Missbrauchssymposium abgesagt

Ein Erfolg der von Missbrauch Betroffenen in Österreich:
APA-ots 0135 vom 21.2.2013:

Absage des Symposiums "Prävention von Missbrauch und Gewalt"

NR-Präsidentin Prammer: "Klima des Vertrauens noch nicht gegeben"

Das für Dienstag, den 26. Februar im Parlament geplante Symposium "Prävention von Missbrauch und Gewalt - ein gesamtgesellschaftliches Anliegen" wurde abgesagt. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer begründet diese Entscheidung mit der von Missbrauchsopfern geäußerten Kritik, sie seien nicht in ausreichendem Maße in diese Veranstaltung eingebunden.

Diese Kritik sei ernst zu nehmen, begründet Prammer die Absage: "Ich möchte unbedingt vermeiden, dass sich die Opfer ausgegrenzt fühlen." Sie sei dem Wunsch der "Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft - Initiative gegen Missbrauch und Gewalt", ein derartiges Symposium im Parlament abzuhalten, nachgekommen, so Prammer. Das Parlament sei der Boden für kontroversielle Diskussionen und für Dialog. Die Veranstaltung sollte sich als Konsequenz aus diversen Missbrauchsfällen mit Maßnahmen zur Prävention beschäftigen. Dabei handle es sich um ein sehr wichtiges Thema, mit dem sich auch die Politik auseinanderzusetzen habe, so Prammer: "Offensichtlich ist das Klima des Vertrauens, das es für eine solche Diskussion braucht, noch nicht gegeben."

PS vom 22.2.: Das Symposium findet nun am 26.2. ohne Beteiligung der Betroffenen im Haus der Industrie Wien als innerkatholische Veranstaltung statt, sozusagen als eine Art Konferenz der Täterorganisation.