Wir von
Free Minds Münster möchten unsere Bundesbildungsministerin Annette Schavan herzlich
grüßen und Sie in Münster willkommen heißen.
Frau Schavan, Sie werden
das Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) feierlich neu eröffnen. Leider können
wir Ihre Freude an dem ZIT nicht teilen. Free Minds Münster ist eine Gruppe
von emanzipierten Studentinnen mit muslimischem Hintergrund. Und wissen
Sie, Frau Schavan, warum wir das Zentrum für Islamische Theologie nicht feiern
können? Weil wir seit Jahren die von oben beschlossene Politik im Umgang mit
dem Islam mit großer Sorge verfolgen. Der Islam ist nicht mehr als eine Religion.
Obendrein eine, die sehr viele Probleme macht. Vor allem für Mädchen und Frauen
bedeutet er Unterdrückung und Unterordnung. Das sollten Sie besonders zur Kenntnis
nehmen, Frau Schavan, - auch Sie sind eine Frau. Den Islam zu personifizieren
und so zu tun, als würde er unter den berechtigten gesellschaftlichen Vorbehalten
leiden, ist - wir können es leider nicht anders ausdrücken - einfach nur Quatsch.
Tut uns leid, dass wir Ihnen das so direkt sagen müssen.
Wir haben
uns extra mit Vollverschleierung eingekleidet, weil auch das eine frauenfeindliche
Realität des Islam ist. Wird das ZIT das weibliche Vermummungsgebot im Islam
kritisch hinterfragen? Oder wird es solche entscheidenen Grundsatzfragen mit
gewohnten Verschleierungen und Schönfärbereien umgehen? Wir haben die öffentliche
Privilegierung von Religionen ehrlich satt. Wann fängt endlich eine neue und
fortschrittliche Zäsur an. Die Uni Münster unterbindet jede Form der Islamkritik.
Und versucht sie in die Ecke des Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu
stellen. Sie will nicht verstehen, dass es Opfer gibt, die diese Religion am
laufenden Band produziert. Wer gegen jegliche Diskriminierung und Ausgrenzung
ist, sich für Menschen- und Freiheitsrechte stark macht, darf diese Opfer nicht
verschweigen.
Wir wollen nicht, dass Sie als Bildungsministerin den
Anachronismus statt den Fortschritt in der Wissenschaft fördern. Religion und
Wissenschaft gehören prinzipiell getrennt. Religionsfreiheit bedeutet auch,
frei von jeder Religion zu leben. Religion ist und muss Privatsache bleiben.
Das Unheil, was Religionen in der Menschheitsgeschichte verrichtet haben, sollte
eine mahnende Lehre für jede zukunftsorientierte Politik sein, den Hokuspokus
nicht weiter staatlich zu fördern. Menschen mit spekulativen Jenseitsvorstellungen
sollten ihre Mitmenschen damit nicht weiter verunglimpfen und unterdrücken können.
Es sollte Sie sorgen, wenn im Namen von Religionen Menschen getrennt, Gesellschaften
gespalten werden. Eine Wissenschaft, Frau Schavan, die von Religion unterwandert
wird, ist keine mehr. Als Bildungsministerin, sollten Sie sich für Bildung
und Forschung einsetzen, und nicht für den Glauben von Glaubensgruppen.
Es
grüßt Sie freundlich Free Minds Münster.