Papst verdoppelte Vatikanspenden

Auf der Site religion.ORF war am 29.11.2013 folgende Meldung zu finden:

"Papst Franziskus verdoppelte Spenden des Vatikans
Die Almosenvergabe des Papstes hat sich im Jahr des Pontifikatswechsels gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Das sagte der päpstliche Almosenier, Erzbischof Konrad Krajewski, laut italienischen Zeitungen am Freitag.
Demnach erhielten 2012 rund 6.500 Menschen Geldzuwendungen von der Päpstlichen Almosenverwaltung in Höhe von rund einer Million Euro. "Diese Ziffern verdoppeln sich gerade", so Krajewski laut den Berichten in einem Gespräch mit Journalisten.
Der Papst sage ihm immer: 'Dein Konto steht gut, wenn es leer ist. Dann kann man es auffüllen.' Oft frage ihn Franziskus, ob er für seinen Dienst neues Geld benötige. (..)"

Entsetzen erfasste mich! Der Vatikan! Spendet! Geld! Für Bedürftige!

Aber Meldung ging weiter:
"In der Päpstlichen Almosenverwaltung bearbeiten rund 30 Mitarbeiter schriftliche Hilfsanfragen. Diese müssten in der Regel den Stempel einer Pfarrgemeinde tragen, damit die Glaubwürdigkeit gesichert sei, so Krajewski. Im positiven Fall sende der Vatikan dann einen entsprechenden Scheck an den Pfarrer, der das Geld weitergebe.
Die Mittel der Almosenverwaltung stammen überwiegend aus Spenden, außerdem nimmt sie jährlich rund 250.000 Euro durch den Verkauf von päpstlichen Segensurkunden ein, die zum Preis von fünf bis 15 Euro pro Pergament anlässlich von Taufen, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen gekauft würden, so Krajewski."

Na da bin ich aber beruhigt! Hab schon geglaubt, der Vatikan verschenkt eigenes Geld! Weil dann stünde die Welt bestimmt nicht mehr lang, lang, lang, lang, weil dann käme alsbald der Komet!

Aber rechnen wir einmal ein bisschen zu den obigen Zahlenangaben: eine Million Euro im Jahre 2012 dividiert durch 6.500 Bedürftige ergibt pro Antrag knapp 154 Euro. Die Verteilung erfolgt durch dreißig Vatikanbeamte, jeder davon verteilte 2012 das bisschen Geld auf knapp 217 Antragsteller. Da dürfte die Arbeitszeit wohl hauptsächlich mit massenhaftem Abfertigen von Ablehnungsschreiben ausgefüllt werden, weil zur Bearbeitung einer Zustimmung wird ein Beamter ja nicht den ganzen Tag brauchen. Es kann jedenfalls vermutet werden, dass man für die Almosenverwaltungskosten nochmals eine Million braucht - vielleicht auch aus Spendengeldern ...