"Auffallend ist, dass der Rückgang geistlicher Berufungen mittlerweile
auch in südamerikanischen Ländern europäische Ausmaße angenommen
hat, ja diese sogar übertrifft. Statistisch gesehen unterscheidet sich
die Situation in Chile (-11,2 Prozent), Peru (-11,2 Prozent) und Kolumbien (-10,5)
nicht mehr von der in Österreich (-10,9 Prozent), der Tschechischen Republik
(-13 Prozent) oder Großbritannien (-11,5 Prozent), den Ländern, die
auf dem Alten Kontinent am stärksten betroffen sind. Selbst im katholischen
Polen waren es zuletzt 10 Prozent weniger. Insgesamt verringerte sich die Zahl
der Priesteramtskandidaten in Südamerika um 7 Prozent, in Europa waren
es 3,6 Prozent. Dieser Befund ist für die katholische Kirche noch alarmierender,
wenn man das hohe Durchschnittsalter der Priester hinzunimmt. (..)"
Wobei
man anmerken muss, dass minus 10,9 % in Österreich natürlich von einer
ohnehin schon sehr geringen Zahl im Vorjahr ausgeht, in Polen oder Chile ist
die Stückzahl der Neugeweihten proportional doch noch deutlich größer!
Weltweit gibt es laut kath.press zurzeit noch 415.348 katholische Priester,
das ergibt bei weltweit gut 1,2 Milliarden Katholiken pro Priester knapp 3.000
Katholiken. In Österreich kommen auf einen Priester etwa 1.400 katholische
Kirchenmitglieder, allerdings muss berücksichtigt werden, dass ein beträchtlicher
Teil der Priester bereits im Ruhestand ist oder als Ordenspriester nicht vororts
in Erscheinung tritt.
Es kann aber auch sein, das die angeblich 1,2 Milliarden
Katholiken eine recht hochgegriffene katholische Schätzung sind. Was sich
u.a. auch darin zeigt, dass gerade in der Dritten Welt die Zahlen der Katholiken
pro Priester am höchsten (zwischen vier- und fünftausend) liegen,
aber ständig so getan wurde, als wäre dort das Priesterangebot besser
als in Europa. Wer wird schließlich seine Schäfchen in einem Entwicklungsland
wirklich zählen können? Da kann ja jeder Pfarrer und jeder Bischof
seine Zahlen sozusagen recht optimistisch ermitteln.
Aber man hat
ja ein Gegenmittel! Am 26. April 2015 ist der jährliche Weltgebetstag für
geistliche Berufe! Betet, Katholiken betet! Dann wird Euch der HErr erhören
und wieder mehr Priester schicken! Oder?
Für kath.press scheint
das nicht die zielführende Methode zu sein, es heißt dort: "Ein
Patentrezept, wie die katholische Kirche das rückläufige Interesse
am Priesteramt stoppen könnte, ist bislang nicht in Sicht." Und auch
dem vatikanischen Franz traut man nicht zu, eine Lösung durch die Lockerung
des Zölibats zu finden, Ausnahmen vom Zölibat zu gewähren, habe
er als Bischof in Argentinien als nicht möglich erachtet und "bislang
gibt es keinen Hinweis darauf, dass sich an dieser Haltung bei Franziskus etwas
geändert hat."
Aber in Europa wo es ohnehin ein ständig
steigendes Schrumpfen der aktiven Gläubigen gibt, kommt man ja zunehmend
mit weniger Priestern aus, man müsste nur die vielen sonntags nur spärlich
benutzten Kirchen zusperren und so eine Art Zentralkirchen - etwa eine in jedem
Bezirk - anlegen. Dann hätte man zwei Vorteile auf einen Schlag: man
bräuchte weniger Priester und hätte vollere Kirchen. Und in hundert
Jahren wird sich das ja ohnehin biologisch erledigt haben, das Christentum wird
im Aussterben sein.
PS: bei den Protestanten gibt's bekanntlich keinen
Zölibat, aber auch dort schrumpfen die Kandidaten für geistliche Ämter.
Und jedes Jahr sucht die katholische Kirche in Inseraten katholische Religionslehrkräfte,
weil auch darum reißt man sich nimmer sehr...