Der saudische Großmufti ist offenbar bestens vertraut mit den philoislamistischen
Schönredereien in Europa, wonach islamistischer Extremismus nichts mit
dem Islam zu tun hätte. Der in Syrien und Irak ausgerufene "Islamische
Staat" IS hat demnach nichts mit dem Islam zu tun, weil der Islam nichts
mit dem Islam zu tun hat. Hat Saudi Arabien was mit dem Islam zu tun? Bestimmt
auch nicht! Weil im Teil 2 der obigen Kolumne wird ja auch diesem Staat vorgehalten,
eine Brutstätte des Extremismus zu sein.
Und man könnte noch
beifügen: Saudi Arabien ist auf dem gesellschaftspolitischen Niveau wie
es die europäischen Reiche waren, als im Mittelalter der Katholizismus
noch wahrhaft über die Völker herrschte. Fern von allen Menschenrechten,
aber direkt unter der Knute unausweichlicher religiöser Pflichten für
alle, die IS-Jihadisten bemühen sich, auch so ein System zu errichten.
Und das Verhältnis IS / Saudi Arabien kann wohl am besten
als Fraktionskampf zweier islamfaschistischer Systeme gesehen werden, die beide
nichts mit dem Islam zu tun haben können, weil der Islam ist ja gar nicht
islamisch, wie sich die beiden Kontrahenten sicherlich jederzeit gegenseitig
bestätigen könnten.