Der österreichische katholische Oberbischof Schönborn hat in seiner Funktion
als Kardinal als Wahlberechtigter an der Wahl von Papst Bergoglio, vulgo
Papst Franz, teilgenommen. Jetzt plauderte er darüber ein bisschen auf einem
ökumenischen Kongress in London vor 5.500 Teilnehmern. In religion.ORF.at hieß
dazu am 15.5.2013 u.a.: "(..) Das
Ergebnis (der Papstwahl) sei eine 'ungeheure Erfahrung des Heiligen Geistes'
gewesen, ebenso wie er das bereits 2005 bei der Wahl von Joseph Ratzinger (Benedikt
XVI.) empfunden habe. Mehrere Begebenheiten vor dem Konklave habe er als Wink
von oben wahrgenommen, so dass in ihm die persönliche Gewissheit gereift sei,
Bergoglio sei der richtige Papst-Kandidat. Als eines davon wertete er ein Treffen
mit Freunden unmittelbar nach der Messe des Kardinalskollegiums zum Konklavebeginn.
Gefragt nach ihrem Ratschlag, habe ihm eine lateinamerikanische Ordensschwester
'Bergoglio' zugeflüstert, so der Kardinal. 'Das hat mich getroffen. Ich
bin sicher, dass viele von uns Kardinälen ähnliche Zeichen bekommen haben, andernfalls
hätte das Konklave nicht dermaßen kurz gedauert'. (..)"
Da
staunt der atheistische Laie! Der Heiligen Geist erschien also nicht -wie in
der Bibel üblich - als Taube, sondern als Klosterschwester und diese Klosterschwester
flüsterte den Wahlberechtigten den heiligen Wahltipp des Heiligen Geistes zu!
Papst Franz scheint ziemlich raffiniert zu sein und die heilige Einfalt
seiner Kollegen richtig eingeschätzt zu haben! Wer dem Schönborn 2005 "Ratzinger"
zugeflüstert hat, sagte der Kardinal allerdings nicht. Aber das Wahlgeheimnis
verletzte er mit dieser Äußerung: er hat Ratzinger gewählt. Außerdem darf
er über alles, das mit dem Wahlvorgang zu tun, gar nix sagen.
Die Kardinäle
müssen nämlich schwören: "Ich verspreche und schwöre, absolute Geheimhaltung
gegenüber allen, die nicht zum Kollegium der wahlberechtigten Kardinäle gehören,
und zwar auf ewig, wenn ich nicht eine ausdrückliche Sondererlaubnis des neugewählten
Papstes oder seiner Nachfolger erhalte, über alles, was direkt oder indirekt
mit der Wahl und den Abstimmungen für die Wahl des Papstes zu tun hat."
Wer
diesen Eid bricht, ist mit Exkommunikation zu belegen. Wissen zu lassen,
dass Schönborn 2005 Ratzinger gewählt hat und 2013 seine Entscheidung (und wie
angedeutet die auch anderer) vom Wahltipp einer Klosterschwester abgeleitet
worden wären, dürfte wohl schwerlich damit vereinbar sein, dass er "auf
ewig (..) über alles, was direkt oder indirekt mit der Wahl und den Abstimmungen
für die Wahl des Papstes zu tun hat", zu schweigen habe. Da wird's
im Fegefeuer was zum Nachsitzen geben!