Neues zum SPD-Kanzlerkandidaten

Vom bfg-München:

Neues zum SPD-Kanzlerkandidaten (ergänzt 4.11.), der auch als Kirchenaustreter und -wiedereintreter brilliert (s.u.): Als Neustes dürfen wir in der FAZ lesen, dass es immer weiter geht: Mit seinem Auftritt am Dienstag (30.10.2012) hat Peer Steinbrück das Thema Nebeneinkünfte ein für alle Mal abräumen wollen. Ein paar Tage später kann man sagen: Das ist schiefgegangen. Die Aufstellung, die nach Steinbrücks Einschätzung "vollständige Transparenz" herstellt, wirft nämlich noch immer Fragen auf. Zunächst ist da die Sache mit den Stadtwerken Bochum, von denen Steinbrück ausweislich des Berichts der Wirtschaftsprüfer das höchste unter all seinen Honoraren erhalten hat: 25.000 Euro. Wie kam es dazu, dass ein Unternehmen einer klammen Stadt Steinbrück so viel Geld zahlt - und wie kann es sein, dass Steinbrück ausgerechnet von so einem Unternehmen so viel Geld annimmt? Dazu kommen noch die "Nebeneinkünfte" aus den Büchern, die sich auf 1/2 Mio belaufen dürften. Kommentar bfg: Heutzutage gilt es wohl als gute Politik, wenn die Wahrheit nur scheibchenweise zugegeben wird - aber was kommt noch?
Über die sogenannten Nebeneinkünfte des Kanzlerkandidaten schrieb die SZ: Steinbrück besteht die Millionärsprüfung , das Geld kommt von Banken, Investmentgesellschaften und "Küchen-Kompetenz-Tagen" (insges. 1.25 Mio).
Kommentar bfg: Letzteres ist wohl unverdächtig, wenn man sich auch fragen mag, woher der Kandidat seine Küchenkompetenz hat? Gibt es vielleicht ein Küchenkabinett, von dem die Wählerschaft nichts weiß? Die wichtige Frage bleibt jedoch, was ist mit der Million, die von Banken und Investmentgesellschaften kommt? Nachdem der Kandidat als Finanzminister unter Kanzlerin Merkel hunderte von Mrd an die Finanzinstitute verschenkt hat (überschlägig berechnete Ratio 0,000005 Cent Inkasso pro verschenktem Euro), besteht seine Expertise nun wohl darin, der Oberbankenbüttel gewesen zu sein? Auch wenn er nun das Gegenteil von dem sagt, was er damals gemacht hat, mieft das nach Korruption. Derselbe Mief umweht auch seinen damaligen Staatssekretär Asmussen, der auf anderem Gebiet eine wundersame Karriere hingelegt hat, zu einem Pfründenjob in der EZB, und der nun ebenfalls das Gegenteil von dem redet, was er damals gemacht hat. Ebenso verhält es sich mit dem damaligen Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik im Bundeskanzleramt Weidemann, der sich durch seine Mitwirkung beim Verschenken von Staatsgeld für die Chefposition in der Deutschen Bundesbank qualifiziert hat.

Zum Thema Kirchenaustritt hat der Kanzlerkandidat der SPD (sich) auch was geleistet. Er vereinigt Austritt und Kontra in einer Person (9.10.): Steinbrück ist wieder in der Kirche. Er wird seinem Ruf als Wendehals konsequent gerecht - austreten und wieder eintreten, weil's opportun ist. Aber was tut das schon gegenüber dem, was er als Finanzminister angerichtet hat? Da hat er sich von Herrn Ackermann über den Tisch ziehen lassen und den Banken hunderte von Milliarden Staatsgeld geschenkt. Schlimm genug, dass er unbehelligt damit davongekommen ist. Dass er sich nun als Bankenkritiker geriert, der genau das Gegenteil predigt, ist mehr als nur opportunistisch, das ist eine Frechheit. Eigentlich sollte so jemand zur Rechenschaft gezogen werden und nicht als Kandidat aufgebaut werden. Der Steuerzahler soll doch nicht noch mehr für neue Irrungen dieses Herrn zahlen müssen. Und er muss sich doch fragen, was hat der Mann zu verbergen, wenn er seine Einkünfte nicht transparent machen will? Hat er seine hunderttausende von Euros alle aus derselben Quelle, stinkt das nach Korruption?