Über die Ausrottung der Islamophobie

Die Wortsilbe "phobie" kommt uns öfters unter, sie wird als Bestandteil von Krankheitsbezeichnungen verwendet. Wikipedia: "Angststörung (auch: phobische Störung) ist ein Sammelbegriff für psychische Störungen, bei denen entweder eine übertriebene unspezifische Angst oder konkrete Furcht (Phobie) vor einem Objekt bzw. einer Situation besteht" , z.B. wird mit "Klaustrophobie" die krankhafte Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen bezeichnet, die Angst vor Spinnen heißt "Arachnophobie".

Nun gibt es Spinner, die meinen, es gebe sogar eine Krankheit namens "Islamophobie", also "Islamangst", die unter Strafe gestellt werden müsste. Warum man dafür ausgerechnet eine Formulierung verwendet, wie sie im Medizinbereich üblich ist, hat einen guten Grund.

Denn die "Organisation für Islamische Zusammenarbeit" (Organization of Islamic Cooperation, OIC) hat dieses Wort für ihre Verbotsforderungen verwendet. Die OIC ist ein Zusammenschluss von 56 Islamstaaten zum Zwecke die Islaminteressen weltweit koordiniert durchzusetzen. Auf einer Konferenz in Islamabad hatten die OIC-Außenminister 2007, die "Islamophobie im Westen" als "die schlimmste Form des Terrorismus" bezeichnet und dessen Bekämpfung verlangt. (Arab News, 17.5.2007 "the foreign ministers termed Islamophobia the worst form of terrorism and called for practical steps to counter it.").

Freunde des Islamismus ("Philoislamisten") machen sich diese Ansichten gerne zu eigen, sie folgen der Argumentation der OIC, "die Verknüpfung von Terroristen und Extremisten mit dem Islam in einer generalisierten Weise ist nicht akzeptabel - dies reizt weiter zu negativen Gefühle und Hass im Westen gegen die Muslime auf" (the linkage of terrorists and extremists with Islam in a generalized manner is unacceptable - this is further inciting negative sentiments and hatred in the West against Muslims" - Quelle wie oben).

Dazu hat man dann die Theorie des antiislamischen Islam erfunden, es gibt zwei Islame: einen guten, friedfertigen und einen bösen gewalttätigen Islam, der Erste sei eine multikulturelle Bereicherung und der Zweite habe aber mit dem wahren Islam nichts zu tun.

Die Zunahme islamisch motivierte Gewalttaten und Kriege hat diese Argumentation allerdings inzwischen ziemlich schrumpfen lassen, es spricht heute praktisch niemand mehr von einer "multikulturellen Bereicherung" und auch vom Islam, der nichts mit dem Islam zu tun habe, hört man zunehmend weniger, weil es hat sich doch in weiten Kreisen schon herumgesprochen, dass etwa die Untaten der IS-Terroristen alle durch entsprechende Texte in den Islamschriften gedeckt sind und die islamische Forderung, Islamkritiker zu massakrieren ist ja auch schon Jahre alt:


Die aktuelle Islamphilo-Linie lautet daher: man darf nicht generalisieren, weil die meisten Muslime nichts mit Jihad und Terror zu tun hätten. Seinerzeit hat auch nicht jedes NSDAP-Mitglied Juden und Kommunisten umgebracht und nach 1945 wehrten sich darum NS-Sympathisanten dagegen, eine "Kollektivschuld" zu verhängen. Heute ist das anders, da die direkt Betroffenen nicht mehr leben, redet man von "gemeinsamer Verantwortung".

Nach den Anschlägen in Paris vom Jänner 2015 gab es Distanzierungen aus dem islamischen Bereich, die allerdings häufig nicht den Charakter einer "gemeinsamen Verantwortung", sondern den Charakter von Anschuldigungen gegen die Ermordeten annahmen:

"I love my PROPHET" - das heißt doch wohl: alle haben meinen geliebten Propheten wertzuschätzen!

In Linz hieß es z.B. beim Aufruf zur Kundgebung gegen die Pariser Anschläge seitens der "katholischen Aktion" als Mitveranstalter: "Islamische Religionsgemeinde und Katholische Aktion (KA) Oberösterreich werden am kommenden Samstag in Linz gemeinsam gegen den extremistischen Terror demonstrieren." Nach der Demo ließ die KA jedoch verlauten: "Das Ziel der Demonstration: Solidarität mit den Muslimen, die seit dem Anschlag auf 'Charlie-Hebdo' kein leichtes Leben haben. Einfache Gemüter werfen sie mit den muslimischen Attentätern in einen Topf. Völlig zu Unrecht, denn nur weil die Terroristen von Paris Moslems waren, heißt das nicht, dass andere Anhänger dieses Glaubens derselben Wahnsinnstat fähig wären oder diese gut heißen."

Jetzt waren die Muslime zu Opfern geworden. Dass unter den 1000 Linzer Demonstranten keine 200 Muslime zu sehen waren, spielte keine Rolle. Es spielte auch keine Rolle, dass der Migrationsforscher Ruud Koopmans 2013 in einer Forschungsarbeit in Österreich einen Anteil von 55 % Fundamentalisten unter den hiesigen Muslimen festgestellt hat. Da wird es vermutlich auch viele Muslime geben, die ihren Propheten mehr lieben als die Grund- und Freiheitsrechte.

Denn im Islam gibt es ja entsprechende eigene Menschenrechte, sie wurden 1990 in Kairo beschlossen und zur Meinungsäußerung heißt im Artikel 22:
a) Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, soweit er damit nicht die Grundsätze der Scharia verletzt.
b) Jeder Mensch hat das Recht, in Einklang mit den Normen der Scharia für das Recht einzutreten, das Gute zu verfechten und vor dem Unrecht und dem Bösen zu warnen.
c) Information ist lebensnotwendig für die Gesellschaft. Sie darf jedoch nicht dafür eingesetzt und missbraucht werden, die Heiligkeit und Würde der Propheten zu verletzen, die moralischen und ethischen Werte auszuhöhlen und die Gesellschaft zu entzweien, sie zu korrumpieren, ihr zu schaden oder ihren Glauben zu schwächen.
d) Es ist verboten, nationalistischen oder doktrinären Hass zu schüren oder irgend etwas zu tun, das in irgendeiner Weise zu Rassendiskriminierung führen könnte.

Woraus sich klar ergibt: Wer die Absätze a) bis c) missachtet, verstößt gegen Absatz d), die islamische Rasse wird diskriminiert, wenn z.B. die Heiligkeit und Würde des Propheten Mohammed verletzt wird, kann es ja keine Sünde sein, sich gegen diese Rassendiskriminierung zu wehren. Die auch von der OIC gebrauchte Definition der Islamkritik als "Rassismus" deklariert den Islam nicht als gewählte Weltanschauung, sondern als Rasse: Weil ja jedes Kind einer Muslimfamilie ein geborener Muslim ist.

Aber das alles nur als Einleitung

Weil in Großbritannien ritterte jetzt ein Politiker um den Wahlsieg, der sich vorgenommen hatte, rigoros Schluss zu machen mit all dieser Islamophobie, er verkündete am 24.4.2015 in einem Interview mit den "Muslim News" die Ausrottung der Islamophobie:
"We are going to make it an aggravated crime. We are going to make sure it is marked on people’s records with the police to make sure they root out Islamophobia as a hate crime, we are going to change the law on this so we make it absolutely clear of our abhorrence of hate crime and Islamophobia. It will be the first time that the police will record Islamophobic attacks right across the country".
Labour Party Manifesto pledged to take a "zero-tolerance approach to hate crime" regarding the growth of Islamophobia as well as anti-Semitism. "We will challenge prejudice before it grows, whether in schools, universities or on social media (..)".

Übersetzt heißt das: "Wir werden das zu einer schweren Straftat machen. Wir werden sicherstellen, dass es die Polizei in ihren Personenakten vermerkt, um sicherzustellen, dass sie Islamophobie als Hassverbrechen ausrotten, werden wir das Gesetz darüber so ändern, dass wir unsere Abneigung gegen Hassverbrechen und Islamophobie absolut klar machen. Es wird das erste Mal sein, dass die Polizei islamophobe Angriffe im ganzen Land aufnehmen wird."
Das Manifest der Labour Party verpflichtet eine "Null-Toleranz-Einstellung zu Hassverbrechen" in Bezug auf das Wachstum sowohl der Islamophobie und als auch des Antisemitismus einzunehmen. "Wir werden gegen Vorurteile einschreiten, bevor sie wachsen, egal ob in Schulen, Universitäten oder bei den Social Media".

Diese Scharia-Botschaft für die gesetzliche Festschreibung des islamischen Menschenrechtes auf Islamkritikverbot wird jedoch wohl keine britische Umsetzung erfahren.

Denn der Islamknecht, der das verkündet hat, hieß Ed Miliband und ist am 8.5.2015 als Vorsitzender der Labour Party zurückgetreten, er hat die aktuellen Unterhauswahlen verloren, die Labour Party wird kein Islamkritikverbotsgesetz auf den Weg bringen können.
Zur Wahlniederlage und zum Sieg der Konservativen wird wohl auch dieses von anderen Medien verbreitete Interview mit den "Muslim News" beigetragen haben. In England gibt es ohnehin schon zahlreiche Muslimgegenden, in denen die von freiwilligen Islampolizisten kontrollierte Scharia herrscht. Da sind wohl Wähler nicht unbedingt darauf aus gewesen, dass z.B. Mohammed-Karikaturisten nicht mehr von Jihadisten bekämpft werden müssen, weil sie ohnehin schon von der britischen Justiz verfolgt worden sind...
(Miliband-Foto lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons)

Die Ausrottung der Islamophobie ist in Großbritannien vorerst noch nicht gelungen. Aber es ist mehr als bedenklich, wenn pseudolinke, an Höherwertigkeitskomplexen leidende Idioten meinen, die europäische Aufklärung rückabwickeln zu müssen, um in unserer aufgeklärten Gesellschaft der Ideologie des Islam uneinschränkbare Positionen zu geben. Wir können nicht mehr sagen, wehret den Anfängen einer islamisch inspirierten Meinungsdiktatur, wir sind offenbar schon mitten drinnen!