Diese EU brauchen wir nicht!

Leserbrief in der Kronen Zeitung vom 14.12.2014:

Das so hochgejubelte Projekt Europäische Union wird immer mehr zum Sargnagel der Bürger. Während es den Menschen in der EU immer schlechter geht, profitieren Großkonzerne von den Machenschaften skrupelloser Lobbyisten, Politiker, Finanzhaie und Manager. Nur mehr die größten Träumer und Wahrheitsverweigerer glauben an den Moloch namens EU. Höchste Arbeitslosigkeit, eine Jugend ohne Perspektive (50% Jugendarbeitslosigkeit), horrende Lebenskosten und sinkende Löhne, wohin man sieht, Chaos pur. Verzweifelt versuchen die Zuständigen nur einen positiven Aspekt zu finden, immer wieder wurde das Friedensprojekt erwähnt, die Kriege in vielen Ländern ganz in unserer Nähe zeigen uns was anderes, die dummen von EU/USA gesteuerten Sanktionen runden das Versagen ab. Wir Europäer sind nicht gegen ein vereintes Europa, in dieser Form allerdings ist diese Vereinigung und Zwangsbeglückung von ca. 500 Millionen Menschen samt der Kunstwährung Euro die größte Missgeburt der Nachkriegszeit. Die Menschen wollen Staaten mit Selbstbestimmung ohne dauernde ruinöse Diktate des Wasserkopfes in Brüssel. Eine Freihandelszone, wie gehabt, (EWR/EWG) könnte einen Handel ohne Zollschranken garantieren, dazu braucht es nicht 50.000 höchstprivilegierte Beamte in Brüssel. Leider getraut sich keine der Regierungen, schon gar nicht die österreichische Bundesregierung, dem schändlichen Treiben Einhalt zu gebieten, auch die sogenannten „Lenker“ dieses Konstruktes können sich keinesfalls mit dem Prädikat „vertrauenswürdig“ schmücken. Außer ein paar Schnapsideen ist von diesen noch nichts gekommen, letzter Geistesblitz - der einschlitzige, stromsparende Toaster, Staubsauger mit weniger Watt, dafür aber mit doppelter Saugzeit - gewaltig! In allen wichtigen Bereichen versagt die EU vollkommen, das grauenhafte Flüchtlingstreiben in Lampedusa, bei dem Tausende Menschen ertrinken, führt uns diese Unfähigkeit/Untätigkeit vor Augen, Europa kann all diese Menschen nicht alleine aufnehmen, ihnen muss auch im eigenen Land geholfen werden. Die ungezügelte Massenzuwanderung von oft bildungsfernen Menschen, die nie eine Chance auf Arbeitsmöglichkeit finden und so zu Dauer-Sozialhilfeempfängern mutieren, belasten die angespannten Budgets vieler Staaten, wobei einige schon insolvent sind, aber das ihren Bürgern noch nicht mitteilen dürfen. Leider hinterlassen wir unseren Nachfahren ein total überschuldetes Europa, Unruhen und Bürgerkriege sind die Folgen, gerade auch die Vorfälle im Nahen Osten werden nicht zu einer Stabilisierung beitragen.
Sabine Langer,Schwaz

Was soll man dazu sagen? Kronenzeitungspopulismus?

Oder sieht Sabine Langer die Sache nicht recht realistisch? Um es altmarxistisch auszudrücken: Die EU als Herrschaftsinstrument des Klassenfeindes?

Ist die EU etwa nicht das Herrschaftsinstrument der Konzerne und des Finanzkapitals? Eine europäische Freihandelszone, die Auslandseinkäufe zollfrei zulässt, wäre ein Vorteil für Länder wie Österreich, weil dadurch die in verschiedenen Bereichen immer noch bestehenden Importkartelle ausgehoben würden. Eine Freihandelszone könnte aber keinesfalls eine konzerngesteuerte europäische Überregierung hervorbringen.

Der Drang von Menschen nach Europa, die hier besser leben wollen, ist nachvollziehbar. Aber warum sollen dafür Leute, die selber unter Lohnverlust und ständig steigendem Arbeitsdruck stehen, draufzahlen müssen, damit sich ein paar Helden, die weltweit ihre Barmherzigkeit verströmen, selbstverwirklichen können? Auf die Einwohnerzahl umgerechnet lag Österreich 2013 bei der Zahl der Asylwerber und der positiv erledigten Asylanträge jeweils an dritter Stelle unter den EU-Staaten, wir machen weit mehr als die meisten EU-Staaten!

Argumente gegen die Finanzkapital-EU hört man maximal von der KPÖ in der Steiermark, zu den Einwanderungsproblemen gibt’s klarerweise Agitation und Propaganda von der FPÖ, für die arbeitenden Menschen in Österreich gibts keine Interessensvertretung mehr, die haben zu arbeiten, Steuern zu zahlen, die Goschen zu halten und auch die Barmherzigkeit zu finanzieren.

Irgendwann wird das so nimmer gehen und die Leute werden sich das nimmer gefallen lassen. Wenn es den EU-Spekulanten auch noch gelingt, die idiotischerweise ohne Rücksicht auf die jeweiligen ökonomischen Verhältnisse für den Großteil der EU-Staaten ein geführte Euro-Währung in den Arsch gehen zu lassen, dann haben wir in Europa zwar kein Proletariat, dass nichts zu verlieren hätte als seine Ketten - wie es im kommunistischen Manifest hieß - aber eine breite Masse von Menschen, die was zu verlieren hat! Und wenn die das verlieren, dann werden die Laternen zu wenig werden, an denen die dafür Verantwortlichen hängen sollen! Ca ira!


Weil da geht es dann nicht mehr um die aristokratischen Ausbeuter wie in der Französischen Revolution, aus der das YouTube-Clip-Lied stammt, sondern um die neoliberalen Herrscher und ihre Handlanger: an die Laternen, hängt sie dran! Das könnte dann zum praktischen politischen Hit werden...