Gekreuzigtes Huhn

Der strengkatholischen Site katholisches-info.at war am 6.8.2013 unter dem Titel Das gekreuzigte Huhn von Deborah Sengl - Verachtung des Christentums und der Kirche als "Kunst" Entrüstung zu entnehmen. Das Christentum und die Kirche zu verachten, ist in Österreich nicht verboten, verboten ist im § 188 StGB die "Herabwürdigung religiöser Lehren". Aber mit diesem Paragraphen wird in der heutigen Zeit in Österreich eigentlich nur noch die Herabwürdigung des islamischen Propheten Mohammed bestraft, siehe Info Nr. 689, und nicht einmal das recht regelmäßig.

Das kritisierte Bild von der sehr spartanisch eingerichteten Site der Künstlerin:


Über Deborah Sengl weiß Wikipedia, dass sie 1974 als Tochter des Malers Peter Sengl und der Künstlerin Susanne Lacomb geboren wurde, ab 1992 in der Meisterklasse von Mario Terzic (Abteilung für visuelle Mediengestaltung) an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studierte und ihr Studium 1997 mit einem Diplom in der Meisterklasse von Christian Ludwig Attersee (Abteilung für bildende Kunst) abschloss.
Über ihre Kunst heißt es dort, "in ihrem der Concept Art zugerechneten Werk befasst sich die Künstlerin auf vielfältige Weise mit dem Thema der Tarnung und der Täuschung. In Sengls Arbeiten werden die Fragen nach Identität, aber auch nach Camouflage, Pastiche und Maskerade auf das Tierreich übertragen, gleichzeitig wird der gesamte Komplex "Opfer gegen Täter" untersucht. Ihre Skulptur 'Wolfsschafpriester', die einen Priester mit einem Schafskopf, aber einem Wolfsgebiss darstellt, zierte 2008 das Plakat zur Ausstellung 'Kunst Körperlich Körper Künstlich" in Osnabrück'."

Dieser Wolfsschafpriester sollte angesichts der zahllosen Kinderschändungen die katholische Heuchelei auf den Punkt bringen. Aber sowas ist natürlich Empörung hervorrufend, auf katholisches-info.at heißt es jedenfalls zusammenfassend:
"Was auch immer Sengl mit ihrem 'Märtyrer'-Huhn darstellen wollte, herausgekommen ist nicht nur 'auf den ersten Blick', sondern auch den zweiten und alle weiteren Blicke eine Gotteslästerung, die zudem künstlerisch wenig originell ist. Und was auch immer die Künstlerin zu dieser Fehlleistung verleitet haben mag, gläubige Christin ist sie jedenfalls nicht. Ein gläubiger Mensch, gleich welchen Berufs oder Standes leidet mit dem für und wegen der Menschheit, für jeden einzelnen Menschen leidenden Christus mit, er mißbraucht, verzerrt und entstellt ihn nicht.
Um der geschmacklosen Gotteslästerung die Krone aufzusetzen findet die Ausstellung in einer profanierten Kirche statt, im Museum St. Peter an der Sperr. Die spätgotische Klosterkirche ist seit 1966 Teil des Stadtmuseums von Wiener Neustadt in Niederösterreich und wird für Kunstausstellungen genützt. St. Peter an der Sperr war die Kirche der Dominikaner, die sich bereits im 13. Jahrhundert in Wiener Neustadt niedergelassen hatten. Die Kirche in ihrem heutigen Aussehen 1444 entstanden, fiel dem Klostersturm Kaiser Josefs II. zum Opfer und wurde Ende des 18. Jahrhunderts profaniert. Das Museum St. Peter an der Sperr wird von der Kultur Marketing Event - Wiener Neustadt GmbH (KME) verwaltet, die zu 100 Prozent der Stadt Wiener Neustadt gehört. Die Entscheidungen sind daher politischer Natur und liegen in der Verantwortung von Kulturstadträtin Isabella Seidl (SPÖ) und dem SPÖ-nahen KME-Geschäftsführer Michael Wilczek."

Die Kirche ist schon seit über 200 Jahren als Kirche aufgelassen und dient säkularen Zwecken, aber für Strengkatholische gilt wohl nicht nur einmal getauft, heißt auf immer katholisch, sondern auch einmal eine Kirche, auf ewig katholisch! Und Kunst in einer Kirche hat der Religion und ihrer Verkündigung zu dienen, Kunst, die Religion kritisiert oder profanisiert, hat es gar nicht zu geben, weil das ist nicht nur sündhaft, sondern sollte eigentlich verboten sein. Seltsamerweise regten sich aber die gewöhnlichen Wr. Neustädter Katholiken bisher nicht auf. Und auch die Strengkatholischen sollten sich beruhigen. Auf den Scheiterhaufen können sie heutzutage sowieso niemanden mehr stellen und soviel Gottvertrauen sollten sie doch haben, dass ihr lieber Gott die Frau Sengl für ihre künstlerischen Sünden dereinsten zum Heulen und Zähneknirschen ins ewige Höllenfeuer werfen wird!