Eine
solche wurde am 25.5. vom ehemaligen FPÖ- und BZÖ-Politiker Ewald
(ahd.: "Hüter der Ordnung") Stadler (mhd. "Stadeler",
das war der Verwalter der herrschaftlichen Vorratsscheune) abgehalten. Seinerzeit
war es ihm sogar gelungen, der früher in der österreichischen Tradition
des säkularen Deutschnationalismus stehenden FPÖ einen christlichen
Anstrich zu verpassen, denn "die Bewahrung der geistigen Grundlagen
des Abendlandes erfordert ein wehrhaftes Christentum". 1997 wurde deshalb
im FPÖ-Parteiprogramm die "deutsche Kultur- und Volksgemeinschaft"
gestrichen und dafür der Punkt, die FPÖ sei christlich, eingefügt.
Stadler war auch Gründer eines "Katholischen Klubs", der sich
für die Reorganisation des christlichen Abendlandes einsetzen sollte.
Allerdings
funktionierte dies nur vorübergehend, im FPÖ-Parteiprogramm von 2011
sind die stadlerschen Thesen nimmer zu finden, dort heißt es: "Österreich
ist Teil des europäischen Kulturraums. Die europäische Kultur hat
ihre ältesten Wurzeln in der Antike. Europa wurde in entscheidender Weise
vom Christentum geprägt, durch das Judentum und andere nichtchristliche
Religionsgemeinschaften beeinflusst und erfuhr seine grundlegende Weiterentwicklung
durch Humanismus und Aufklärung. Wir bekennen uns zu den daraus resultierenden
Grundwerten und zu einem europäischen Weltbild, das wir in einem umfassenden
Sinn als Kultur-Christentum bezeichnen und das auf der Trennung von Kirche und
Staat beruht."
In so einer Partei kann natürlich ein Ewald
Stadler nicht leben, im obigen Bild ist er in der Tracht der Piusbrüder
zu sehen und darum hat er nach der FPÖ das BZÖ ausprobiert, war bis
zur EU-Wahl 2014 BZÖ-EU-Abgeordneter und kandidierte nun für die REKOS,
die "Reformkonservativen".
Am 12.2.2014 präsentierte er gemeinsam mit dem Vorsitzenden der CPÖ
(Christenpartei Österreichs), Rudolf Gehring, diese neue Partei.
Gehring
hatte 2010 bei den Bundespräsidentenwahlen kandidiert und konnte dort tatsächlich
171.668 Stimmen (5,43 %) erreichen. Was aber nicht daran lag, dass es so
viele Christen vom Schlage des Herrn Gehring gibt, sondern daran, dass die ÖVP
wegen der Aussichtslosigkeit gegen den amtierenden Bundespräsidenten zu
gewinnen, keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hatte.
Stadler und
Gehring waren voller freudiger Erwartung, die 171.668 Gehring-Stimmen von 2010
nun für Ewald Stadler gewinnen zu können.
Aber bei den EU-Wahlen
kandidierte - wenig überraschend - auch die ÖVP und der Anteil für
die REKOS belief sich auf nur 33.224 Stimmen. Was immerhin um rund 20.000
Stimmen mehr war als Stadlers bisherige Partei, das BZÖ, erreichte. Es
gibt also doch noch eine wahrnehmbare Katholikenmenge, die so denkt wie der
Strengkatholik Ewald Stadler. 33.224 sind aber auch nicht direkt eine Volksbewegung,
sondern viel eher die amtliche Feststellung einer kleinen Minderheit, 0,5 %
der österreichischen Wahlberechtigten sind so strengkatholisch wie Ewald
Stadler und Rudolf Gehring.
Ewald Stadler hat bisher (30.5.) weder
auf der REKOS-Homepage, noch auf seiner eigenen einen Ton in Sachen dieser Wahlschlappe
ausgelassen. Bei der Befragung am Wahlabend redete sich Stadler auf fehlende
Geldmittel aus.
Rechts
neben der Interviewerin steht Rudolf Gehring - die REKOS wollen jedenfalls nach
Stadlers Aussagen in diesem Interview weitermachen...