Als Erstes die Aufschlüsselung nach den einzelnen Diözesen und die unter
"Zuw.gewinn" vermerkte Differenz zischen dem Austrittsminus und dem
Mitgliederminus. Darunter ist hauptsächlich der Zuwachs durch Zuwanderung
berücksichtigt plus anderer Eingänge wie Neu- und Wiedereintritte. Auch der
Sterbeüberschuss als zusätzliches Minus tritt sozusagen hier auf, aber diese
Zahlen liegen für 2013 noch nicht vor, die kommen erst in einem Jahr. Jedes Jahr gibt es in einigen Diözesen
in dieser Spalte ein Minus, wenn der Sterbeüberschuss durch Zuwanderung nicht
ausgeglichen werden kann, wenn das Mitgliederminus also größer ist als die Zahl
der Austritte. Die Überschusssumme war in dieser Spalte 2012 noch bei 5.881 gelegen, dieser Rückgang beläuft sich auf etwa 27 %. Der Katholikenanteil
an der Bevölkerung ist auf 62,42 % gesunken.
Da
nun auch die kompletten Zahlen für 2012 bezüglich Sterbeüberschüsse vorliegen,
hier die nun kompletten Angaben für 2012. Man sieht, dass es in manchen
Diözesen noch Taufüberschüsse gibt (Minuszahlen bei Sterbe +/-).
Interessant
ist auch, dass 2012 insgesamt 38.592 Eheschließungen in Österreich stattfanden,
aber nur 12.364 katholische Trauungen. Das zeigt auf zwei Elemente: erstens
wird es zunehmend weniger üblich, außer der rechtlichen Ziviltrauung auch noch
eine kirchliche abzuhalten, was wohl auch am Punkt zweitens hängt, dass die
katholische Kirche Scheidungen nicht anerkennt und daher die wiederverehelichten
Geschiedenen unter den Eheschließern bereits eine beträchtlich hohe Zahl ausmachen.
Weil wenn man den katholischen Anteil an der Bevölkerung auf die Eheschließungen
umrechnet, müsste es nach der Religionszugehörigkeit etwas über 24.000 katholische Trauungen
geben. Was heißt, dass nur rund die Hälfte der sich verheirateten Katholiken
eine katholische Ehe eingeht, häufig wohl auch zwangsläufig wegen des katholischen
Verbotes von Zweitehen.
Nun noch anderes, die Prozente der Austritte
seit 2008 - absteigend gereiht nach den Zahlen von 2013:
Wie
immer liegt Wien weit vorne und die Steiermark ist auch gut positioniert, Schlusslichter
sind wie fast immer die Diözesen Linz und Eisenstadt. Aber 2013 sind es wieder
etwas mehr als ein Prozent der Mitglieder, die die Kirche verlassen haben.
Hier
noch eine grafische Übersicht von 1995 bis 2013, voriges Jahr war nach 2010
und 2011 das drittbeste seit 1945:
Veröffentlicht
wurden von der kath. Kirche nun auch einige weitere statistische Zahlen zum
Jahr 2012. Demnach hat sich im Priesterbestand nicht viel geändert, die
österreichischen Weltpriester wurden im Vergleich zu 2011 um 28 weniger (jetzt
2090), die Leihpriester von anderswo reduzierten sich um 19 auf 355, die Ordenspriester
wuchsen sogar um zehn Stück auf 1553, ebenfalls vermehrt haben sich die Ordensbrüder
von 514 auf 518, auch die Klosterschwestern wurden mehr (um 79), hier betreibt
man allerdings eine Importstrategie aus der Dritten Welt, die bereits innerkirchliche
Kritik laut werden ließ, der eigene Bestand ist völlig überaltert und vom Aussterben
bedroht. Bemerkenswert ist, dass trotz der Bemühungen von Oberbischof Schönborn,
Pfarren zusammenzulegen, diese nicht weniger, sondern mehr wurden (von 3047
auf 3.053).
Am 17.1.2014 erschien der folgende kurze Leserbrief in
den OÖNachrichten, er brachte das katholisch-christliche Dilemma ziemlich genau
auf den Punkt:
Die
christlichen Kirchen schreiten weiter in den Niedergang. Überraschenderweise
war es 2013 für die evangelische Kirche in Österreich etwas besser gelaufen
als für die katholische: denn bei den Protestanten stiegen die Austritte nur um 3,8 %
gegenüber den 4,8 % bei den Katholiken.
Bei den alten US-Western gab
es berühmte Schlusssequenzen, wo der Filmheld in den Sonnenuntergang reitet.
Hier unten reitet Lucky Luke. Das passt auch auf die Entwicklungstendenz der
Christenkirchen, der Weg in den Untergang ist zwar noch weit, aber er ist absehbar,
in 100 Jahren ist der Spuk verschwunden ....