Idiotenzählung

Am 30.4.2013 wurde in Belgien (oder war es in den Niederlanden?) ein neuer König eingesetzt, weil seine Mutter in Pension gegangen war. Schön, von mir aus, wenn in einem Land die Leute glauben, sie müssen eine Monarchie haben, weil das immer schon so war und weil sie Kitsch von Herzen lieben, dann sollen sie ihr Steuergeld eben für einen solchen Schmarrn verscheißen.

Aber was geht das die Republik Österreich und ihren staatlich-republikanischen ORF an? Von 9:08 bis 17:00 wurde mit einer 19-minütigen Unterbrechung für die 13h-ZiB - also sieben Stunden und 33 Minuten - vom ORF dieser ganze alberne Zirkus übertragen. Wie ich zufällig einem anderen Medium entnommen habe, das sich auch über die Übertragung lustig machte, war der spannenste Moment dieser Übertragung, als irgendeine Kleinprinzessin heftig in die Kamera gähnte.

Aber der ORF weiß manchmal, was er tut, am 30.4. machte er eine Idiotenzählung. Das Ergebnis konnte man nun auf der Site mit den ORF-Quoten ablesen.
 

Es haben tatsächlich bis zu 377.000 ORF-Kunden diese Übertragung an einem Nachmittag eines Werktages beigewohnt! Im Durchschnitt waren es 272.000 Zuschauer, das ist mehr das Doppelte von einem normalen Nachmittag an einem normalen Werktag. Der ORF braucht solche Tests, weil er kann dann das Programm wieder nach unten regulieren, wenn's so viele Depperte gibt, die sich stundenlang monarchistischen Mummenschanz anschauen, dann darf man im Programmangebot nicht zuviel Hirn platzieren, dann sind der Musikantenstadel und der Hansi Hinterseer das passende Bildungsangebot und gerechtfertigt, denn die Leute wollen es so.