Wer
die wissenbloggt-Beiträge verfolgt, stößt immer wieder auf Punkte, wo die Lebensqualität
tangiert wird, zumeist in Form einer Beeinträchtigung der LQ (Bild oben:
Ganzheitliches Entwicklungsrad,
Orfatica, Wikimedia Commons). Einige Artikel zur LQ sind am Ende des Textes
verlinkt.
Das verleitet zu der Frage, wie empfinden das die Betroffenen?
Die folgende Einstimmung soll die Frage umreißen, und am Ende wird um Auskunft
gebeten. Sicher lässt sich das auch durch Internet-Recherche abdecken, aber
hier sind die geneigten Leser aufgerufen, die Koryphäen mitsamt aller anderen
Meinungsinhaber, sich mitzuteilen:
Wer zuerst ins Ziel kommt, ist
der Gewinner, und alle anderen sind die Verlierer. So lautet der olympische
Gedanke von heute. Eigentlich ist das unbedingte Gewinnenwollen nichts Gutes.
Es ist ein Charakterfehler, denn es fördert die Verbissenheit bis ins Überzogene
hinein, und es macht anfällig für Übertretungen der Limits.
Außerdem
ist es abträglich für die Qualität des Lebens, wenn nur einer den Platz an der
Sonne hat, und alle anderen stehen im Schatten. Dennoch wird das entartete Gewinnstreben
weltweit voller Eifer kultiviert. Es greift immer mehr um sich und artet immer
schlimmer aus. In dieser Umfrage soll geklärt werden, ob das andererseits auch
so gesehen wird.
Im Sport wird schon vorexerziert, wie nur noch die
Weltbestleistung zählt. Im Alltagsleben schafft der ausufernde Kommerz einen
ähnlichen Leistungsdruck. Jeder will besser sein als die anderen, oder er will
zumindest mehr Erfolg haben als seine Konkurrenten. Es ist auf allen Gebieten
modern geworden, die Grenzen auszureizen. Überall wird an den Leistungsgrenzen
gekratzt, beim Sport, bei der Arbeit und in der Schule -und nicht nur da. Man
kratzt auch schon an den Grenzen von Anstand und Verstand.
Das Unanständige
nimmt überhand, und der Unverstand triumphiert immer öfter. Das zeigt sich
im Umgang mit den neuen Möglichkeiten, die uns die Wissenschaft erschliesst.
Letztlich wird der technische Fortschritt zunehmend in menschlichen Rückschritt
umgesetzt. Das hat keine schönen Auswirkungen auf unsere Lebensperspektive,
und auf unsere Lebensqualität schon gar nicht.
Hinter der Glitzerfassade
der medialen Welt ist die Realität trist. Weil der Konkurrenzdruck immer
unmittelbarer wird, fallen überall die Schamschranken. Das ist bei bei Sport,
Politik und Business der Fall, und in der Werbung genauso. Demzufolge werden
die Medien von Propaganda verseucht, und die unverschämten Werbeleute können
uns kaum mehr in Ruhe lassen. Ihre Glücksangebote verfolgen uns penetrant und
hartnäckig.
Nur hat das mit Glück wenig zu tun, was die smarten Bauernfänger
uns verheißen. Das Gegenteil ist der Fall. Unser Glück wird durch die impertinente
Kommerzialisierung beeinträchtigt. Die menschlichen Werte sind in ihrem
Bestand bedroht. Wenn sie auf der Agenda nur nebenher auftauchen. gehen sie
verloren. Gefährdet sind nicht nur die großen Errungenschaften unserer säkularen
Rechtsstaatlichkeit wie Freiheit, Gleichheit und Humanismus. Beeinträchtigt
sind vor allem die unausgesprochenen Regeln des Zusammenhalts, die man am ehesten
als Tugenden umschreiben kann.
Die Fallstricke der Kommerzialisierung
umschlingen unsere Welt bald ganz lückenlos. Überall lauert jemand, um die
naturgegebene Freundlichkeit der Menschen auszunutzen, und um ihre angeborene
Hilfsbereitschaft zu missbrauchen, eben ihre Tugenden. Hinter der lächenden
Fassade aus »Gewinnen«, »Sparen« und sonstigen Glücksbotschaften steckt eiskalter
Geschäftstrieb. Innovative Beschissmethoden werden ersonnen, die jedermann auch
noch per Telefon, Fernsehen und Internet reinlegen möchten. Der Kommerz kriecht
aus allen Löchern, und wer unaufmerksam ist, wird von den enthemmten Geschäftemachern
abgezockt.
Der entartete Kommerz gefährdet nicht nur unsere Lebensperspektive,
sondern er tobt sich jetzt schon auf Kosten unserer Lebensqualität aus.
Um nicht dauernd abgezogen, manipuliert und übervorteilt zu werden, müssen wir
eine ständige Abwehrbereitschaft aufbauen. Es nutzt bloß nicht viel, denn einiges
von der Abzocke ist schon institutionalisiert. Der Verlust unserer Lebensqualität
ist umfassend und tiefgreifend. Hier soll nachgefragt werden, wie der kommerzielle
Fortschritt in den menschlichen Rückschritt umgemünzt wird.
Schließlich
haben immer weniger junge Menschen Aussicht auf ein auskömmliches Leben in Würde
und Sicherheit. Wer in unserer Leistungsgesellschaft reüssieren will, muss sich
gegen die weltweiten Menschenmassen durchsetzen. Zunehmend konkurriert er auch
mit Computern, Automaten und Robotern. Er wird von der Finanzwelt abgezockt
und von der Politik mit Schuldenlasten befrachtet. Welche Lebensqualität
erwartet ihn in einer durchkommerzialisierten Welt? Was ist für die neue
Generation erstrebenswert an einem Leben als Arbeitsloser oder als Erfüllungsgehilfe
für die großen Konzerne und die smarten Finanzkünstler, die den Reichtum der
Welt an sich reißen?
Soweit ein wenig Hetze als Einstimmung, und nun
zu den Fragen. Was spielt beim Lebensqualitäts-Rating die wichtigste Rolle?
Welche Punkte beeinträchtigen unsere LQ am schlimmsten? Was gehört beim Perversitätsindex
nach oben? Hier einige Stichpunkte zur Auswahl, Ergänzungen kann jeder vornehmen:
Klimawandel
Reklame, Verarsche
Terrorismus, Kriege
Seuchen, HIV
soziale Ungleichheit, Jugendarbeitslosigkeit, Aufstocker
Euro-Rettungslasten, Schuldenlasten
Religion, Götter und andere zweifelhafte Existenzen
Übervölkerung
Roboter
NSA, Datenmissbrauch
Pränatale Gendiagnose
Human Enhancement
Hier noch Links zu ähnlichen Wissenbloggt-Artikeln:
Optimierte Erpressungsmethoden
Deutschlands Niedergang
Nachrichten zur Reichtumspflege
Die vierte Kränkung?
Welthandelsabkommen
Mind your Ps and Qs