Zum "Jahr des Glaubens" hat sich laut einer kathweb-Meldung
vom 10.2.2013 die katholische Kirche in Österreich eine landesweite Aktion ausgedacht.
Am Aschermittwoch (13.2.) sollen Glaubenssymbole im öffentlichen Raum verhüllt
und zu Ostern wieder enthüllt werden. Damit will man Aufsehen erregen, das
Publikum soll durch die Verhüllung sehen, wieviel Glaubenssymbole im öffentlichen
Raum vorhanden sind und das "wichtiges Signal der bleibenden Relevanz von
Religion in der Öffentlichkeit und damit als Signal gegen eine weitere Privatisierung
von Religion" wahrnehmen. Allerdings wird das nicht in allen gut 3000 österreichischen
Pfarren ablaufen, sondern nur in 500 und dort auch nur für jeweils einige auserwählte
Symbole, sehr viel nicht zu sehen, wird es daher nicht geben.
Vor
zwei Jahren lief in der Steiermark die Aktion "Auf
Christus schauen".
Unter Missachtung der gesetzlichen Bestimmungen durften katholische
Aktivisten unter Mithilfe von Polizei und Feuerwehr Hinweispfeile auf Straßen
und Plätze schmieren, die auf irgendwelche Statuen, Bilder und Kapellen mit
einem Jesus zeigten.
Herausgekommen ist dabei nichts, nach ein paar Wochen waren die Schmierereien
verschwunden und die Jesusse standen wieder ohne Hinweispfeile in der Gegend.
Heuer
macht man's umgekehrt und versteckt Jesusse und Kreuze. Die Leute sollen
sozusagen sehen, was sie ein paar Wochen nicht sehen und daraus lernen, dass
Religion in Österreich öffentlich allgegenwärtig ist. Die Verhüllung der Glaubenssymbole
solle zeigen, "was fehlen würde, wenn Religion zur Gänze in die private
Sphäre verdrängt würde". Also der Mehrheit der Bevölkerung würde sicherlich
nichts fehlen, sehr vielen Menschen sind religiöse Symbole egal - einerlei ob
man sie gerade sieht oder nicht.
Die Verhüllungen sollen durch Umwickelung
mit gelbem oder violettem Stoff erfolgen, 100.000 Quadratmeter hat man dafür
angeschafft. Wenn dann zu Ostern wieder ausgepackt wird, wird das Publikum
wohl auch keine öffentliche Begeisterung über wieder sichtbare "Glaubenssymbole"
äußern. Aber für unsereinen in betroffenen Pfarren könnte es interessant sein,
diese Mühungen zu beobachten und ob Unbeteiligte dazu mehr Reaktionen zeigen
als mit dem Finger an die Stirn zu tippen.