Sonntagsgottesdienste abschaffen?

Pfarrer will herkömmlichen Sonntagsgottesdienst abschaffen - Diesen Vorschlag machte ein evangelischer Theologe und Pfarrer, evangelisch.de berichtete am 2.8.2013:

"Die evangelische Kirche sollte sich nach Ansicht des Ulmer Theologen Wolfgang Ristok vom traditionellen Sonntagsgottesdienst verabschieden.
Die Form des herkömmlichen Predigtgottesdienstes spreche nur noch drei bis vier Prozent der Mitglieder an, heißt es in einem Beitrag von Ristok in der Zeitschrift "Anstöße" der theologisch liberalen württembergischen Vereinigung "Offene Kirche" (August-Ausgabe). Die Gemeindemitglieder hätten seit vielen Jahren "mit den Füßen abgestimmt, und ihr Votum ist endlich ernst zu nehmen", so der Ulmer Pfarrer.
Als Alternative schlägt Ristok eine Vielfalt an Gottesdienstformen vor. So könne es je einmal im Monat einen Familiengottesdienst, eine Andacht im Stil der Taize-Gemeinschaft, eine Abendmahlsfeier und einen Gottesdienst mit Theaterelementen geben. Diese wechselnden Formen sollten im Monatsrhythmus angeboten werden, damit Besucher alle vier Wochen ihre Form von Gottesdienst in ihrer Kirche besuchen könnten. Der Pfarrer schlägt vor, dieses Konzept zu erproben und nach fünf Jahren zu schauen, ob die Zahl der Gottesdienstbesucher gestiegen ist."

In Deutschland gibt die evangelische Kirche die Zahl ihrer regelmäßigen Besucher der Sonntagsmesse mit 900.000 an, also knapp 4 %, was eigentlich eine ganz schön hohe Zahl ist. Die Katholiken in Deutschland behaupten gleich drei Millionen bzw. 12 %. In Österreich hat Kardinal Schönborn im Zusammenhang mit seinen Strukturreformplänen in Wien von einer dortigen Messbesuchsquote von drei Prozent gesprochen.

Die Annahme mit mehr Hoppsassa einen regelmäßigen sonntäglichen Menschenstrom zu erwecken, ist vielleicht gar nicht falsch. Aber man sollte die Varianten breiter halten. Einmal einen Frühschoppen mit Freibier, einmal einen Dick-und-Doof-Film, einmal einen Kabarettisten und einmal einen gemeinsamen Besuch am örtlichen Fußballplatz, da kämen schon Leute. Diese seltsamen Jesus-Geschichten, die sollte man allerdings einschränken, weil die sind schon länger aus der Mode.