Religion ist Privatsache - Newsletter

Ergänzt am 9.5.2014, siehe unten

Aussendung der Initiative Religion ist Privatsache vom 8.5.2014

RELIGIONSZWANG IN NÖ-VOLKSSCHULE: VERWALTUNGSGERICHT NUN AM ZUG

LETZTE HILFE: STERBEHILFE-INFOMAPPE ERSTMALS IN ÖSTERREICH ERHÄLTLICH

TERMINHINWEIS: „RECHTSPANORAMA am JURIDICUM“ ZUM THEMA STERBEHILFE

Religionszwang in NÖ-Volksschule: Verwaltungsgericht nun am Zug

Was tun, wenn eine öffentliche Volksschule sich der Vorbereitung der katholischen Schüler auf die Erstkommunion verschrieben hat - auf Kosten der diskriminierungsfreien Bildung aller Schüler? Was tun, wenn eine ÖVP-dominierte Schulaufsicht Elternbeschwerden abprallen lässt, da sie der Kirche und nicht dem Rechtsstaat verpflichtet ist? Ein seit November 2013 sich entwickelnder Streit in der niederösterreichischen Volksschule Atzenbrugg-Heiligeneich wird zunehmend zu einem Politikum und führt vor Augen, dass in Österreich, zumindest in der Schule, Staat und Kirche noch lange nicht getrennt sind. Nachdem eine vor Ostern beim Landesschulrat für Niederösterreich (Präsident: LH Erwin Pröll) eingebrachte Anzeige von der Behörde ignoriert wurde und gar zu einer Verschärfung der diskriminierenden Vorgehensweise der Schule geführt hat, wurde am Montag beim Niederösterreichischen Verwaltungsgericht eine Maßnahmenbeschwerde eingebracht. Ob diese den Missbrauch des Gesamtunterrichts für kirchliche Zwecke beenden wird ist noch offen. Davon ausgehend, dass der Religionsunterricht den einzigen gesetzlich vorgesehenen Rahmen für die schulische Vorbereitung auf katholische Sakramente darstellt und dass während des Gesamtunterrichts keine religiös motivierte Diskriminierung stattzufinden hat, unterstützt die „Initiative Religion ist Privatsache“ das aufwendige Verfahren, das weit über den vorliegenden Fall hinaus von Bedeutung sein könnte.

Eltern gegen Kirchenlieder im Musikunterricht (derStandard.at/5.5.2014)
Kirchenlieder im Musikunterricht: Glaube soll nicht Pflicht sein (Kommentar, Rosa Winkler-Hermaden, 5.5.2014)
Erstkommunionslieder: ranghoher Beamter soll zwangsversetzt werden (derStandard.at/7.5.2014)

PS: wo kein Kläger, da kein Richter. Gerichtsverfahren sind jedoch oft mit erheblichen Kosten verbunden, die für Betroffene oft abschreckend sind. Wenn auch Sie bereit sind, sich an diesem Verfahren zu beteiligen um damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen, schicken Sie uns bitte eine kurze Email an office@religion-ist-privatsache.at und wir werden Sie umgehend informieren, wie auch Sie helfen können!

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Letzte Hilfe: Sterbehilfe-Infomappe erstmals in Österreich erhältlich

Viele Personen, die ihr Leben selbstbestimmt und würdevoll beenden möchten, sind zu diesem Zweck auf Hilfe angewiesen. Selbst die ergebnisoffene BERATUNG zu einem möglichen selbstbestimmten Tod wird in Österreich jedoch infolge einer inhumanen und unsachlich restriktiven Gesetzgebung untersagt. Betroffene werden ausnahmslos genötigt, jegliche letzte Hilfe jenseits der Staatsgrenzen aufzusuchen.
Um informationssuchenden Personen die Kontaktaufnahme mit Organisationen, die dem selbstbestimmten Tod verpflichtet sind, zu erleichtern, bietet die Plattform "Letzte Hilfe" seit 28.4.2014 eine entsprechende Infomappe an. Diese enthält Infobroschüren, die von Organisationen, die einem selbstbestimmten Tod verpflichtet sind, zur Verfügung gestellt wurden. Die Infomappe ist kostenlos und ausschließlich in Österreich erhältlich.

Zur Aktionsseite: http://www.letztehilfe.at/infomappe/

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Terminhinweis: "Rechtspanorama am Juridicum" zum Thema Sterbehilfe / 19. Mai 2014, 18 Uhr

Im Auftrag der Koalition von SPÖ und ÖVP soll sich eine Enquetekommission mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigen. Bedarf es, wie von der ÖVP ins Gespräch gebracht, eines verfassungsrechtlichen Verbots, oder soll das Verbot gelockert werden? Was ist derzeit erlaubt, was wird getan?

Es diskutieren:
Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt
Athe Grafinger, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin mit Palliativer Geriatrie, Haus der Barmherzigkeit
Christian Kopetzki, Professor am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Uni Wien, Leiter der Abteilung für Medizinrecht
Ludwig A. Minelli, Generalsekretär des Schweizer Vereins "Dignitas - menschenwürdig leben - menschenwürdig sterben"
Kurt Schmoller, Professor für Strafrecht an der Universität Salzburg
Moderation Benedikt Kommenda, "Die Presse"
Zeit und Ort: Montag, 19. Mai 2014, 18 Uhr
Dachgeschoß im Juridicum, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien

Näheres auf der Homepage der Presse

Das Team der Initiative Religion ist Privatsache

Nachztrag vom 9.5.:
So leicht wie sich das die Regierung im niederösterreichischen Kirchenreich vorstellt, dürfet die Sache doch nicht sein, siehe Bericht vom Standard vom 8.5.: "
Erstkommunionslieder - Ganz krasser Fall von brutaler Machtausübung"!