Zwischen Dummheit und religiöser Barbarei

Die aktuellen Medienmeldungen zu den islamfaschistischen Ausschreitungen in den Islamistenwelten haben zunehmend den Unterton, schuldig sei allein der Videoclip (siehe Info Nr. 1058), an Google gerichtete Zensurrufe werden nicht zurückgewiesen (außer von Google selbst). Dem Islamfaschismus so entgegenzutreten wie es seinerzeit der britische Premier Neville Chamberlain gegenüber dem Nazifaschismus gemacht hat, wird nichts bringen. Chamberlain sprach von "Appeasement" (Beschwichtigung) und meinte, er habe damit den "Frieden für unsere Zeiten" gesichert, während in Wirklichkeit das ständige Zurückweichung vor den Ansprüchen der Nazis diese immer mehr ermunterte. Ein Jahr nach dem "Frieden für unsere Zeiten" begann der Zweite Weltkrieg.

Die Lage in Sachen Islamismus ist weltkriegsmäßig nicht so gefährlich, weil den Islamisten die militärischen Mittel fehlen, sie haben jedoch terroristische Mittel. Eine Beschwichtigungspolitik, die im nichtislamistischen Bereich wegen islamistischer Gewalttätigkeiten die Grund- und Freiheitsrechte einschränkt, ist absolut unakzeptabel.

Hier eine Stellungnahme vom 17.9.2012 der Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte (GAM) aus Deutschland zu den aktuellen islamischen Gewaltexzessen:

Bei dem Film, der Horden von islamischen Gewalttätern als Alibi für ihre aggressiven Ausschreitungen diente, handelt es sich um eine schlecht gemachte Satire, die Aspekte der Mohammedlegende recht primitiv parodiert. Eine "Schande" ist der Film freilich nicht und er liefert nach den Maßstäben einer zivilisierten Gesellschaft auch nicht im Entferntesten einen Rechtfertigungsgrund für Gewaltexzesse.


Eine entlarvende Schande ist vielmehr die Art und Weise, wie flächendeckend in 20 islamischen Staaten Muslime - weitgehend ungehindert und mit massenkultureller Rückendeckung - in extrem unzivilisierter Weise auf diesen Film reagieren und unschuldige Menschen töten und bedrohen, die mit dem Hass auslösenden Film überhaupt nichts zu tun haben. Hätte der islamistische Mob im Sudan Guido Westerwelle in die Hände bekommen, wäre er mit ihm nicht anders umgegangen wie der Mob in Libyen mit dem amerikanischen Botschafter!

Das Schandmal gebührt damit eindeutig der islamischen Herrschaftskultur mit ihrer von Allah und Mohammed besessenen Leitideologie. Diese ist es, die mit ihren religiös-irrationalen Dogmen (Bilderverbot; Mohammedverherrlichung), Normen (systematische Herabwürdigung von "Ungläubigen"), Gesetzen (islamisches Strafrecht) und Feindbildern (Hass auf die säkulare Moderne) die Menschen systematisch indoktriniert und "auflädt", so dass es jederzeit zu solchen Ausbrüchen kommen kann und ja auch immer wieder kommt.
 

Eine Schande ist aber auch das unverbesserliche Gemisch aus Dummheit, Faktenverleugnung, Zusammenhangsblindheit und empörende Verharmlosungsmanie, das Politiker und Medien im Westen in Bezug auf den Islam immer wieder an den Tag legen. Dass es Menschen in islamischen Ländern gibt, die nicht fanatisiert sind, ist zum Glück wahr. Dieser Umstand gilt aber nicht wegen, sondern trotz des Islam. Der Königsweg, den es zu unterstützen gilt, ist hier die teils evolutionäre, teils revolutionäre Abwendung vom Islam, seinen Dogmen und repressiven Sachwaltern. Stattdessen paktiert der Westen mit islamistischen Herrschaftsträgern (Golfstaaten), liefert ihnen Waffen, macht mit ihnen Geschäfte (Iran), pumpt Unsummen von Hilfsgeldern in die Hände der regierenden Muslimbrüder, fördert Islamisierungstendenzen in den eigenen Zuwanderungsgesellschaften und diskriminiert jede Art von Islamkritik.

Die realen Kräfteverhältnisse in den meisten islamischen Staaten sehen aber so aus, dass radikalislamische Akteure eine großen Anhang haben, sich in der Masse der Bevölkerung wie Fische im Wasser bewegen können und auf eine hohe klammheimliche Zustimmungs- und Unterstützungsrate der "schweigenden Mehrheit" stützen können. Würde man im Übrigen den islambezogenen Jargon auf die deutschen Rechtradikalen übertragen, dann wären die Republikaner und die NPD im Vergleich zum NSU die "moderaten" Kräfte bzw. die "gemäßigten Reformextremisten".

Nach Umfrageergebnissen des Pew Research Center vom Frühjahr 2010 hatten 20 Prozent der ägyptischen Muslime ein positives Bild von Al Qaida und Osama Bin Laden (Nigeria 49%, Indonesien 23%, Türkei 4%, Libanon 3%). 30 % äußerten sich positiv über die Hisbollah und 49% positiv über die Hamas. 95 % befürworteten eine starke Einflussnahme des Islam auf die Politik (Indonesien 95%, Pakistan 88%, Nigeria 88%, Libanon 72%, Jordanien 53%, Türkei 45%). Von denjenigen Ägyptern, die einen Konflikt zwischen gemäßigten (Modernizers) und radikalen Muslimen (Fundamentalists) in ihrem Land wahrnehmen (31%), identifizierten sich 59% mit den radikalen und 27% mit den gemäßigten Kräften. Für eine Geschlechtertrennung am Arbeitsplatz sprachen sich 54% aus (Pakistan 85%, Jordanien 50%, Nigeria 49%, Indonesien 38%, Türkei 13%, Libanon 11%). Stark verankert ist auch die Zustimmung zu den klassisch-orthodoxen Scharia-Strafen: 82% der ägyptischen Muslime befürworten die Steinigung für begangenen Ehebruch; 77% die Amputation der Hand für Diebstahl und Raub und 84% die Todesstrafe für Abfall vom muslimischen Glauben (Apostasie).

Vor diesem Hintergrund zu sagen: "Wir (?) müssen die Erziehung zum Hass endlich stoppen" (Abdel Samad) ist eine schlechte Mischung aus Hilflosigkeit und Armseligkeit und verhindert eine rationale Strategiediskussion, noch bevor sie überhaupt begonnen hat.

Die Dialektik dieser Ereignisse könnte aber darin liegen, dass manche bislang noch Desinteressierte aufgeschreckt werden und sich islamkritischen Positionen gegenüber öffnen, die Verharmloser weiter in die Defensive geraten und der Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" als gemeingefährlicher Unsinn durchschaut und bewertet wird bzw. ein Schicksal erleidet wie sein Urheber.