Anfang Dezember 2012 ging die rechtsextremistische, homophobe und extrem
konservative katholische
Site "kreuz.net" offline (siehe Info Nr.
1181), der Druck von allen möglichen Seiten war den Betreibern wohl zu groß
geworden. Obwohl die Site in den USA praktisch anonym betrieben wurde, waren
einzelne Mitwirkende bekannt geworden und man zog es vor, sich weiteren Nachforschungen
durch Stilllegung zu entziehen.
Im Jänner 2013 ging eine neue Site
online, sie nennt sich "kreuz-net.info"
und hat sogar ein Impressum:
Der
Site-Banner hat die Farbe gewechselt, sonst ist er gleich geblieben:
Inhaltlich
ist bemerkenswert, dass auf der aktuellen Seite des kreuz.net-infos Themen behandelt
werden, die in ähnlicher Form auch bei kath.net aufscheinen. In einem Fall
(Standard-Heiligen-3-Könige-Cartoon, siehe Info Nr.
1232) sogar mit einem Datum vor der kath.net-Veröffentlichung, aber mit
einigen gleichen Inhaltspunkten (Darstellung des schwarzen Königs und der Standard-Werbung
auf Radio Stephansdom), eine personelle Verschränkung von kreuz.net-info und
kath.net ist daher nicht auszuschließen.
Der Wahlspruch der Site "Nec
laudibus nec timore" ("Weder Menschenlob noch Menschenfurcht")
soll wohl signalisieren, dass auch kreuz.net-info stramm kämpferisch marschieren
will. Der im Impressum genannte Mag. G. Schneeweiß-Arnoldstein ist kein
Unbekannter, er steht auch als "Gestalter" im Impressum der Site "Neue
Ordnung", die Zeitschrift "Neue Ordnung" erscheint im "Ares-Verlag"
in Graz.
Auf der Site des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes
heißt es über die "Neue Ordnung":
Die Neue Ordnung (NO) erfüllte
ursprünglich eine Brückenbaufunktion vom Rechtskonservativismus hin zum Rechtsextremismus.
Insbesondere 2004/05 haben sich aber infolge der Mitarbeit rechtsextremer Autoren
und der inhaltlichen Ausrichtung verstärkt Tendenzen zur Erfüllung mehrerer
Kriterien der Rechtsextremismusdefinition gezeigt, die eine Einstufung der Zeitschrift
als rechtsextrem bzw. dem rechtsextremen Spektrum zugehörig rechtfertigen. So
finden sich in der Neuen Ordnung unkritische bzw. positive Aussagen über ideologische
Grundlagen des Faschismus (völkischer Nationalismus, Elitedenken, Aufbau eines
organischen Staates - vergleichbar mit der Ideologie der "Volksgemeinschaft")
sowie dessen Frontstellung zur Demokratie, zum Individualismus und zum Liberalismus
ebenso wie nationalistische bis "revisionistische" Geschichtsbetrachtungen
zu den Themen Auschwitz und Zwangsarbeiter. Einzelne Beiträge beinhalten die
Propagierung antisemitischer und rassistischer Ressentiments sowie die Verächtlichmachung
von Minderheiten. Auch die sowohl von rechtsextremer als auch von neonazistischer
Seite immer wieder geäußerte Ablehnung des Verbotsgesetzes (VG) wird in Artikeln
der Neuen Ordnung vertreten.
Wichtiger ist es aber, dass Günther
Schneeweiß-Arnoldstein als Medieninhaber im Impressum der Site couleurstudent.at
steht. Wo sich auch der Zusammenhang zur neuen kreuznet-info-Site zeigt:
Im
Artikel zum Erscheinen von kreuz-net.info heißt es am Schluss: "Kreuz.net
hatte eine Beitragsqualität, die am besten ein kolportiertes Zitat eines Aachener
Pfarrers umschreibt: "In Rom ist es so üblich, daß man morgens, bevor man
die Fensterläden aufmacht, erst mal 'kreuz.net' liest, um zu sehen, was es in
Deutschland Neues gibt." Für die Zeit der Überbrückung bis zum Wiederentstehen
des Projektes in welcher Form auch immer sei auf kreuz-net.info verwiesen. Ähnlichkeiten
mit anderen Internetseiten sind rein zufällig und völlig unbeabsichtigt
"
(was sich wohl auf die Themenähnlichkeit mit kath.net bezieht, siehe oben).
Der
katholische österreichische Cartellverband (ÖCV) dürfte mit couleurstudent.at
nicht verbandelt sein, weil das Stichwort Schneeweiß-Arnoldstein auf der
Site des ÖCV nicht zu finden war, aber couleurstudent.at gibt sich den Anschein,
für katholische Burschenschaftler zu schreiben. Jedenfalls ist Schneeweiß
Mitglied der "Katholischen akademische Studentenverbindung Marco-Danubia Wien",
eine Gruppe, die im CV-Bereich wegen der Mitgliederschaft aus Altadeligen und
Großbürgertum als distanziert-elitär gilt. Aber das nur nebenbei,
weil die oben abgebildete Coleurstudenten-Site offenbar nicht mehr gepflegt
wird.
Zusammenfassend kann
man sagen, eine kreuznet-Nachfolge-Homepage unter der Redaktion von Schneeweiß-Arnoldstein
wird die alte Linie halten: extrem katholisch, extrem konservativ, dem Rechtsextremismus
sicherlich nicht ferne und homophob. Im Ausdruck aber möglicherweise
nicht ganz so plump wie das alte kreuz.net.
Nachtrag: ab Abend des
9.1.2013 war die neue kreuz-net.info nicht mehr erreichbar, siehe Info Nr.
1244. Eine Woche später funktionierte die Site wieder, siehe
Info Nr. 1250.
Nachtrag 2014: Irgendwann
wurde der Sitelink auf http://www.kreuz-net.at
umgetauft, unter dem info-Namen ist die Site nicht mehr erreichbar.