Christliche Kurzmeldungen

Der Islam beschäftigt heute einen Religionskritiker so sehr, dass die armen christlichen Kirchen echt unverantwortlich vernachlässigt werden. Darum hier einige Kurzmeldungen aus dem christlichen, speziell aus dem katholischen Bereich.

Aber fangen wir trotzdem mit den Protestanten an:

Die bieten jetzt in der BRD eine Art religiöser Volkshochschulkurse an:

Da wird es wimmeln, die Massen werden zuhauf strömen und endlich den christlichen Glauben kennenlernen wollen!

Kaum noch Gläubige in Ostdeutschland

Das meldete am 24.2.2015 kath.net: "Einen dramatischen Rückgang der Zahl der Gläubigen in Ostdeutschland hat der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Nikola Eterović, beklagt. In seinem Grußwort zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz erinnerte der Vatikandiplomat am Montag in Hildesheim daran, dass in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer nirgends im früheren Ostblock die Zahl der Christen so stark zurückgegangen sei wie in der früheren DDR. Der Vertreter des Papstes in Deutschland nannte diese Zahlen einen Grund zur Sorge für die evangelische und für die katholische Kirche."

Denn nur noch 14 % der dortigen Leute glauben noch an Gott, 86 % Vernünftige dürfte Weltrekord sein. Die katholische Kirche, die dort ohnehin schon lange kaum noch Bedeutung hatte, meint sogar ein Gegenrezept zu wissen, kath.net: "Eterović mahnte die Bischöfe, der neuen Verkündigung des Evangeliums besonderen Nachdruck zu verleihen und erinnerte an entsprechende Aufforderungen von Papst Franziskus. Neben einem Engagement in den digitalen Medien sei es auch nötig, die Predigten und Ansprachen in Gottesdiensten zu verbessern. (..)"

Und was soll das nützen? Suchen die Leute dann vermehrt im Internet nach dem Evangelium? Hört sich deswegen irgendwer die verbesserten Predigten an? Am Ende der DDR gab's noch fast 30 % Gläubige. Das hat sich seither noch weiter verbessert und wird sich in diese Richtung weiterentwickeln: weil die Gläubigen haben einen Altersvorsprung und Nachwuchs bei den Jungen gibt's kaum.

Keine Polizeibibeln mehr:

In den Einrichtungen der baden-württembergischen Landespolizei dürfen künftig keine Bibeln mehr verteilt werden. Das hat das Innenministerium des Landes auf eine Beschwerde gegen Bibel-Verteilungsaktionen des Gideonbundes hin mitgeteilt. Im Jahr 2007 hatte der Gideonbund eine entsprechende Genehmigung des Ministeriums zur Verteilung in der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen erhalten und auch für andere Dienststellen angefragt. Die nun erlassene Untersagung betrifft alle Einrichtungen der Landespolizei und hebt sämtliche früheren Genehmigungen zur Bibelverteilung in Einrichtungen der Landespolizei, die vom Innenministerium unter der schwarzgelben Vorgängerregierung ausgesprochen wurden, auf.

Norwegens katholische Kirche unter Betrugsverdacht

Kronenzeitung am 26.2.: "Wegen Betrugsverdachts hat die norwegische Polizei am Donnerstag den Sitz der katholischen Kirche in Oslo durchsucht. Die Diözese von Oslo, die alle Kirchendaten verwaltet, soll über mehrere Jahre hinweg die Zahl der Kirchenmitglieder künstlich aufgebauscht und auf diese Weise unrechtmäßig Millionenzuschüsse des Staates eingestrichen haben. (..)"

Konkret geht es in der Meldung um einen erfundenen Mitgliederzuwachs von 2004 bis 2014: man suchte im Telefonbuch Namen von Ausländern und deklarierte davon 65.000 als Katholiken. Die Ausrede lautete: es könnte sein, dass dabei auch Fehler passiert sein könnten...

Linzer Domglocken: Pfarre und Kläger finden Kompromiss

kath.net am 27.2.: Von 23.00 bis 5.00 Uhr wird auf das Schlagen der Stundenanzahl zu jeder vollen Stunden verzichtet
"Die Glocken des Linzer Doms werden weiterhin schlagen, jedoch von 23.00 Uhr abends bis einschließlich 5.00 Uhr morgens ohne den Stundennachschlag. Auf diesen Kompromiss hat sich die Dompfarre am Dienstagnachmittag mit jenem Anrainer geeinigt, der wegen angeblich unzumutbarer Lärmbelästigung geklagt hatte. Wie die Diözese in einer Aussendung festhält, habe das diesbezügliche außergerichtliche Gespräch in einem 'guten und konstruktiven Klima' stattgefunden. In zwei bis drei Monaten werde man die Auswirkung des Verzichts auf das Schlagen der Stundenanzahl zu jeder vollen Stunden überprüfen. (..)"

Der weggefallene Stundenschlag ist wohl eine sehr billige Variante. Was für eine religiöse Bedeutung das nächtliche Schlagen eines Turmuhrwerkes haben soll und warum in Wien die Uhr am Stephansdom schon lange nachts nimmer schlägt, damit hat man sich in Linz nicht befasst.

'Christen, kennt und bekennt euren Glauben!'

So titelte sm 27.2. kath.net und führet dazu u.a. aus:
"
Meine muslimische Nachbarin kennt ihren Glauben genau. Deshalb sollten auch wir Christen in der Lage sein, unsere Überzeugungen zu erklären"
(..) Christen sollten ihren Glauben kennen und bekennen. Das forderte der katholische Theologe, Psychiater und Bestsellerautor Manfred Lütz (..) auf dem Kongress christlicher Führungskräfte. Das Treffen unter dem Motto 'Mit Werten in Führung gehen' findet vom 26. bis 28. Februar mit mehr als 3.000 Teilnehmern in Hamburg statt. Lütz kritisierte, dass viele Christen nicht verständlich von ihrem Glauben sprechen könnten. Das sei aber gerade im Austausch mit Atheisten und Menschen anderen Glaubens wichtig. 'Meine muslimische Nachbarin kennt ihren Glauben genau. Deshalb sollten auch wir Christen in der Lage sein, unsere Überzeugungen zu erklären', so Lütz. Die wachsende Zahl der Kirchenaustritte hänge nicht mit Bischöfinnen zusammen, die betrunken0085 Auto fahren, oder Bischöfen, die zu groß planen1863. Vielmehr glaubten die Menschen schlicht nicht mehr an Gott.
Um sie wieder zum Glauben zu bringen, müsse man ihn verständlich erklären können. Doch sei die Verkündigung 'an Profis' abgegeben worden. Pfarrern, Priestern und Predigern sei es aber nicht immer möglich, so zu sprechen, 'dass es die Aldi-Verkäuferin versteht'. Lütz forderte daher, das 'Fachchinesisch von der Kanzel' zu verbannen: 'Alles was wichtig ist, kann ich in verständlichem Deutsch ausdrücken.' Kritik übte er in diesem Zusammenhang am Theologiestudium. Er habe den Eindruck, dass das Ziel des Studiums sei, etwas, was man vorher verständlich ausdrücken konnte, anschließend unverständlich ausdrücken zu können."

Soweit die Belehrung aus kath.net. Aber ist es nicht gerade das Problem der christlichen Kirchen in Europa, dass ihre Lehre vom lieben Jesus, der alle liebt und rettet, eine zu schlichte Geschichte ist? Wer will schließlich auf seinen Tod warten, bis er gerettet wird? Da geht er lieber zum Esoteriker, der schwafelt ihm was Konkretes fürs irdische Leben vor.

Was zum nächsten Punkt führt. Am 27.2. hatte in den OÖNachrichten der Probst des Stiftes St. Florian Klage darüber geführt, dass die Geistlichen immer älter würden, es keinen Nachwuchs gebe und darum verheiratete Männer zum Priesteramt zugelassen werden sollten, um den Pfarrbetrieb aufrechterhalten zu können.

Am 28.2. war dazu im Leitartikel von Gerald Mandlbauer u.a. zu lesen:

Unter Schamanen

Der Kirche gehen die Priester aus. (..) Während also die Personaldecke der einen immer dünner wird, durchlaufen Glaubensbewegungen anderer Prägungen ihre umgekehrte Dynamik. Prediger und Gläubige werden so zahlreich wie die unüberschaubar gewordenen Angebote, die selbst bei den diese Woche abgehaltenen Kammerwahlen ihren Niederschlag fanden. In der Fachgruppe persönliche Dienstleister stellen die Energetiker und die Astrologen die Mehrzahl der 4600 (!) Mitglieder (..). Viele der neuen Dogmen und Bekenntnisse klingen mittelalterlich. Mit ihnen mehren sich die geschäftlichen Möglichkeiten, die zumeist im Strukturvertrieb unter Freunden, Bekannten, Verwandten gesehen werden. Sie reichen vom Wegtrommeln der Schmerzen über Schamanismus, den Verkauf von links- oder rechtsdrehendem Wasser, von Energiebändern, über Reiki, Tarot, das Verkaufen von Hasenfellen, das Abschirmen der Betten bis hin zum zentralen und größten Markt der neuen Religiosität. Es geht ums Essen. Das Urbedürfnis nach Nahrungsaufnahme wird zu einer neuzeitlichen Religion (..). Die einschlägigen Gurus vertreten alle Formen der Abkehr von der normalen Kalorienzufuhr. Es geht um Verzicht, um das Weglassen von Laktose, Gluten, Histaminen, Fleisch, Weizen, Kohlehydraten, Fett, und nicht mehr darum, was das Essen beinhalten sollte. Weg damit, heißt die Fress-Parole. (..)

Das passt haarscharf zum vorigen Punkt: die Leute leben hier und jetzt und wenn sie sich Probleme einbilden oder wenn sie Probleme haben, die ihnen als schwer bewältigbar erscheinen: da hilft kein Jesus im Jenseits, da hilft vermeintlich der Esoteriker im Diesseits. Aus den Religiösen werden Esoterikiöse. Aber insgesamt werden die -iösen weniger...

Idea.de liefert die Schlussmeldung:


...denn: "Auf der Grundlage des Islam werden Menschen zu Terroristen."