Die stabilen Arbeitszusammenhänge der SPD

Publiziert am 16. Februar 2014 von Wilfried Müller auf wissenbloggt und mit Verspätung auch auf atheisten-info online gestellt am 21.2.

Die SPD firmiert als säkulare und sozialistische Partei. In Wirklichkeit ist sie von oben her christlich und asozial. Das zeigt sich in der Bekenntnisfreudikgkeit der SPD-Oberen bis hin zur Tatsache, dass selbst in der SPD Karrieren nur mit Kotau vor der Religion möglich sind, sowie im Abstimmungsverhalten bei der Bankenbeglückung mitsamt der permanenten Umverteilung von unten nach oben. 

Als neueste Errungenschaft ist die SPD nicht nur christlich-asozial, sondern christlich-muslimisch-asozial. Freitag.de berichtet darüber: Muslime in der SPD gründen Arbeitskreis (7.2.), dasselbe Thema findet sich bei pro, dem Christlichen Medienmagazin: SPD gründet muslimischen Arbeitskreis (13.2.). Die Meldung ist auch bei diesseits.de zu lesen in SPD: Muslime gründen Arbeitskreis (14.2.): Am Freitagabend soll in Berlin ein Arbeitskreis von Musliminnen und Muslimen in der SPD gegründet werden. Dem stellt der Artikel gegenüber:

Bisher gibt es in der Bundes-SPD keinen Arbeitskreis von Genossinnen und Genossen ohne religiöses Bekenntnis. Laut SPD-Chef Gabriel (Worte des Vorstizenden vom vergangenen November) gibt es kein inhaltliches Problem mit solchen ketzerischen Umtrieben (Bezeichnung von wb). Weiter Gabriel laut diesseits.de: Vor einer offiziellen Anerkennung durch den Parteivorstand müssten sich jedoch auf Landes- und Bezirksebene "stabile Arbeitszusammenhänge etabliert haben."

Soso. Was sind das wohl für stabile Arbeitszusammenhänge, die den Laizisten abgehen, über die aber die Muslime verfügen? Mehr noch, die SPD Freiburg hat's auch, wie spd-freiburg.de schreibt: SPD-Laizisten gründen Arbeitskreis  (4.3.13): Auf Beschluss des Kreisvorstands der SPD hat sich der "Arbeitskreis Laizistinnen und Laizisten in der SPD Freiburg" (AKL) konstituiert. Bloß die Gesamt-SPD steht unter der Kuratel der Glaubensverweser, wie sich das pro Medienmagazin schon am 13.5.11 freuen darf: Laizisten erhalten Korb von SPD-Vorstand.

Wer also nicht die stabilen Arbeitszusammenhänge vorweisen kann, kriegt einen Korb. Der SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück war nicht rechtsgläubig, denn er ist zu unverfälschten SPD-Zeiten aus der Kirche ausgetreten. Im Zug der Stimmenoptimierung trat er wieder ein, oder war's der Kotau vor der neuen Gläubigkeit in der SPD-Chefetage? Jedenfalls hat er bei der Wahl einen Korb gekriegt. Da haben wohl die stabilen Arbeitszusammenhänge gefehlt.

Welcher Teufel reitet wohl die SPD, dass sie sich mit der CDU gemein macht, bis hin zur göttlichen Durchseuchung? Was sollen bloß die Mitglieder an der Basis von so einer Konterkarierung der ursprünglichen sozialistischen Ideen halten? Und wie lange soll die Diskriminierung der Laizisten innerhalb der SPD noch betrieben werden?