Als in den OÖNachrichten am 19.7.2013 ein Artikel erschien, der sich damit
befasste, dass die angeblich überdurchschnittlich hohen Lohnerhöhungen von 2012
durch die Steuerprogression beeinträchtigt worden waren, erlaubte ich mir, einen
Leserbrief zu mailen:
Dass es in Österreich als Folge der Globalisierung
seit 20 Jahren keine Nettoreallohnerhöhungen mehr gibt, ist ein politisches
Geheimthema, niemand redet davon. Aber nehmen wir die Zahlen von 2012 und 2013:
Das mittlere Einkommen aus vollbeschäftigter unselbstständiger Erwerbstätigkeit
lag 2012 monatlich brutto etwa bei 2.300, netto ca. 1.565. Im Schnitt wurden
2012 die Löhne um 3,3 % auf brutto etwa 2.375 erhöht, netto bleiben davon 1.605,
abzüglich 2,4 % Teuerung sind das 1,566,50 Euro. Die außergewöhnlich "hohe"
Erhöhung im Jahre 2012 brachte also für jemanden mit Medianlohn eine Nettoreallohnerhöhung
von 1,5 Euro im Monat. Damit kann man sich vierteljährlich im Gasthaus eine
Halbe Bier und ein Brezerl kaufen. Was den Konsum 2013 natürlich enorm belebt.
MfG
Erwin Peterseil, 4020 Linz
Häufig werden meine Leserbriefe an die OÖN
auch veröffentlicht. Habe eine Woche gewartet: Diesmal nicht. Weil solche Sachen sollten eben politische
Geheimthemen bleiben. Keine einzige politische Partei befasst sich noch mit
der tagtäglich steigenden Ausbeutung und mit der Umverteilung der geschaffenen
Werte von den arbeitenden Menschen zur Kapitalistenklasse.