Wir beziehen uns auf die Vorgänge rund um die Suspendierung
des homosexuellen Lehrers Dr. Daniel Krause durch die Bezirksregierung Arnsberg.
Unser
Ziel ist es, die freiheitlich-demokratische Grundordnung gegenüber den grund-
und menschenrechtsfeindlichen Inhalten des Islam und den daraus hervorgehenden
Handlungsimpulsen zu verteidigen und ein dementsprechendes Problembewusstsein
zu vermitteln.
In diesem Sinne verteidigen wir die Gleichberechtigung
von Frauen, Homosexuellen, Andersgläubigen und Atheisten gegen die Dogmen des
Islam, wie sie objektiv im Koran, der Hadithsammlung und den Festlegungen
der islamischen Rechtsschulen vorliegen und von zahlreichen Muslimen befolgt
werden. Dabei verkennen wir nicht, dass es auch Muslime gibt, die sich von den
orthodoxen Glaubensvorgaben lossagen.
Der Lehrer Dr. Daniel Krause
ist bekennender Feminist und Homosexueller. Seine Publikationen sowie öffentlichen
Reden richteten sich gegen die grund- und menschenrechtswidrigen Inhalte des
Islams und dessen orthodoxe Befolgung. Vollkommen sachgemäß wies er darauf
hin, dass radikale Kräfte, die sich auf den Islam berufen, auch "Islamisten"
genannt, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedrohten. Diese Einschätzung
teilt auch der Bundesverfassungsschutz, welcher im "Islamismus" eine
gefährlich anwachsende Bedrohung für die Menschenrechte sieht.
In islamischen
Kulturen sind die in Deutschland strafrechtswidrigen Praktiken der Zwangverheiratung
von Frauen und Männern sowie die grausame Zwangsbeschneidung von Mädchen und
Jungen weit verbreitet. In vielen islamisch geprägten und regierten Ländern
werden Frauen bei Ehebruch gesteinigt, und Homosexuelle werden zu Tode gefoltert.
Die vier großen islamischen Rechtsschulen fordern übereinstimmend drakonische
Strafen für außereheliche Geschlechtsbeziehungen und homosexuelle Handlungen.
Hohe muslimische Vertreter in zahlreichen Ländern haben wiederholt zur Tötung
von Ehebrechern, Schwulen, Glaubensabtrünnigen und Islamkritikern aufgerufen.
Alleine im Iran sind seit der dortigen islamischen Revolution mehrere tausend
Schwule hingerichtet worden, viele hiervon im Jugendalter.
Der Lehrer
Dr. Daniel Krause hat völlig zu Recht auf die Bedrohung und elementare Rechtsverletzung
hingewiesen, die für Frauen und Schwule von orthodoxen und radikalen Kräften
des Islam ausgeht. Hierbei hat er niemals Muslime pauschal angegriffen,
sondern sich ausdrücklich auf grund- und menschenrechtswidrig handelnde und
gewalttätige Teile der Islamgläubigen bezogen und dabei immer zwischen dem Islam
einerseits und konkreten Muslimen andererseits differenziert. Dass er sich einmalig
für wenige Minuten von der Partei Pro NRW hat instrumentalisieren lassen,
hat er mehrfach öffentlich und glaubhaft bedauert. Eine Verbundenheit zu dieser
Partei besteht bei ihm nicht. Sein einmaliger Auftritt bei Pro NRW kam zufällig
bei einer Demonstration gegen einen Aufmarsch von hunderten radikalen Salafisten
zustande. Er hat sich hierbei ausdrücklich als Grünen-Wähler und zum Grundgesetz
bekannt.
Wir wehren uns entschieden dagegen, dass nun berechtigte,
ja im Sinne der Verteidigung unserer Verfassungs- und Lebensordnung notwendige
Kritik am Islam als "ausländerfeindlich" stigmatisiert wird. Eine
solche Diffamierung, im vorliegenden Fall auch als Racheakt für einen verlorenen
Prozess motiviert, werfen wir der Bezirksregierung Arnsberg in deren Pressemitteilung
vom 27.6.2013 vor:
Wir fordern die Bezirksregierung Arnsberg dazu auf,
sich einer emanzipatorischen Islamkritik zu öffnen anstatt diese zu verunglimpfen.
Die vorliegende Situation sollte als Anlass hierfür gesehen werden. Wir rufen
die Verantwortlichen dazu auf, nicht wegzusehen, wenn weltweit und hierzulande
in muslimischen Gesellschaften, Sozialmilieus und Parallelgesellschaften die
Rechte von Frauen, Andersgläubigen und Schwulen beständig verletzt werden.
Konkret
bieten wir dem Regierungspräsidenten Herrn Bollermann an, dass Personen aus
dem Kreis der Unterzeichner ein gemeinsames Gespräch mit den Beteiligten moderieren.
(8. Juli 2013)
Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der
Ex-Muslime
Dr. phil. Frank Berghaus, vorläufiger Vorstand der Partei DIE HUMANISTEN
Ronald Bilik, Freidenkerbund Österreich
Prof. Dr. Egon Flaig, Universität
Rostock
Michael Höhne-Pattberg, Verein für Aufklärung und Freiheit e. V.
( VAF )
Hartmut Krauss, Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und
Menschenrechte (GAM)
Paul Nellen, Gründungsmitglied Bundesweiter AK Säkulare
Grüne
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Elisabeth Schliehe, Dipl
Psych., Psychotherapeutin
Georg Schliehe, Dipl. Soz., Ratsmitglied Recklinghausen
Gabi
Schmidt, Sozialpädagogin
Felix Strüning, Gustav Stresemann Stiftung e. V.
Karin
Vogelpohl, HINTERGRUND-Verlag Osnabrück