Videobotschaft von Ensaf Haider

Ensaf Haider, Frau des Saudi liberalen Muslim und Bloggers Raif Badawi - exklusive Video-Botschaft an Bundesregierung, Parlament und das österreichische Volk

Die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ), in Zusammenarbeit mit der Initiative Soziales Österreich (ISÖ) und dem Verein zur Förderung der Völkerverständigung (VfV), präsentierte auf der Pressekonferenz am 24. Februar 2015 im Concordia Presseclub in Wien in Zusammenarbeit mit andere Organisationen eine exklusive Video-Botschaft welche von Ensaf Haider, der Frau des Saudi-Arabischen liberalen Muslim und Blogger Raif Badawi an Bundesregierung, Parlament und das österreichische Volk richtet: für die Freiheit von Raif Badawi, für die Schließung des Abdullah-Zentrums in Wien. ILMÖ hatte sie mit ihren Kindern zur Pressekonferenz eingeladen, aber leider war ihr Kommen nicht möglich weil sie als Flüchtling in Kanada noch keinen Ausreisepass bekommen hat, wir bitten dafür um Verständnis und laden zur Videobotschaft ein!

Ensaf Haider exklusive Video-Botschaft,

deutsche Übersetzung aus dem Arabischen von Amer Albayati:
"Meine Damen und Herren,
ich bin Ensaf Haider, die Frau des Saudi-Arabischen liberalen Muslim und Blogger und Gewissengefangenen Raif Badawi. Mein Mann sitzt wegen seinen Meinungsäußerungen und seiner liberalen Haltung im Gefängnis. für die Saudi Behörden war das der Grund dafür ihn mit Peitschen barbarisch und wild zu foltern. Das wurde von den saudischen Inquisitionsgerichten als kriminelles Vergehen betrachtet, wofür er es verdiente, mit 10 Jahren Gefängnisstrafe und 1000 brutalen Peitschenhieben bestraft zu werden.
Die islamischen Inquisitionsgerichte versagten, den islamischen Faschismus zu beseitigen, kehrten aber in der Ära des saudischen Herrschers zurück, der als Beschützer eines behaupteten religiösen Dialogs hunderte Millionen Dollar verschwendet.
Saudi Arabien ist in die ganze Welt gegangen, um für den Dialog mit allen zu werben, um falsche Offenheit und Toleranz zu verbreiten, hat deshalb in Österreich das sogenannte Zentrum für Dialog der Religionen und Kulturen gegründet. Es zeigt sich jedoch, im Inland stößt man auf hunderte andere Meinungen, eine davon ist von meinem Lebensgefährten, dem Gewissensgefangenen Raif Badawi.
Vor allem ist die österreichische Regierung immer noch mit ehrenhafter und großartiger Haltung zur Frage Raif Badawi gestanden. Jeden Freitag organisieren in Österreich Amnesty International und die grüne Partei Protestmahnwachen vor der Saudischen Botschaft in Wien und vor dem Saudi Dialog Zentrum. Die breite Solidarität dieser Organisationen mit Raif Badawi hat eine große Rolle gespielt, um seine Frage voran zu treiben, vor allem auch durch die Initiative Liberaler Muslime Österreich und in den österreichischen Medien.
Außerdem rufe ich auf und verlange von der österreichischen Regierung, vom Parlament und vom österreichischen Volk alles zu tun, um die Freilassung meines unschuldig verurteilten Mannes Raif Badawi zu erreichen, um sein Leid zu beenden, ihn von Peitschungen und Krankheit in den saudischen Gefängnissen zu retten. Österreich sollte als Hüter der Menschenrechte alles tun, um die Schließung des König Abdallah Dialogzentrums in Wien erreichen, weil dieses keine Glaubwürdigkeit hat und dem internationalen Image Österreichs schadet.
Zuletzt erwarten wir eure Unterstützung für das Ziel, unsere Familie wieder zu vereinen, weil die Kinder traumatisiert sind und alle durch diese schwierige Lage leiden. Durch die Rückkehr unseres Familienoberhaupts Raif Badawi kommt wieder ein neues Leben für uns alle.
Ihre Unterstützung für Raif Badawi ist Unterstützung für die Menschlichkeit ohne Parteilichkeit. Dank an Österreich und an Dr. Amer Albayati dem Präsidenten der Initiative Liberaler Muslime Österreich für die Unterstützung, die Hilfe und auch dafür, dass Raif Badawi für den Friedensnobelpreis 2015 vorgeschlagen wurde.
Vielen Dank von ganzen Herzen an sie alle für ihre Solidarität mit uns."

Frau Ensaf Haider und Herr Raif Badawi verdienen unseren vollen Respekt, unsere Anerkennung und Solidarität für ihren Mut und ihr Engagement für Zivilcourage, für Freiheit, Menschenrechte und Toleranz vor allen in Saudi Arabien, wo diese Bereiche immer noch so sehr im Argen liegen. Ensaf Haider und Raif Badawi  wären deshalb würdig, 2015 den Friedensnobelpreis zu empfangen.

Foto von der Pressekonferenz:


Amer Albayati beim TV-Interview