weil das
schmerzunterdrückende System erst Monate nach der Geburt funktionstüchtig sei.
Fallen die Kinder aufgrund der ungefilterten Qualen in einen traumatischen
Schockzustand, würden die Eltern die plötzliche Ruhe sogar als Zeichen für die
vermeintliche Harmlosigkeit der Beschneidung fehlinterpretieren.
In der hier zum Ausdruck kommenden "fehlenden Aufklärung beziehungsweise
gezielten Desinformation der Eltern" liegt nach Ansicht des "AK Kinderrechte"
das "Hauptproblem der gegenwärtigen Debatte": "Wüssten die Eltern über die
dramatischen Konsequenzen der Zirkumzision Bescheid, müsste man über ein
Beschneidungsverbot gar nicht mehr diskutieren, da die meisten Mütter und Väter
von sich aus den Gedanken verwerfen würden, ihre Kinder beschneiden zu
lassen."
Um nun im Sinne der Kinderrechte Druck auf die deutsche Politik auszuüben,
hat die Giordano-Bruno-Stiftung eine Plakatkampagne entworfen, bei der sie auf
möglichst breite Unterstützung seitens der Bevölkerung hofft. Dazu heißt es auf
der Website www.pro kinderrechte.de: "Mit
jedem Euro, den Sie der Aktion zur Verfügung stellen, können wir mehr
Plakatflächen mieten und damit die Wahrnehmung unseres Anliegens in der
Öffentlichkeit stärken. Denn nur durch einen vehementen Protest der Bevölkerung
wird die angestrebte Legalisierung der Zirkumzision noch verhindert werden
können. Machen wir den Verantwortlichen in Politik und Justiz unmissverständlich
klar, dass Zwangsbeschneidung Unrecht ist -auch bei Jungen!"
Kampagnenwebsite:
http://www.pro-kinderrechte.de
Unterstützerseite bei helpedia:
http://www.helpedia.de/spenden-aktionen/pro-kinderrechte
Fragen und Antworten zur Knabenbeschneidung:
http://pro-kinderrechte.de/wp-content/uploads/2012/08/faq_beschneidung.pdf