Attacke ist das Motto: „unüberlegt,
unausgegoren und unglaublich“, „beschämend“ „tiefe
Kirchenfeindlichkeit“, "Unkenntnis", "die im Grundgesetz verbürgte
Religionsfreiheit werde infrage gestellt." Diese Piranha-Sprüche
entquollen SPD-Funktionären als Reaktion auf einen Antrag der
SPD-Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in
Schleswig-Holstein (Bild: DasWortgewand, pixabay).
Das Flensburger Tageblatt berichtet am 5.3. in AsF Schleswig-Holstein : Trennung von Kirche und Staat: SPD-Frauen rüsten zum Großangriff von der Empörung in der SPD über die Forderung nach einer "modernen Demokratie".
Demnach haben religiöse Symbole wie Kruzifixe in Schulen, Rathäusern
oder anderen öffentlichen Gebäuden nichts zu suchen, Tanzverbote an
stillen Feiertagen wie Karfreitag seien unzulässig, und an den Schulen
solle es Ethik- statt Religionsunterricht geben.
Diese schlicht selbstverständlichen Forderungen werden als
Generalangriff auf die Kirchen interpretiert. Weitere
Selbstverständlichkeit: Moderne Demokratie müsse "in ihrem Kern laizistisch sein", und das bedeute eine "vollständige Trennung von Staat und Kirche", um "keine Diskriminierung aufgrund von Weltanschauungen auszuüben".
Konsequenterweise wird der Rückzug des Staates bei der Erhebung der
Kirchensteuer gefordert, und Aufhebung der sogenannten Ewigkeitsklausel
in den Kirchenstaatsverträgen. In politischen Diskussionen müssten alle
religiös begründeten "Argumente" fallen gelassen werden, "die
gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sowie das volle sexuelle und
reproduktive Selbstbestimmungsrecht der Frau vorgebracht werden
könnten".
Dieser Antrag der AsF für den Landesparteitag der Sozialdemokraten
Mitte März in Neumünster wurde umgehend als Anschlag aufs Religiöse
interpretiert. Die Antragskommission hat den Vorstoß bereits zur
Ablehnung empfohlen, doch die Jungsozialisten und andere
Arbeitsgemeinschaften stehen hinter dem Antrag, und es gebe "viele positive Rückmeldungen"
aus der Partei.
Die anderen Rückmeldungen sind finsteres Religiozän. Die Steigerung geht von es müsse nicht "jeder Unsinn beschlossen"
werden über "Kulturkampf ist nicht mein Ding" bis zu einer Philippika namens "Verqueres Freiheitsbild", wo sich ein Kommentator in Sophistik übt und einen Widerspruch zum Grundgesetz herbeischreiben möchte.
Die SPD, die solche Meinungen vertritt, soll sich bittesehr als CPD
outen, als Christliche Partei Deutschlands. Da dürfte die gesamte
Führungsspitze dabei sein. Die Damen mit dem modernen demokratischen
Weltbild haben das Etikett SPD verdient, nicht aber Leute, die 363 Tage
im Jahr ohne Tanzverbot ausreichend finden, die einen "guten Sinn" in
solchen obrigkeitlichen Verfügungen sehen und das für "Toleranz" halten.
Wer die Religionsfreiheit infrage stellt, das sind nicht die AsF-Damen,
sondern die verqueren Freiheitsbilderstürmer der Möchtegern-CPD.
Siehe auch Die stabilen Arbeitszusammenhänge der SPD