Seit der ersten Juliwoche ist eine Art islamsichere Google-Version als
Beta-Version online: Halalgoogling
("halal" = erlaubt) wurde als Alternative zu Google und anderen Suchmaschinen entworfen und soll
Muslimen ein sicheres Surfen im Internet ermöglichen. Halalgoogling versucht
die Suchanfragen zu filtern und jegliche Inhalte zu blockieren, die nach der
Scharia haram sind ("haram" = verboten). Die Suchmaschine sucht allerdings nicht selbstständig,
sondern verwendet die Suchergebnisse von Google und Bing. Diese Ergebnisse werden
zensiert weitergegeben. So zumindest die Absicht der Halalgoogler.
Von dieser
Suchzensur betroffen sind u.a. Themen wie Pornografie, Glücksspiel, Homosexualität
und Islamkritik. Aber die Sache scheint noch nicht so ganz "halal"
zu funktionieren.
Denn auf Eingabe des Titels des islamkritischen Buches "Der Islam als grund- und menschenrechtswidrige
Weltanschauung" von Hartmut Krauss zeigte Halalgoogle folgendes Resultat:
Genau
dasselbe Resultat zeigt google.at - was könnte man da vermuten?
Dass
der Titel des Buches halal ist, weil anzunehmen, der Islam wäre keine grund-
und menschenrechtswidrige Weltanschauung, haram ist?
Darum wurde
ein weiterer halal-Test gestartet - mit dem Suchsatz "Mohammed ist ein
Kinderschänder", das Ergebnis war auf Google und Halalgoogle im Prinzip
das gleiche:
Und
dann wurde nochmals probiert und die berühmte US-Porno-Site "pornhub.com"
als Suchwort eingegeben. Siehe da, darauf reagierte Halalgoogle richtig, Pornographie
ist haram. Zuerst das Google-Ergebnis:
Dann
das von Halalgoogle:
Um
wegen Mohammed sicher zu gehen, wurde nun nach "Prophet Mohammed ist ein
Kinderschänder" gesucht, damit es der halal-Zensur klar sein muss, nicht
irgendein Mohammed, sondern DER Mohammed wird diesbezüglich im Internet gesucht,
das Resultat war dasselbe (alle oben abgebildeten Screenshots stammen vom 22.7.2013).
Bleiben
somit zwei Möglichkeiten über: Kinderschändungen sind halal oder der Zensurmechanismus
ist haram, er funktioniert also in der jetzt installierten Beta-Version noch
nicht so richtig. Man wird daher später noch mal testen müssen.
Empfehlenswert
wäre so eine Einrichtung auch für die
katholische Kirche damit die Gläubigen
im Internet nur den richtigen Glauben und keine sündhaften Sachen finden.
Bis 1966 existierte der Index Librorum Prohibitorum, der Index der verbotenen
Bücher. Man musste diesen Index aufgeben, weil bei der Riesenflut der Bücher
eine entsprechende Auflistung allein schon vom Personalaufwand her gar nimmer
erstellbar war. Aber bei einer Suchmaschinenzensur ließe sich sowas viel einfacher
machen! Und wer mit Google googelt statt die vatikanische Suchmaschine zu gebrauchen,
bekommt für jedes Mal googeln 100 Tage Fegefeuer. Wär das nicht ein Vorschlag?
Wenn Halalgoogeln ausgereift ist, könnte man sich ja von dort die Technik abschauen!